Wie werden wir künftig arbeiten? Wird das Home Office der Standard für Wissensarbeiterinnen und Wissensarbeiter bleiben? Werden wir alle in die Büros zurückkehren und die Erfahrungen der vergangenenen eineinhalb Jahren ad acta legen? Antworten auf diese Fragen lieferten Unternehmen, die kürzlich im Great Place to Work- Wettbewerb als beste ITK-Arbeitgeber der Republik ausgezeichnet wurden.
Maik Dorl, Geschäftsführer Projektron
"Wir sind während der Pandemie gewachsen und hatten über 20 Einstellungen in 2020. Wir erwarten viele weitere Bewerbungen, da die Krise für viel junge Menschen auch eine Chance für Veränderung ist und wir inzwischen zum siebenten Mal sehr gut bei Great Place to Work abgeschnitten haben.
Wir gehen davon aus, dass nach der Pandemie generell weiterhin mehr als vorher über Online-Tools gearbeitet wird. Workshop und Schulungen werden wir weiterhin remote anbieten.
Wir freuen uns auf die Zeit, wenn Mitarbeiter und unsere Kunden wieder zusammen kommen können und planen schon erste Veranstaltungen für den Herbst, zum Beispiel unsere Mitarbeiterversammlungen, die Grillparties, unseren regelmäßigen Lauftreff und unsere Anwenderkonferenz. Das fehlt uns in der jetzigen Zeit.
Die regelmäßige gemeinsame Arbeit vor Ort ist für unsere Firmenkultur bedeutend. Das Angebot für Home Office wird aber sicher öfter erfolgen als vor der Corona-Krise."
Stefan Krauss, Geschäftsführer Vector Informatik
"Eine erhöhte Flexibilität des Remote-Arbeitens wird sicherlich bleiben, weil wir festgestellt haben, dass wir auch mit dieser Arbeitsform nahezu alle unsere Ziele erreicht haben. Dennoch sehen wir uns darin bestätigt, dass der persönliche Diskurs und kreative Brainstorming-Sessions in der Softwareentwicklung unverzichtbar sind, um hochkomplexe Produkte mit hohem Qualitätsanspruch auf den Markt zu bringen."
Timm Funke, Personalvorstand mindsquare
"Ich kann mir vorstellen, dass viel von der dezentralen Arbeit weiter so stattfindet. Da die direkte Kommunikation mit dem Kunden weiter sehr wichtig ist, wird sicherlich ein Teil auch wieder vor Ort beim Kunden stattfinden. Was sicherlich bleiben wird, ist der Wechsel vom "normalen" Telefonanruf beim Kollegen hin zum Videocall."
Volker Benz, Geschäftsführer Brandmauer IT
"Die Informationstechnologie geht gestärkt aus der Pandemie hervor und damit auch die BRANDMAIUER IT. Wir haben viel gelernt, neue Produkte entworfen und die Beziehungen zu unseren Partnern durch Flexibilität in der Not intensiviert. Unser Blick war immer weit nach vorne gerichtet und so besteht unser Wachstumsvorhaben stärker denn je.
Durch hybride Modelle sind unsere Projektteams nun auch erfahrener in überregionalen Belangen. Wir haben uns lange Zeit "blind" vertraut. Dieses Vertrauen in einander wird bleiben. Allerdings werden wir wesentlich mehr Möglichkeiten haben, Erfolge zu feiern, miteinander zu lachen, unser neues Gebäude zu entdecken und als Team die Schönheit der Pfalz zu genießen."
Alexander Maier, Geschäftsführer Ingram Micro Germany
"Wir haben in Bezug auf Work from Home-Konzepte im letzten Jahr Quantensprünge in der Entwicklung vollzogen, auf die wir für die zukünftige Gestaltung der Zusammenarbeit aufbauen werden. Ich rechne damit, dass ein Großteil der Mitarbeiter_innen abhängig von der Teamstruktur und Arbeitsweise in Zukunft zwei bis drei Tage in der Woche von zu Hause arbeiten werden.
Dies wird sich nachhaltig auf eine Veränderung der Bürolandschaften auswirken. Diese werden aufgewertet und werden zu Plattformen für Begegnung und Innovation. Hierfür müssen Collaborative Spaces geschaffen werden und die Zahl der Meetingräume erhöht werden, um die Teams technisch noch besser miteinander zu vernetzen, wenn sie parallel aus dem Office und Homeoffice arbeiten."
Uwe Ulbrich, Geschäftsführer Net at Work
"Viel Neues wird bleiben. Flexibler Arbeitsort und Arbeitszeit sind bei uns fest verankert, werden gelebt und akzeptiert. Auf die persönliche Zusammenarbeit in Teammeetings, kreativen Workshops und auf gemeinsame Aktivitäten wie das gemeinsame Grillen, Sport oder eine Party ohne "Distancing" freuen wir uns immens. Denn dies ist so wichtig für unsere Unternehmenskultur."
Datac Kommunikationssysteme: Mitarbeitergespräche von Angesicht zu Angesicht
"Grundsätzlich zwingen uns außergewöhnliche Situationen oft, schnell und kreativ zu reagieren. Herausforderungen bringen oft neue, kreative Ideen hervor, die unter normalen Umständen so nicht, oder nicht so schnell entstanden wären. Wir werden nach der Pandemie unser "all Hands"-Meeting sowie generell virtuelle Meetings und Workshops beibehalten. Auch die Arbeit im Home-Office wird sicherlich weiterhin und in
größerem Umfang angeboten und genutzt werden. Denn Arbeiten beim und mit dem Kunden sind remote inzwischen sehr gut umsetzbar und akzeptiert. Freuen werden wir uns aber auch darauf Jubiläen, Feiern und Events wieder miteinander zelebrieren zu können. Sich persönlich zu sehen, auszutauschen und Zeit miteinander zu verbringen. Vor einem Jahr hat das sicher noch keiner in diesem Umfang zu schätzen gewusst und es wurde als selbstverständlich angesehen.
Natürlich möchten wir auch unsere regelmäßigen Mitarbeiter-Gespräche wieder von Angesicht zu Angesicht führen. Auch das Onboarding von neuen Kollegen im Office möchten wir wieder ins Leben bringen. Tolle Ideen, wie beispielsweise Videos zur Einarbeitung für bestimmte Bereiche "on-Demand" anzubieten, werden zum Teil auch nach der Pandemie Anwendung finden.
Wir möchten selbst aus schweren Zeiten noch etwas Positives herauszuholen und sind dankbar über neue Ideen und Ansätze. Denn jede Herausforderung bedeutet auch gleichzeitig eine Chance zur positiven Veränderung."