Die Vorbereitung zur Actebis-Also-Fusion liegen im Plan, doch bis der Zusammenschluss in trockenen Tüchern ist, sehen sich die künftigen Partner noch als Konkurrenten. "Wir sind bisher Wettbewerber und so operieren wir auch", bestätigt Actebis-Deutschland-Geschäftsführer Uwe Neumeier. Trotzdem sieht Neumeier "interessante Möglichkeiten der Zusammenarbeit".
Gegenwärtig läuft noch der aufwändige Prozess der "Due Diligence", also der gegenseitigen Buchprüfung. Neumeier hofft, dass dies noch vor Weihnachten abgeschlossen sein wird und dann das so genannte "Signing" erfolgen kann. Danach müssen noch die Kartellbehörden zustimmen, bevor das "Closing" erfolgt. Die Fusion könnte, wenn alles nach Plan läuft, demnach Anfang 2011 wirksam werden.
Wie sich das künftige Actebis-Also-Konstrukt darstellen wird, darüber hält sich der Actebis-Manager bedeckt. Immerhin bringt der Actebis-Eigner Droege die Mehrheit, die Also-Eigentümerin Schindler Holding die Minderheit ein. Daraus könne man vielleicht etwas ablesen, bemerkt Neumeier etwas kryptisch.
Arbeitsplätz bei NT plus erhalten
Ingesamt spricht Neumeier von einem "sehr erfolgreichen Geschäftsjahr". NT plus sei allerdings nicht so gut gestartet. "In der Zwischenzeit ist NT plus aber gut als TK-Einheit integriert", erklärt er. Das Ziel sei nun, die Arbeitsplätze in Osnabrück zu erhalten und gegebenenfalls sogar auszubauen. Da die Telekommunikationsbranche IT-lastiger wird, sieht sich Neumeier in der richtigen Position: "Viele TK-Hersteller sehen, dass mit reiner Telekommuniktion nicht vorwärts kommen. Sie brauchen einen Zugang, wie wir ihn bieten können", meint Neumeier.
Im Zuge der NT plus-Integration kündigt Actebis auch eine neue Regelung der Kreditlinien an: "Die Kreditlinien werden kumuliert und die daraus resultierende Gesamtsumme kann seit dem 1. November von unseren Fachhandelspartnern flexibel in Anspruch genommen werden", erläutert Stefen Wisst, Leiter Finanzen und Kundenservice bei Actebis. Bisher konnten die Händler die jeweiligen Limits nur einzeln in Anspruch nehmen. Man habe eine Lösung gesucht, die verhindert, dass Schlechterstellungen entstehen. Das Ergebnis sei "viel positiver".
Neben dem Telekommunikationsgeschäft will Actebis sich im Value Add-Bereich weiterentwickeln. Als Themen nennt Neumeier das digitale Klassenzimmer, Output Management und Services. "Wir werden aber das Volumengeschäft keineswegs vernachlässigen", betont er.
Adressiert an die "Konkurrenz im Süden" meint er: "Wir werden Mehrwerte für den Channel bieten, die bisher nicht Standard sind". Insgesamt erwartet der Deutschland-Chef ein "viel versprechendes" Jahresendgeschäft. "Alle Zeichen stehen auf Wachstum", freut sich Neumeier. (awe)