Effektive Image-Bereitstellung

Applikations-Virtualisierung vs. Applikations-Layering

26.05.2016 von Walter Hofmann
Mit der Neuerscheinung von Technologien zur effektiven Bereitstellung von Desktop-Images stellt sich immer wieder die Frage nach Vor- und Nachteilen beziehungsweise der Anwendbarkeit dieser Technologien in der Praxis.

Im Folgenden versuche ich die Vor- und Nachteile der vorhandenen Technologien zur Image-Bereitstellung, sowie deren Anwendbarkeit darzustellen.

Applikations-Virtualisierung

Das Ziel der Applikations-Virtualisierung ist die Isolierung der entsprechenden Applikation vom Betriebssystem und von anderen Applikationen. Dies wird erreicht indem eine entsprechende Sandbox gebaut wird, in der sich die Applikation befindet. Innerhalb dieser Sandbox arbeitet die Applikation nur mit einem virtuellen Betriebssystem. Diese Remote Desktop-Applikation stellt ihre Anfragen und bekommt vom virtuellen Betriebssystem entsprechende Antworten. Damit wird der Applikation vorgegaukelt sie sei auf einem nativen Betriebs-System installiert.

Möglichkeiten der Applikationsbereitstellung
Foto: Citrix

Vorteile der Applikations-Virtualisierung

Es entfallen alle Schritte und Risiken, die bei einer festen Installation einer Remote Desktop-Software auf den Benutzergeräten zutreffend sind.

Nachteile der Applikations-Virtualisierung

Dieser zuletzt beschriebene Sachverhalt kann auch in umgekehrter Reihenfolge auftreten. Die entscheidenden Antworten liefert hier immer noch die automatisierte Applikations-Evaluierung. In ihr wird unter anderem mittels eines Tools die jeweilige Applikation auf folgende Kompatibilitäten untersucht:

Seit einiger Zeit werden aber neue Technologien angeboten, die einen Ausweg aus dem oben be-schriebenen Problem bieten.

Application Layering

Applikations-Layering ist ein etwas anderer Ansatz, als beim Applikation-Streaming.
Während der Erstellung wird eine virtuelle Disk auf einem Netzwerk-Fileshare erzeugt (VHD oder VMDK). Wenn diese Disk erstellt wurde wird der normale Installationsvorgang einer Applikation in diese virtuelle Disk umgeleitet und dort ausgeführt.

Diese virtuelle Disk kann nun per Mausklick einem entsprechenden Betriebs-System zugeordnet werden. Daraus resultieren keine weiteren Aktionen oder Einstellungs-Änderungen der Applikationen innerhalb der vDisk. Für das Betriebs-System und die Applikation stellt sich dieser Sachverhalt so dar, als ob nativ installiert worden wäre.

Anders als bei der Applikations-Virtualisierung, bei der die Applikation über ein "virtuelles Betriebs-System" kommuniziert, erfolgt der Austausch hier mit dem aktuellen Betriebs-System wie bei einer nativen Installation. Damit werden die Nachteile der eigentlichen Applikations-Virtualisierung eliminiert. Wie bei der Applikations-Virtualisierung müssen die Applikationen nur einmal während des "creation process" installiert werden. Updates werden direkt im sogenannten Applikation-Layer ausgeführt.

Application Layer werden in zwei unterschiedlichen Formaten ausgeführt. Microsoft virtual hard disk (VHD) und VMware virtual maschine disk (VMDK). Welches Format zum Einsatz kommt regelt die zu grunde liegende VDI-Technologie der entsprechenden Hersteller (Citrix XenDesktop oder VMware View).

Nachteile des Application-Layering

Auch hier muss beim Aufbau und der Bearbeitung des Layers grundsätzlich auf zwei Aspekte geachtet werden.

Es empfiehlt sich der Einsatz eines Evaluierungs-Tools, wie bereits beschrieben und eine Vorgehensweise gemäß Abbildung.

Diese Layer-Technologien werden nicht nur von den Marktführern Citrix (AppDisk) und VMware(AppVolume) angeboten. Der Markt bietet hier auch Platz für Dritthersteller: