AMD übernimmt ZT Systems. Der Chip-Anbieter bezahlt für den KI-Spezialisten aus New Jersey 4,9 Milliarden Dollar in bar und in Aktien. Je nach Entwicklung nach der Übernahme kommen dann für die bisherigen Besitzer noch einmal bis zu 400 Millionen Dollar dazu. Die Transaktion wurde vom AMD-Vorstand einstimmig genehmigt. Der Abschluss der Übernahme wird in der ersten Hälfte des Jahres 2025 erwartet, die Transaktion soll sich schon Ende 2025 positiv auf die AMD-Zahlen auswirken.
"Unsere Übernahme von ZT Systems ist der nächste große Schritt in unserer langfristigen KI-Strategie, Führungstrainings- und Inferenzlösungen auszuliefern, die schnell in großem Maßstab bei Cloud- und Unternehmenskunden bereitgestellt werden können", sagt Lisa Su, Vorsitzende und CEO von AMD. ZT bringe "erstklassiges Know-how im Bereich Systemdesign und Rack-Scale-Lösungen" mit. Das stärke die Möglichkeiten von AMD KI-Systeme für Rechenzentren anzubieten und Kunden bei ihren KI-Vorhaben zu unterstützen.
Die Übernahme ist laut Su der nächste Schritt einer Reihe von Investitionen in KI-Hardware- und -Software. "Durch die Kombination unseres leistungsstarken Instinct AI-Beschleunigers, der EPYC-CPU und unserer Netzwerkproduktportfolios mit dem branchenführenden Know-how von ZT Systems im Bereich Rechenzentrumssysteme kann AMD mit seinem Ökosystem aus OEM- und ODM-Partnern eine durchgängige KI-Infrastruktur für Rechenzentren in großem Maßstab bereitstellen", verspricht Su.
Bisherige Entwicklung von ZT Systems
ZT Systems hat seinen Hauptsitz in Secaucus im US-Bundesstaat New Jersey. Das Unternehmen von der Ostküste wurde 1995 gegründet und versuchte sich damals zunächst als Hersteller von Desktop-PCs und Servern für KMU. 2004 richtete es sich dann neu aus und positionierte sich als Server-Anbieter für Rechenzentren.
Diese Wandlung war 2010 abgeschlossen und ZT Systems konnte sich als Komplettanbieter für Rechenzentrumsbetreiber bezeichnen. Damit hatte es einen günstigen Zeitpunkt erwischt: Ab 2013 konzentrierte es sich auf die Partnerschaften mit großen Cloud-Anbietern, die damals begannen, ihre Ressourcen massiv auszubauen.
Das Geschäft blieb in der Folge stark auf die USA ausgerichtet. Außerhalb der Vereinigten Staaten hat ZT Systems derzeit nur Niederlassungen in China, Taiwan sowie in den Niederlanden. Der europäische Standort scheint der Größe des Gebäudes und den Stellenausschreibungen zufolge vor allem ein Logistik-Standort zu sein, von dem aus in Europa tätige US-Kunden bedient werden.
Wie ZT Systems ein Teil von AMD werden soll
Nach Abschluss der Transaktion soll ZT Systems der AMD Data Center Solutions Business Group zugeschlagen werden. ZT-CEO Frank Zhang soll dann die Fertigung leiten. ZT-Präsident Doug Huang wird die Abteilungen für Design und Kundenbetreuung leiten. Beide berichten Forrest Norrod, AMD Executive Vice President und General Manager. Das Geschäft von ZT Systems mit der Fertigung von Rechenzentrumsinfrastruktur will AMD einen strategischen Partner in den USA auslagern.
Intel sucht Anschluss im RZ und bei KI