Hoch geflogen und tief gefallen, so ging es dem Pcfritz.de-Geschäftsführer Maik Mahlow. Seine Firma hatte im großen Stil mit Kampfpreisen und schrillen Werbeauftritten Microsoft-Lizenzen verkauft. Dabei soll es aber nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Auf Betreiben des Software-Konzerns Microsoft wurden in Berlin und Halle durch den Zoll Geschäftsräume und Wohnungen durchsucht und Datenträger sichergestellt. Der Vorwurf lautete auf Vertrieb von gefälschten Software-Lizenzen.
Ein weiteres skurriles Detail war die angebliche Krebserkrankung des Pcfritz.de-Chefs. So ließ er sich mit kahl rasiertem Schädel gerne in Gegenwart von schönen Frauen für seine Werbekampagnen fotografieren. Allerdings soll Mahlows Krankheit nur erfunden gewesen sein, um Mahlow bekannter und für die Medien interessanter zu machen. "Die Krebserkrankung war eine reine Werbemaßnahme, die erfunden worden ist, um einen Mitleidsbonus zu erwecken", bestätigte Mahlows Anwalt im Mai gegenüber dem Fernsehmagazin Spiegel-TV.
Spieß umgedreht
Nun nutzt Also den Pcfritz.de-Skandal, um auf die Bedeutung von Original-Software aufmerksam zu machen. Immerhin sollen Studien zufolge über 24 Prozent der eingesetzten Software in Deutschland gefälscht, nicht lizensiert und damit illegal sein. Dazu hat der Broadliner nun gemeinsam mit Microsoft und weiteren Herstellern die Anti-Piracy-Kampagne "Authentisch bleiben" gestartet. "Wir drehen den Spieß sozusagen positiv um", erklärt Frank Lutzke, Product Manager bei Also Deutschland. Man wolle mit dieser Botschaft die Reseller dazu bringen, ihre Endkunden für die Wichtigkeit von Original Software zu sensibilisieren. "Oft werden die mit Fälschungen verbundenen Risiken bezüglich Sicherheit und Strafbarkeit als trivial geschätzt. Dieser Irrtum kann Kunden sehr teuer zu stehen kommen", warnt Lutzke.
Lutzke stand auch für das Also-Motiv als Kahlkopf Modell. Es kopiert die damalige Werbekampagne von Pcfritz.de, allerdings mit dem Spruch "Was Fritzchen nicht lehrt, lernt Fitz nimmermehr!" Auch das damalige Pcfritz.de-Logo mit dem Brillenkopf wurde mit heraushängender Zunge parodiert.
Spendenaktion für Krebshilfe
Auch die erfundene Krebserkrankung Mahlows versucht Also für einen positiven Zweck zu nutzen: Für jeden Neukunden, der bei Also im Rahmen der Aktion Microsoft Software kauft, spendet der Distributor zehn Euro an den gemeinnützigen Verein Kloster Paradiese Krebshilfe e. V. Der Verein ist Ansprechpartner in vielen Fragen rund um das Thema Krebs und steht Patienten sowie ihren Familien beratend zur Seite. Beispiele der Arbeit sind die Förderung von Projekten, die der Krebsbekämpfung dienen mit Blick auf eine Verbesserung der Lebensqualität und Lebensverlängerung oder die Förderung der wissenschaftlichen Forschung, insbesondere auf dem Gebiet der Integrativen Onkologie.
Die Spendenaktion läuft bis zum 31. Oktober 2014. Mehr über die "Authentisch bleiben"-Aktion gibt es unter www.also.de/fritzchen.