Apple Mail ist unter macOS das Programm der ersten Wahl, was E-Mails betrifft. Wem das Standardprogramm aus Cupertino aber zu viele Probleme bereitet oder dessen Funktionsumfang nicht genügt, hat Alternativen. Bei diesen muss man aber unter Umständen auf Vorteile von Apple Mail verzichten – und sogar auf einige Alleinstellungsmerkmale.
Will man etwa komplett auf Mail verzichten, ändert man Standard-Mail-App auf die Alternative der Wahl – das geschieht in den Einstellungen von Apple Mail selbst. Nachteil: In macOS funktioniert dann einiges nicht mehr, etwa das Teilen von bestimmten Daten in verschiedenen Programmen. Nicht alle der hier aufgeführten Mail-Clients kommen mit dem Teilen-Menü zurecht, wenn sie als Standardprogramm eingetragen sind.
Die bekanntesten Alternativen für Apple Mail sind Microsoft Outlook und Mozilla Thunderbird. Vor allem Anwender in Unternehmen setzen auf Microsoft Outlook, da das Programm besser mit Microsoft Exchange und Office 365 zurechtkommt, also den Groupware-Lösungen von Microsoft. Doch auch im Privatbereich dient Outlook durchaus als Alternative zu Mail.
Outlook: Passt perfekt zu Exchange
Microsoft Outlook ist meist Bestandteil von Office 365 und Microsoft Office für Mac. Outlook ist jedoch nicht in allen Office-Editionen enthalten. Wer Office 2016 für Mac mit Outlook nutzen will, braucht Office Home & Business 2016 für Mac, oder alternativ ein Abo bei Office 365. Ein Abo kostet etwa 10 Euro/Monat. Wer sich Office Home & Business 2016 für Mac ohne Abo zulegen will, muss mit etwa 279 Euro rechnen.
Outlook spielt seine Vorteile vor allem dann aus, wenn Microsoft Exchange oder Office 365 zum Einsatz kommen. Der Nachteil: Das Programm orientiert sich bei der Benutzerführung an andere Microsoft-Software. So finden den Mac gewohnte Anwender viele Optionen schwerer. Im Vergleich zu Outlook für Windows wirkt Outlook für Mac zudem etwas veraltet und lässt sich insgesamt sehr viel unbequemer bedienen.
In Outlook ist wiederum der Kalender integriert sowie eine Aufgaben-Verwaltung. Wer mit Exchange oder Office 365 arbeitet, kann in so einem Programm alle Aufgaben zentral anlegen und miteinander verknüpfen. Auch die Kontakte aus Exchange und Outlook lassen sich mit Outlook effektiv verwalten. Outlook ist also ein Programm für alle Office-Aufgaben, wofür man mehrere Apple-Programme wie Mail, Kalender, Kontakte und Erinnerungen benötigte.
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Thunderbird für Privatanwender
Thunderbird kommt vor allem bei Privatanwendern zum Einsatz, die Software ist Open Source und damit gratis. Thunderbird unterstützt aber weder Exchange noch Office 365 direkt, entsprechende Postfächer muss man mittels der Protokolle IMAP oder POP3 einbinden. In den meisten Fällen reichen diese Protokolle aber für Privatanwender völlig aus.
Thunderbird ist seit etlichen Jahren ein bekannter und ausgereifter Mail-Client. Natürlich fehlen spezielle Funktionen zum Teilen und der Zusammenarbeit mit anderen Apple-Programmen, das bieten andere Alternativen in den meisten Fällen aber auch nicht. In Thunderbird lassen sich jedoch Erweiterungen installieren, die den Funktionsumfang vergrößern. Das ermöglicht eine flexible Anpassung an die Anforderungen von verschiedenen Anwendungsprofilen.
Airmail 3 - Top-Programm für Mac-Profis
Ein beliebter Ersatz für Apple Mail ist Airmail. Die aktuelle Fassung Airmail 3 unterstützt Exchange und Office 365, und ist so durchaus für Unternehmen interessant. Wie Thunderbird und Outlook kann auch Airmail E-Mails filtern und Regeln zur Vereinfachung der E-Mail-Verwaltung erstellen. Airmail überfordert mit vielen Optionen und Einstellungsmöglichkeiten jedoch Anfänger oft. Wer aber viel mit E-Mails arbeitet, findet mit Airmail einen mächtigen Konkurrenten für Apple Mail. Airmail kann auch an Cloud-Speicher angebunden werden, bietet viele Erweiterungsmöglichkeiten für tiefer gehende Anforderungen. Airmail steht als App für iOS und für macOS zur Verfügung.
Der Client unterstützt verschiedene E-Mail-Anbieter, von iCloud und Gmail bis hin zu Outlook. Wie Apple Mail verfügt die App über eine VIP-Funktion, mit der Sie E-Mails von Personen filtern können, die Sie als besonders wichtig erachten und so in ihrem Posteingang hervorheben können. So verpassen Sie nie wieder eine wichtige E-Mail von einem Kollegen.
Postbox: Zwischen Mail und Thunderbird
Postbox erinnert von der Bedienung an Apple Mail, baut aber auf Thunderbird auf. Das Tool kostet etwa 40 US-Dollar und lässt sich mit Plug-ins erweitern, die es etwa mit Evernote verknüpfen. Filter und Regeln sind ebenso wie in Airmail oder Outlook Standard, auch die Anbindung an Dropbox ist möglich. Postbox kann E-Mails mit „Labels“ versehen und so zum Beispiel optimal mit Google Mail zusammenarbeiten. Bei dieser Technik werden die Mails markiert und sind damit leichter zu finden. Die Suche nach Objekten ist in Postbox eleganter gelöst als in Airmail und vor allem in Outlook.
Dazu kommen Registerkarten wie in Thunderbird. Vor allem große E-Mail-Threads mit vielen Antworten und Weiterleitungen zeigt Postbox übersichtlicher an.
Polymail: Besonders informativ
Polymail ist ebenfalls eine interessante Alternative, die es in der kleinsten Version sogar kostenlos gibt, für iOS und macOS. Das Versenden von E-Mails kann Polymail verzögern, und auch andere Optionen bietet bereits die kostenlose Fassung. Die Pro-Version bietet detailliertere Informationen, darunter über die Anzahl der E-Mails, die gelesen wurden und wann dies bei einzelnen Schreiben geschah. Auch Informationen darüber, ob und wann man Anhänge herunterlud, bereitet der Client auf. Alle Versionen der App enthalten Kontaktprofile, die neben E-Mails angezeigt werden. Hier werden alle Informationen angezeigt, die Polymail online finden kann.
Newton: Mail-Client im Abonnement
Newton lässt sich im Abonnement beziehen, um mehr Funktionen zu erhalten, die Sie von einer High-End-Mail-App erwarten können. Dazu gehören E-Mail-Tracking, Benutzerprofile, späteres Senden, erweiterte Suchfunktionen und vieles mehr.
Newton bietet auch die Integration für verschiedene Service-Provider wie Salesforce, Trello, OneNote und Evernote. Das ermöglicht Benutzern, Inhalte von E-Mails direkt in andere Dienste zu speichern. Sie können Newton als zweiwöchige kostenlose Testversion ausprobieren, wenn Sie sich über die macOS-, iOS-, Android- oder Windows-App anmelden. Danach müssen Sie eine jährliche Abonnementgebühr zahlen.
Apple Mail im Griff
Nein, es muss nicht immer Apple Mail sein, man kommt auch am Standardprogramm von macOS vorbei. Wie Sie aber das Programm so in den Griff bekommen, dass Sie keine anders mehr wollen, erklären wir in einem Ratgeber in sechs Teilen.
Quelle: Macwelt