Das Projekt mit dem Namen "Sidewalk" wurde schon vor einigen Jahren angekündigt, am Dienstag gab der Online-Riese nun die Öffnung des Netzes für externe Entwickler bekannt. Das "Sidewalk"-Netz entsteht dadurch, dass sich zum Beispiel Echo-Lautsprecher oder Sicherheitskameras der Marke Ring miteinander verbinden - sofern Besitzer dem zustimmen.
Vor allem dank der Verbreitung von Amazon-Geräten in amerikanischen Haushalten erreiche man über 90 Prozent der US-Bevölkerung, hieß es. Eine Kamera auf einer Garage etwa könne das Netz um einen Kilometer erweitern, sagte Amazons Technikchef Dave Limp dem Finanzdienst Bloomberg. Für das Funksignal eines Lautsprechers sei dagegen zum Teil schon nach einigen hundert Metern Schluss. Vom Konzern gibt es auch Zwischenstationen, die Lücken ausfüllen.
Die weitaus meisten Besitzer passender Amazon-Technik in den USA hätten ihre Geräte zum Teil des "Sidewalk"-Netzes gemacht, sagte Limp Bloomberg. Damit erklären sie sich auch bereit, dafür einen Teil der Bandbreite in ihrem Internet-Anschluss bereitzustellen.
Bei der Ankündigung 2019 hatte Amazon als eine Idee ein vernetztes Halsband vorgestellt, mit dem man einen entlaufenen Hund dank des Nachbarschafts-Netzwerks schnell wiederfinden könne. Das Gerät kam bisher nicht auf den Markt. Jetzt ist die Rede etwa von einem Paket-Tracker oder Sensoren zum Beispiel zur Entdeckung von Wasserschäden. Geräte im "Sidewalk"-Netz können die Server von Amazons Cloud-Sparte AWS für mehr Funktionen ansteuern. Interessierten Hardware-Entwicklern gibt Amazon kostenlose Testgeräte, damit sie sich ein Bild von der Netzabdeckung machen. (dpa/rs/rw)