So richtig durchstarten will der fusionierte Also-Actebis-Gesamtkonzern noch nicht: Die addierten Umsatzzahlen des Vorjahres wurden verfehlt. Die Ergebniszahlen wurde laut Konzernmitteilung "annähernd erreicht".
Das EBITDA bereinigt um Sondereffekte aus Integration und Kaufpreisallokation lag für das Geschäftsjahr 2011 bei 97,9 Millionen Euro. Bei einer vergleichbaren Ergebnisrechnung lag das Vorjahr bei 99,7 Millionen. Der bereinigte Konzerngewinn betrug 40,9 Millionen Euro (Vorjahr 46,8 Millionen Euro). Der ausgewiesene Konzerngewinn liegt bei 26,7 Millionen. Der im Vorjahr nur für Actebis ausgewiesene Konzerngewinn betrug 22,2 Millionen Euro.
Platz zwei hinter Ingram
Allerdings sagen diese Zahlen nicht viel über die Marktanteile im Deutschlandgeschäft aus. Branchenkenner gehen aber davon aus, dass Also Actebis vor allem im vierten Quartal 2011 gegenüber Ingram Micro eklatant an Boden verloren hat. Schätzungen gehen von einem Unterschied von mittlerweile rund zehn Prozent aus. So rückt auch Tech Data weiter auf, die im Jahresverlauf zwar nicht rasant, aber kontinuierlich dazu gewinnen konnte. Auch bei der Händlerbasis hat Ingram Micro die Nase klar vorne. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Channel Excellence Awards wieder: Während Also noch letztes Jahr in der Bewertung der Fachhändler ganz oben stand, erreicht der fusionierte Also-Actebis-Konzern bei der aktuellen Befragung nur noch Platz vier hinter B.com, Ingram Micro und Tech Data.
Das Geschäftsumfeld in der ITK-Branche wird sich nach der Einschätzung führender Marktforscher nicht grundlegend verbessern: "Das Wachstum verlangsamt sich", meint auch Jeremy Davis, CEO und Mitgründer des Marktforschungsunternehmens Context. Insbesondere für Deutschland sieht er insgesamt wenig Wachstumspotenzial. Dies sehen auch die Also-Actebis-Verantwortlichen. Sie rechnen mit rückläufigem Umsatz aber mit einem höheren Konzerngewinn. So strebe man "mittelfristig" einen Konzerngewinn von 50 bis 55 Millionen Euro an. Auch wenn die aktuellen Zahlen keinen Grund zur Euphorie geben, kann man sich beim Soest-Straubinger Grossisten über Erfolge freuen. So wird der Distributor ab Mitte des Jahres Apple-Produkte vertrieben. (awe)