Mehr Umsatz, weniger Gewinn

Amazon-Strategie trifft bei Anlegern auf wenig Verständnis

01.02.2012
Amazon-Chef Jeff Bezos investiert weiterhin massiv in das Wachstum seines Unternehmens und trifft damit bei auf kurzfristige Gewinne orientierten Anlegern auf wenig Verständnis. Wie Amazon nun mitteilte, erwirtschaftete der E-Commerce Gigant im vierten Quartal 2011 einen Umsatz von 17,43 Milliarden Dollar (plus 35 Prozent), aber nur einen Nettogewinn von 177 Millionen Dollar (minus 58 Prozent). Ähnlich zeigt sich der Trend für das Gesamtjahr: Während der Umsatz 2011 um 41 Prozent auf 48,08 Milliarden Dollar stieg, ging der Nettogewinn um 45 Prozent auf 631 Millionen Dollar zurück. Auch in Zukunft will Bezos seine Strategie, die langfristige Marktanteile kurzfristigen Gewinnen vorzieht, fortsetzen. Für das laufende Quartal hat der Amazon-Chef ein Umsatzplus von erneut 22 bis 36 Prozent in Ausicht gestellt, während beim operativen Ergebnis sogar ein Verlust von 200 Millionen Dollar (minus 162 Prozent) möglich ist.
Will mit subventionierten Kindles die Kunden an sich binden: Amazon-Chef Jeff Bezos

Amazon-Chef Jeff Bezos investiert weiterhin massiv in das Wachstum seines Unternehmens und trifft damit bei Anlegern, die auf kurzfristige Gewinne orientiert sind, auf wenig Verständnis. Wie Amazon nun mitteilte, erwirtschaftete der E-Commerce Gigant im vierten Quartal 2011 einen Umsatz von 17,43 Milliarden Dollar (plus 35 Prozent), aber nur einen Nettogewinn von 177 Millionen Dollar (minus 58 Prozent). Ähnlich zeigt sich der Trend für das Gesamtjahr: Während der Umsatz 2011 um 41 Prozent auf 48,08 Milliarden Dollar stieg, ging der Nettogewinn um 45 Prozent auf 631 Millionen Dollar zurück. Auch in Zukunft will Bezos seine Strategie, die langfristige Marktanteile kurzfristigen Gewinnen vorzieht, fortsetzen. Für das laufende Quartal hat der Amazon-Chef ein Umsatzplus von erneut 22 bis 36 Prozent in Ausicht gestellt, während beim operativen Ergebnis sogar ein Verlust von 200 Millionen Dollar (minus 162 Prozent) möglich ist.

Während Amazon auch in früheren Jahren schon für seine langfristig angelegte Wachstumsstrategie bekannt war, haben die aktuellen Umsatzeinbrüche jedoch einen konkreten Namen: Amazon Kindle. Der E-Commerce Gigant setzt darauf, mit dem Gerät nicht nur die Vorreiterrolle auf dem eBook-Markt zu verteidigen, sondern die Kunden auch insgesamt noch stärker an sich zu binden. Vor allem der von Amazon unter dem Selbstkostenpreis angebotene Kindle Fire hat als attraktives Billig-Tablet das Zeug dazu, den Durchbruch im Mobile Commerce zu bewirken.

Bei den Kunden kommt der Kindle jedenfalls bestens an: So ist es Amazon gelungen, in den letzten neun Wochen des Jahresendgeschäfts den Verkauf seiner Kindle-Geräte gegenüber dem Vorjahr um ganze 177 Prozent zu steigern. Zudem ist Kindle Fire auf der amerikanischen Amazon-Plattform seit dem Verkaufsstart das meistverkaufte Produkt. "Wir sind sehr dankbar für die Millionen von Kunden, die in diesem Weihnachtsgeschäft den Kindle Fire und den Kindle e-Reader gekauft haben und Kindle damit nicht nur in den USA sondern auch in Europa zu unserem bestverkauften Produkt gemacht haben", erklärte Amazon-Chef Bezos bei der Bekanntgabe der Geschäftszahlen. "Zudem hatten auch die Verkäufer auf dem Amazon-Marktplatz ein grandioses Weihnachtsgeschäft. Sie konnten ihre Erlöse um 65 steigern und sind jetzt für 36 Prozent unseres Gesamtumsatzes verantwortlich."

Strategisch mag Bezos damit gar nicht so falsch liegen. Doch das Urteil der Börsen spricht eine andere Sprache: So startete die Amazon-Aktie nach Verkündung der Geschäftszahlen in Frankfurt mit einem Minus von mehr als 6 Prozent in den Handel. (hell)