Test

Android-Smartphone Samsung Galaxy I7500

13.08.2009 von Yvonne Göpfert
Nach HTC bringt nun auch Samsung ein kleines Handy mit dem Google-Betriebssystem Android auf den Markt.

Nach HTC bringt nun auch Samsung ein kleines Handy mit dem Google-Betriebssystem Android auf den Markt.

Testbericht

Schwarzer Klavierlack, runde Formen, unbeschriftete Knöpfe: Auf den ersten Blick sieht das Samsung Galaxy I7500 so aus wie fast alle Samsung-Handys. Ein bisschen pfiffiger hätte das Design schon sein dürfen. Und weniger empfindlich gegen Fingerabdrücke, die schon nach kürzester Zeit das gesamte Gerät übersähen. Die Größe ist passt: Das Galaxy I7500 ist ein paar Millimeter kleiner als das iPhone und ungefähr genauso groß wie das Android-Handy Hero von HTC.

Während des Bedienens verwirren beim Galaxy I7500 regelmäßig die Knöpfe, die das Menü, den Homescreen und die Suche öffnen sollen. Während HTC beim Hero die Tasten fein säuberlich beschriftet hat, muss sich der Samsung-Galaxy-Nutzer merken, welcher Knopf wohin führt. Das ist zwar kein Drama, aber auch nicht die perfekte Hilfestellung, die man sich für eine intuitive Nutzung wünscht.

Großes, kontrastreiches Display

Davon abgesehen ist die Bedienung des Android-Handys nach kurzer Einarbeitungszeit schnell und eingängig. Der Nutzer kann sich auf das mit 3,2 Zoll ausreichend große, farbintensive AMOLED-Display mit 320 x 480 Pixel Auflösung seine Lieblings-Applikationen ziehen und direkt starten. Reicht ein Bildschirm nicht aus, lassen sich weitere Screens hinzufügen. Mit einem Wisch kommt der Nutzer von einem Bildschirm zum nächsten. Zieht er die Lasche unten am Displayrand nach oben, öffnet sich das gesamte Android-Menü, wo alle bereits vorinstallierten und alle neu herunter geladenen Anwendungen alphabetisch sortiert abgelegt werden. Ordner lassen sich allerdings nicht anlegen, um die mit der Zeit immer länger werdende Software-Liste besser zu ordnen.

Ganz konventionell mit dem 5-Wege- Steuerkreuz unter dem Display scrollt der Nutzer durch die Software- und Adresslisten und im Browser. Hält er das Kreuz gedrückt, kommt er sehr flott durch nach unten. Das geht sogar noch schneller als wenn man mit dem Finger über den Bildschirm scrollt, der gut auf die Geste anspricht. Scrollen geht also fast wie beim iPhone vonstatten. Auch auf Druck reagiert der Bildschirm gut: Mit einem leichten Vibrieren gibt er Feedback - so weiß der Nutzer, dass der Befehl ausgeführt wird.

Schneller Prozessor

Ein Lagesensor stellt den Inhalt des Displays ohne Wartezeit automatisch auf Hoch- oder Querformat - je nachdem, wie das Handy gehalten wird. Programme öffnen sich mit einer kaum spürbaren Verzögerung. Insgesamt darf das Samsung Galaxy I7500 als flottes Mobiltelefon gelten. Dafür sorgt ein Qualcomm-Prozessor mit 528 MHz. Der Arbeitsspeicher ist 192 MByte groß.

Weitere Pluspunkte gibt es für die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse oben im Gehäuse, in die der Nutzer Standard-Kopfhörer einstöpseln kann. Sollte er die mitgelieferten Ohrhörer wegen Kabelbruch eines Tages auswechseln müssen, gibt es also keine Probleme. Neben dem Stereo-Headset legt Samsung dem Galaxy I7500 Akku und USB-Kabel bei. Eine microSD-Karte spendiert Samsung nicht. Der interne Speicher beläuft sich auf acht GByte, wovon der Nutzer etwa sieben GByte belegen kann.

Software-Ausstattung

Samsung Galaxy I7500: Viel Google-Software ist auf dem Android-Handy - viel mehr aber nicht

Jedes Windows-Mobile- oder Symbian-Smartphone bietet Office-Software, die Anbindung an einen Microsoft Exchange-Server, einen Sprachrekorder und vieles mehr. Samsung hat nichts von alledem vorinstalliert. Somit ist mit Bordmitteln keine Synchronisation mit Outlook möglich. Und der Nutzer kann Anhänge in einer Mail erst lesen, wenn er die entsprechende Software heruntergeladen hat. Das ist sehr mager.

Google ist auf dem Handy dagegen bestens vertreten: Kalender, Mail und Messenger stehen bereit. Diese Programme sind sehr nützlich, der Nutzer erkauft sich die kostenlose Nutzung jedoch durch Preisgabe persönlicher Daten, die Google zur Optimierung seiner Werbeauslieferung nutzt. Ratsamer ist es daher, einen anderen Mail-Account zu nutzen. Ein Mail-Konto ist auf dem Galaxy I7500 schnell eingerichtet, die Einstellungen für die meisten Free-Mailer wie GMX, Yahoo oder web.de ruft das Mobiltelefon bei der Einrichtung aus dem Internet ab. Man muss also nur seinen Benutzernamen und sein Passwort kennen.

GPS gehört inzwischen zu den beliebtesten Anwendungen auf einem Mobiltelefon und ist auch auf dem Samsung Galaxy I7500 zu finden. Die Ortung erfolgt bis auf wenige Meter genau, eine Route berechnet das Smartphone schnell. Sprachanweisungen gibt Google Maps jedoch nicht von sich. Daher ist das Handy nicht für die Navigation im Auto geeignet.

Ein Kniff zum Datentausch via USB
Schwierigkeiten gibt es, wenn der Nutzer Daten vom internen Speicher via USB auf den Rechner schicken will. Nur wenn er die dünne Status-Leiste am oberen Displayrand nach unten zieht und dann auf "USB aktivieren" klickt, wird das Mobiltelefon als externes Laufwerk am PC sichtbar.
Dank Quadband-Technik kann der Nutzer mit dem Samsung Galaxy I7500 in Europa, in den USA oder in Russland telefonieren. Die Sprachqualität ist klar, die Stimme klingt sehr natürlich. Nur der Freisprecher, der erfreulich rauscharm arbeitet, übermittelt ab und zu Echos.

Ins Internet kommt man mit dem Samsung Galaxy I7500 per UMTS oder Datenturbo HSDPA. Kostenlos surfen kann der Anwender per WLAN nach 802.11g. Bluetooth ist ebenfalls an Bord. Die Drahtlos-Technik schickt über das Audio-Streaming-Profil A2DP Musik in Stereo auf passende Kopfhörer.

5-Megapixelkamera mit Fotolicht
Auf der Rückseite des Galaxy findet sich die Linse der 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Blitz, der rund 2,5 Meter Reichweite hat. Schade, dass die Linse ungeschützt ist. So wird die Optik wie bei vielen Fotohandys mit der Zeit zerkratzen, die Bilder werden dann unscharf.

Davon abgesehen kann die Kamera überzeugen. Der Autofokus stellt recht schnell scharf, die Bildqualität ist gut: So lange ausreichend Licht vorhanden ist, sieht man kaum Bildrauschen. Der Weißabgleich arbeitet ordentlich, so dass die Farben recht natürlich wirken. Wird die Szenerie zu dunkel, kann man das Fotolicht zuschalten. Schwächen hat die Kamera im Nahbereich: Unter zehn Zentimeter Abstand zum Motiv werden die Aufnahmen unscharf.

Problemfall Akku
Die Hersteller bemühen sich, die Akkuleistung kontinuierlich hochzuschrauben. Meist greifen sie dabei zu einem Trick: Sie dimmen das Display und schalten es nach kürzester Zeit aus. Samsung hat beim Galaxy I7500 einen Akku mit höherer Kapazität verbaut: Er liefert 1440 mAh und ist somit üppiger dimensioniert als der Akku im HTC Hero mit 1350 mAh. So soll das Galaxy bis zu zehn Stunden Telefonieren via GSM und bis zu 6,5 Stunden via UMTS ermöglichen. Die Standby-Zeiten gibt Samsung mit knapp 18 Tagen im GSM-Netz und knapp 19 Tagen im UMTS-Netz an. Diese Werte gelten natürlich bei optimaler, in der Realität kaum erreichter Netzleistung. Doch trotz der hohen Kapazität ist der Akku nach einem Tag am Ende, wenn der Nutzer per WLAN surft oder mit GPS unterwegs ist.

Fazit: Das Samsung Galaxy I7500 hat drei Stärken: einen recht großen, hellen und schnell reagierenden Touchscreen, eine gute Handykamera und das Betriebssystem Android, das den Download praktischer Software erlaubt. Damit lässt sich das Manko ausgleichen, dass nur wenige Programme ab Werk vorinstalliert sind. Dass der Akku schnell wieder an die Steckdose muss, ist ein Problem, mit dem auch alle anderen üppig ausgestatteten Smartphones zu kämpfen haben - egal ob sie mit Android, Symbian oder Windows Mobile arbeiten.

Testergebnisse und technische Daten

ALLGEMEINE DATEN: Samsung Galaxy I7500 (Handy)

Gesamtnote

befriedigend (3,10)

Testkategorie

Handy

Handy-Hersteller

Samsung

Samsungs Internetadresse

telecom.samsung.de

Preis (Hersteller-UVP)

-

BEWERTUNG (0-100 Punkte): Samsung Galaxy I7500 (Handy)

Handy-Basics (30%)

81

Handhabung (25%)

42

Ausstattung (20%)

38

Multimedia (15%)

71

Connectivity (10%)

71

Gesamtwertung

58 von 100

DIE TECHNISCHEN DATEN: Samsung Galaxy I7500 (Handy)

Handy-Basics

Größe

116 x 57 x 14,1

Gewicht

116 Gramm

Formfaktor

Riegel

Betriebssystem

Android

Prozessor

528 MHz

Besonderheiten

Akku-Laufzeit

Stand-by-Zeit im GSM-Netz in Stunden

430 Stunden

Gesprächszeit im GSM-Netz in Minuten

600 Minuten

Stand-by-Zeit im UMTS-Netz in Stunden

450 Stunden

Gesprächszeit im UMTS-Netz in Minuten

390 Minuten

Netze

GSM 900

ja

GSM 1800

ja

GSM 1900

ja

GSM 850

ja

EDGE

ja

UMTS

ja

HSDPA

ja

HSPA plus

nein

LTE

nein

WiMax

nein

Display

Größe

43 x 68 Millimeter

Auflösung

320 x 480 Pixel

Touchscreen

ja

Handhabung

Mechanische QWERTZ-Tastatur

nein

Ruftonzuordnung pro Kontakt oder Kontaktgruppe

ja

Profile

nein

Flugzeug-Modus

ja

Ausstattung

Schnittstellen

Bluetooth

ja

USB

ja

WLAN

ja

2,5- oder 3,5-Millimeter-Klinkenstecker

ja

Speicher

RAM

192 MB

ROM

8000 MB

Speichererweiterung

ja

Speicherkarte im Lieferumfang

ja

GPS

GPS-Chip

ja

Navigationssoftware

nein

Multimedia

Fotos

Auflösung

2560 x 1920 Pixel

Autofokus

ja

Makro

nein

Motivprogramme

nein

Bildstabilisator

nein

Optischer Zoom

nein

Videos

Auflösung

352 x 288 Pixel

Bildstabilisator

nein

Musik

Anzahl Formate

6

Headset im Lieferumfang

ja

UKW-Radio

nein

Connectivity

Browser

ja

Push-E-Mail

ja

E-Mail-Anhänge

ja

Instant Messaging

nein

(haf)