Wie gut, mit welchem Standard oder ob überhaupt an bestimmten Orten Mobilfunkempfang möglich ist, ist für viele Kunden wesentlich, wenn sie sich für einen Mobilfunkprovider entscheiden. Bisher musste man sich durch die Abdeckungskarten der einzelnen Netzbetreiber klicken oder andere Nutzer nach ihren Erfahrungen befragen.
Nun hat die Bundesnetzagentur auf ihrer Webseite in einer Karte die tatsächliche, standortbezogene Mobilfunknetzabdeckung veröffentlicht. Die Informationen zur Netzabdeckung sollen insbesondere zur Identifizierung der gänzlich unversorgten Gebiete ("kein Netz") und der unterversorgten Gebiete ("kein LTE") in Deutschland beitragen.
Verbraucher können sich zudem die Mobilfunkversorgung anzeigen lassen, um sich vor Vertragsschluss über die Netzabdeckung der Anbieter an jedem Standort zu informieren. Neben Breitbandmessung und Funkloch-Karte ergänzt die Mobilfunk-Karte dort das Informationsangebot der Bundesnetzagentur zum Thema Breitband.
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Gemäß den Festlegungen aus der Mobilfunkstrategie führt die Bundesnetzagentur ein systematisches und anbieterscharfes Monitoring der Versorgung mit Mobilfunk durch. "Wir überwachen die Entwicklung der Mobilfunkabdeckung und stellen die Daten der Öffentlichkeit zukünftig regelmäßig zur Verfügung", erläutert Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann.
Startschwierigkeiten durch hohe Abrufzahlen
Die Mobilfunknetzbetreiber sind verpflichtet, Informationen über die tatsächliche, standortbezogene Mobilfunknetzabdeckung bereitzustellen. Die Bundesnetzagentur vergleicht diese Angaben mit den Ergebnissen der Nutzer der Funkloch-App und den Daten aus der Versorgungs- und Kostenstudie des BMVI. Diese Studie gab 2019 eine LTE-Flächenversorgung von 90 Prozent an.
Bisher haben die Mobilfunknetzbetreiber Daten zur 2G-, 3G- und 4G-Netzabdeckung bereitgestellt. Künftig ist angedacht, dass das Mobilfunk-Monitoring außerdem aktuelle Daten zu 5G und Verbindungsabbrüchen bei der Sprachtelefonie in Deutschland darstellt.
Allerdings hat die Bundesnetzagentur mit ihrem neuen Service mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. So war aufgrund der hohen Zugriffszahlen die Karte nicht mehr abrufbar. "Wir bitten Sie, den Dienst zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu nutzen", schreibt die Behörde.
Laut Bundesnetzagentur zeigt die Karte, dass 96,5 Prozent der Fläche in Deutschland von mindestens einem Mobilfunknetzbetreiber mit 4G (LTE) versorgt sind. Berücksichtigt man zusätzlich die Versorgung mit 3G sind sogar 97,3 Prozent der Fläche versorgt. Gebiete ohne Mobilfunkversorgung bilden zusammen 0,3 Prozent der Landesfläche. Die Karte basiert auf den von den Mobilfunknetzbetreibern bereitgestellten Versorgungsdaten.