Das Magdeburger AV-Test Institut hat im März erneut drei Schutzlösungen für Android-Geräte geprüft, die deren Hersteller zur Zertifizierung eingereicht hatten. Angetreten sind auch diesmal Eset Endpoint Security, Sophos Intercept X for Mobile und Symantec Endpoint Security Complete. Google Play Protect wurde zum Vergleich mitgetestet. AV-Test unterscheidet seit Anfang 2020 zwischen Apps für privat genutzte Geräte und Schutzlösungen für Unternehmen. Erstere behandelt ein separater Artikel bei PC-Welt.
So wird getestet
Die Tests unterteilen sich in die drei Kategorien Schutzwirkung, Leistung und Benutzbarkeit. Der Schutz vor Malware wird zum einen mit über 3.100 Schädlingen geprüft, die nicht älter als vier Wochen sind. Zum anderen werden bei den sogenannten Real-Time-Tests alle Apps gleichzeitig auf identischen Smartphones mit mehr als 3.200 Exemplaren tagesaktueller Malware konfrontiert. In die Wertung der Leistung gehen eventuelle Beeinträchtigungen der Akkulaufzeit, die Bremswirkung auf das System sowie der durch die Schutz-Apps erzeugte Datenverkehr ein. Für die Benutzbarkeit werden die Fehlalarme ermittelt, die die Schutzlösungen bei 1.144 harmlosen Apps produzieren.
Schutzprogramme, die in der Summe mindestens zehn der möglichen 18 Punkte sowie in jeder Kategorie mindestens einen Punkt erreichen, erhalten ein Zertifikat. Die Tests werden stets auf echter Hardware (kein Emulator) unter Android 8.0.0 durchgeführt. Die Testkandidaten können jederzeit auf neueste Updates sowie Cloud-Dienste zugreifen.
Die Testergebnisse
Alle drei getesteten Apps haben die Mindestanforderungen für ein Zertifikat erfüllt, zwei sogar die vollen 18 Punkte erreicht. Alle drei Apps erreichen mindestens 99,8 Prozent Malware-Erkennung im Real-Time-Test, Symantec SEP Mobile als einzige App sogar 100 Prozent. Im zweiten Teiltest schaffen Eset sowie Symantec jeweils 100 Prozent und Sophos 99,7 Prozent. Dafür kassiert Sophos einen halben Punkt Abzug. Google Play Protect liegt mit 70 und 65 Prozent weit dahinter.
Keine der Apps belastet den Akku übermäßig, bremst das System aus oder erzeugt zu viel Datenverkehr. Keine der drei kommerziellen Apps hat einen Fehlalarm produziert, Google Play Protect in diesem Test nur einen. Beim Testen auf Fehlalarme ist die Zahl der harmlosen Apps im Vergleich zum Test der Schutz-Apps für Privatanwender deutlich reduziert. Die Tester gehen davon aus, dass ganze App-Kategorien nicht auf Firmen-Smartphones installiert werden, etwa Spiele. Das vermindert nicht nur die Zahl möglicher Fehlalarme, sondern auch das Infektionsrisiko.