API macht Vertrieb und Logistik fit fürs vierte Quartal

27.06.2002
Die API Computerhandels GmbH lässt sich von Absatzflaute und bevorstehendem Sommerloch nicht beirren. Der Komponenten- und Peripherie-Distributor glaubt an bessere Zeiten im vierten Quartal. Das Unternehmen nutzt die schwachen Monate jetzt für notwendige Anpassungen: Die Aachener werden ihren Vertrieb neu organisieren und die Logistik verbessern.

Dass in der Aachener API-Zentrale gerade renoviert und umgebaut wird, stört den Geschäftsalltag des Distributors nicht. Die Bauarbeiten dienen ja einem guten Zweck. "Trotz der Marktflaute müssen wir uns langfristig wieder auf Wachstum vorbereiten, neue Vertriebsteams bilden und wieder neue Mitarbeiter einstellen", erklärt Unternehmensgründer und Geschäftsführer Achim Heyne die Veränderungen in den eigenen vier Wänden.

Denn gerade in mageren Zeiten sei der Vertrieb die wichtigste Abteilung, ergänzt Heyne. Der API-Chef plant für seine Vertriebsmannschaft eine Neuordnung: "Statt einer regionalen Aufteilung der Kunden betreuen unsere Mitarbeiter einzelne und verkleinerte Gruppen, differenziert nach Segmenten. Und jeder Händler, der regelmäßig bei uns einkauft, hat einen eigenen Ansprechpartner."

Außerdem steht im laufenden Geschäftsjahr eine Verbesserung der Logistik auf dem Plan: "Wir führen ein neues Regalsystem ein, das den Ablauf der Kommissionierung weiter optimieren wird und bestimmte Vorgänge im Lager automatisieren wird." Heyne zu den Vorteilen für seine Kunden: "Auch jetzt werden bereits sämtliche Waren beim Warenausgang gescannt, damit der Kunde stets eine korrekte Lieferung erhält. Mit Einführung des neuen Regalsystems werden vorherige interne Fehler noch weiter abnehmen und nicht erst im Warenausgang auffallen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Kunde nun bis 18.00 Uhr bestellen kann und am nächsten Tag seine Ware erhält."

Bis Anfang des vierten Quartals soll die Logistik-Umstellung abgeschlossen sein. Denn von der zweiten Jahreshälfte erwartet sich Heyne bessere Geschäfte: "In den ersten fünf Monaten war deutlich die Vorsicht der Kunden nach der Euro-Umstellung zu spüren. Ab September werden die Geschäfte wieder anziehen." Bis Ende Mai 2002 lag API nach Aussage von Heyne "im Plan" (zur Umsatzentwicklung von API siehe Grafik). Und der Geschäftsführer ergänzt: "Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir sogar noch ein leichtes Plus von einem Prozent verbuchen."

Heyne räumt allerdings ein, dass"der Mai mit den ganzen Feiertagen ein sehr schwieriger Monat war". Dennoch meint der API-Chef, dass "insgesamt der Hardwarebedarf auf Vorjahresniveau bleiben wird". "Gerade neue Produkte wie im DVD- und USB-Bereich werden für Fachhändler, die den Consumer-Markt bedienen, wieder Nachfrage generieren", ist sich Heyne sicher. Auch im Komponentengeschäft könne man das leidige Thema Verfügbarkeit derzeit mit "gut" bewerten. "Der Preisdruck ist allerdings nach wie vor hoch."

Der Umsatzplan von API sieht für 2002 eine Steigerung auf 220 Millionen Euro vor (Vorjahr 198 Millionen Euro). Heyne schränkt aber ein: "Das Erreichen der Umsatzmarke ist für uns zweitrangig: Die Gewinnmaximierung bleibt das Wichtigste."

Neben Umsatz- und Profitsteigerung steht bei API diesen Samstag auch Spaß auf dem Programm: Am 29 Juni lädt der rheinländische Komponenten- und Peripherie-Distributor seine Partner und Lieferanten "zum größten Pferdeturnier der Welt", wie API-Chef Heyne betont, ein: dem Aachener Chio.

www.api.de

ComputerPartner-Meinung:

API-Chef Heyne setzt auf das vierte Quartal und damit auch auf das Weihnachtsgeschäft an der Endkundenfront. Immerhin kommen 66 Prozent seiner Kunden aus dem IT-Fachhandel mit Consumer-Ausrichtung. Und da kann er sich derzeit zurücklehnen: Denn dort geht noch was, während im B2B-Sektor nach wie vor Flaute herrscht. (ch)

API GmbH

Facts & Figures

API führt mehr als 2.000 Produkte aus den Bereichen Komponenten (65 Prozent vom Jahresumsatz), Peripherie (25 Prozent) und Zubehör (vier Prozent) im Portfolio. Dazu kommen Digitalkameras und DVDs. Nach eigenen Angaben arbeitet der Distributor monatlich mit rund 5.000 Kunden aus Small-Business, Corporate Account, Value-Added-Resellern und klassischen Fachhändlern zusammen. Neben der Zentrale in Aachen unterhält API seit 1995 noch eine Niederlassung in Hamburg. 1994 wurde API vom heutigen Geschäftsführenden Gesellschafter Achim Heyne gegründet. Seit 1996 ist die Computerhandels GmbH ausschließlich im Distributionsgeschäft zu finden. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 184 Mitarbeiter. (ch)