Zur Hausmesse Channel Trends + Visions (CTV) hat das Also-Actebis-Management eine positive Bilanz der bisherigen Fusionsmaßnahmen gezogen. So ist man beim neu formierten Distributionsriesen eifrig bemüht, den Eindruck zu entkräften, man sei mehr mit sich selbst beschäftigt als mit dem Tagessgeschäft. "Wir haben gewisse Hausaufgaben, aber wir schreiten gut voran", erklärt Claus Hellmich, Konzernleitungsvorsitzender der ALSO-Actebis Holding AG. Die Kunden hätten "sehr gelassen" reagiert, ergänzt Also- und Actebis-Geschäftsführer Michael Dressen.
Ganz ohne Reibungsverluste ging die Fusion allerdings dann doch nicht von statten. Bisher wurden aber hauptsächlich Stellen in oberen Management-Positionen abgebaut. Auch die bisherige Actebis-Personalleiterin, Petra Wadsack, wurde nicht mehr auf der Messe gesichtet. Unter der Hand schließen die Verantwortlichen weitere Konsolidierungen nicht aus.
Trotzdem ist das ausgegebene Ziel, ein Unternehmen auf die Beine zu stellen, dass mehr als nur die Summe von Also und Actebis ist. So ist "1+1=2" für Gustavo Möller-Hergt, COO beim Also-Actebis-Konzern nicht genug: "Eins plus Eins gib vier", verkündet der agile Manager mit deutschen und peruanischen Wurzeln selbstbewusst. Möller-Hergt kommt vom Actebis-Investor Droege. Mit Aussagen zum künftigen Stellenwert des Konzerns in Deutschland und Europa halten sich die Verantwortlichen aber eher zurück. Man wolle "eine führende Rolle" einnehmen, erklärt Hellmich, bei allem Handeln stehe aber "die Profitabilität im Vordergrund".
Hausmesse im Zeichen der Fusion
Die erste Hausmesse nach dem Zusammenschluss der Grossisten stand natürlich im Zeichen der Fusion. So war man bemüht, als gemeinsames Unternehmen aufzutreten. Nur die Kürzel OS für Osnabrück, SO für Soest und STR für Straubing auf den Namensschildern verrieten die Herkunft der Mitarbeiter. Allerdings war Also eher der Juniorpartner der Veranstaltung, wie auch Michael Dressen einräumt: "Noch ist nicht so viel Also drin", meint er. Den Großteil der Vorbereitung und der Organisation sei von Actebis-Seite geleistet worden.
Mit über 4.400 Besuchern konnte Also-Actebis einen neuen Rekord einfahren. Für Aussteller und Händler hat sich der Besuch in Bochum gelohnt: "Ich war erstaunt, wie viele Besucher schon sehr früh da waren", berichtet Ralf Steinbacher, Distribution Manager bei Logitech. Matthias Guckelberger, Business Manager bei Hewlett-Packard hält die CTV für "exzellent". Die Messe sei "ein Schmelztiegel" der IT-Branche.
Im Rahmen der CTV wurde bei einem Treffen des Kompetenznetzwerks "Actebis Network", dem rund 300 Systemhäuser angehören, auch ein neuer Partnerbeirat gewählt. Der Berat soll die Systemhaus-Kooperation bei der Weiterentwicklung bestehender und der Schaffung künftiger Leistungen und Aktivitäten beraten und unterstützen. Die Beiratsmitglieder Frank Müller (mbm), Michael Schickram (Schickram & Feller) sowie Tilmann Teut (MCS Teut)wurden in ihrem Amt bestätigt. Neu gewählt wurde Andreas Rankers (QITS). Nicht weitergeführt wird hingegen die Kooperation "Teleprofi", wie Geschäftsbereichsleiter ITK bei Actebis-Peacock, Volker Flemming, bestätigt. Für die Teleprofi-Partner sollen "andere Modelle" gefunden werden. (awe)