Der Onlinehändler für Haushalts- und Elektrogeräte AO.de will in Zukunft seine Lieferservices für Händler und Hersteller öffnen. Durch die eigene Logistik will sich der Elektronikversender wie in seiner britischen Heimat von anderen Mitbewerbern differenzieren. Mittlerweile umfasst das logistische Netzwerk neben der Bergheimer Zentrale noch 15 regionale Depots im gesamten Bundesgebiet und mehr als 135 Fahrzeuge. Dem britischen Vorbild folgend, wo AO bereits seit längeren auch für Ditte ausliefert - darunter auch Discounter Aldi - soll nun auch die Logstikkapazität in Deutschland für Partner genutzt werden. AO.de will zukünftigen Kunden dabei das gesamte Servicepaket anbieten, das sie rund um die Auslieferung aufgebaut haben.
Die Logistikservices umfassen den gesamten Prozess, der nach der abgesetzten Bestellung einsetzt. Im hauseigenen Zentrallager in Bergheim werden die Bestellungen verladen und über Nacht bundesweit in die regionalen Depots gebracht. Von dort aus beginnt morgens der Weg zum Endkunden. Hierbei sind dessen Wünschen keine Grenzen gesetzt: Lieferungen am nächsten Tag oder zum Wunschtermin, auch an Samstagen, sind möglich. Dasselbe gilt für die Serviceleistungen vor Ort. Die Geräte werden zum Aufstellungsort gebracht und ausgepackt, der Verpackungsmüll wird entsorgt, Altgeräte mitgenommen und dem Recycling zugeführt. Die AO-Teams sind überdies geschult, Haushalts- und Elektrogeräte vor Ort auch an Strom und Wasser anzuschließen und im Zweifelsfall sogar Holzarbeiten auszuführen.
Neuausrichtung des Deutschlandgeschäfts
"Im Bereich der Elektrogroßgeräte sind wir bei AO die absoluten Experten", erklärt Sascha Hubert, Head of Logistics Services bei AO.de. "Unsere Kooperationspartner suchen wir entsprechend in diesem Umfeld, bei Retailern sowie Herstellern. Ebenso sehen wir großes Potenzial für die Möbel-Branche."
Die Öffnung der deutschen Logistik dürfte eine erste Maßnahme sein, mit der das Unternehmen seine Kosten in Deutschland senken will. Denn fünf Jahre nach dem Deutschlandstart schreibt das Europageschäft von AO weiterhin tiefrote Zahlen. Mit einer neuen, aus Großbritannien geführten Mannschaft und einer für das Jahresende angekündigten Neuausrichtung des Geschäftsmodells will der britische Haushaltsgeräte-Spezialist das nun ändern.