Laut Amazon Web Services (AWS) ist die Ende November 2023 angekündigte KI-Lösung Amazon Q jetzt offiziell verfügbar, auch wenn einige Bestandteile noch Preview-Status haben. Mit Amazon Q will AWS sowohl Entwickler als auch Mitarbeiter in den Unternehmen adressieren.
Entwicklern verspricht AWS eine KI-basierte Unterstützung bei der Code-Entwicklung. Mitarbeitern soll Amazon Q den Umgang mit internen Daten und Informationen erleichtern, indem sie GenAI-gestützte Apps ohne Programmierkenntnisse realisieren können.
Bestandteile von Amazon Q
Damit weist das Amazon-Q-Konzept durchaus Parallelen zu Microsofts Copilot-Ansatz auf. Und es bleibt abzuwarten, ob AWS Amazon Q zu einer ähnlich breiten KI-Plattform ausbaut, wie es Microsoft in Sachen Copilot bereits getan hat. Derzeit besteht Q im Wesentlichen aus drei Komponenten:
Amazon Q Developer
Amazon Q Business
Amazon Q Apps
Amazon Q Developer
Bei Amazon Q Developer handelt es sich um ein KI-Tool, das Entwickler mit Code-Vorschlägen und Empfehlungen bei ihrer Arbeit unterstützen soll. Dabei könnte auch eine bereits vorhandene interne Code-Basis genutzt werden.
Angst vor IP-Leaks müssten die Anwender dabei laut AWS nicht haben, denn diese Informationen würden nicht für das Training des zugrundliegenden Foundation Model verwendet. Ganz im Gegenteil, Q könne die Sicherheit sogar erhöhen, indem Code auf schwer zu entdeckende Schwachstellen, wie etwa ungeschützte Anmeldedaten oder Log-Injection, gescannt werde.
Developer Agents
Dabei könne Amazon Q mit Hilfe der Amazon Q Developer Agents eine Reihe von Aufgaben selbständig durchführen. Die Automatisierung reiche von der Implementierung von Funktionen über die Dokumentation und das Refactoring von Code bis hin zur Durchführung von Software-Upgrades.
Des Weiteren unterstützte Q IT-Mitarbeiter bei der Optimierung ihrer Cloud-Umgebungen sowie der Diagnose und Behebung von Fehlern und Netzwerkproblemen. Ferner helfe es bei der Auswahl von Instanzen und der Optimierung von SQL-Abfragen. Zudem gebe Q Empfehlungen für bewährte Architekturmuster und bei der Erstellung von ETL-Pipelines (Extrahieren, Transformieren und Laden).
Konversation mit Q
Die Konversationsschnittstelle von Amazon Q ist dazu in der AWS-Konsole, in Slack oder in IDEs wie Visual Studio Code und JetBrains verfügbar. Darüber hinaus hat AWS Partnererweiterungen von Datadog und Wiz sowie eine Integration mit GitLab Duo angekündigt.
Amazon Q Business
Q Business ist ein Arbeitsplatzassistent auf Basis generativer KI. Er soll Fragen beantworten, Zusammenfassungen erstellen und Inhalte generieren können. Ferner sei er in der Lage, Aufgaben auf Grundlage von Daten und Informationen in den Unternehmenssystemen zu erledigen.
Um dies zu realisieren, stellt Q Business eine Verbindung zu mehr als 40 Unternehmens-Tools her, so AWS. Dazu zählen beispielsweise Wikis, Intranets, Tools von Atlassian, Gmail, Microsoft Exchange, Salesforce, ServiceNow, Slack oder der Amazon Simple Storage Service (Amazon S3). In diesen Repositories durchsucht der Assistent laut AWS alle Daten und fasst sie logisch zusammen. Danach analysiere er Trends und führe einen Dialog mit den Endnutzern über die Daten.
Sicherheit und Datenschutz
Wie bei Q Developer betont AWS auch hier, dass man viel Wert auf Sicherheit und Datenschutz gelegt habe. So verwendt auch Business Q nach Angaben von AWS keine Kundendaten, um die zugrunde liegenden Modelle damit für andere zu trainieren. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit, sensible Themen einzuschränken, Schlüsselwörter zu blockieren und unangemessene Inhalte herauszufiltern. Ferner lässt sich der Assistent, wie es heißt, in bestehende Identitäten, Rollen und Zugriffsberechtigungen eines Unternehmens integrieren.
Kombination mit Quicksight
Zusätzlich kann Q Business mit dem AWS-BI-Service Amazon QuickSight kombiniert werden. Auf diese Weise entsteht ein generativer BI-Assistent, der es erlaubt, BI-Dashboards in natürlicher Sprache zu erstellen und komplexe Berechnungen einfach zu visualisieren.
Amazon Q Apps
Noch Preview-Status haben die Amazon Q Apps. Mit ihrer Hilfe sollen Mitarbeiter generative KI-Apps auf der Grundlage von Unternehmensdaten erstellen können, ohne hierzu Programmierkenntnisse zu benötigen.
Dazu müssen die Beschäftigten laut AWS die gewünschte App lediglich in natürlicher Sprache beschreiben. Auch bestehende Konversationen, bei der Amazon Q Business bei der Lösung eines Problems geholfen hat, können hierzu genutzt werden. Per Klick generiert Q dann eine App für die gewünschte Aufgabe. Diese Apps können im gesamten Unternehmen geteilt werden.