Ratgeber Backup in der IT-Wolke

Alles sicher(n) in der Cloud?

25.02.2013 von Thomas Bär und Frank-Michael Schlede
Für Backup-Aufgaben scheinen Cloud-Lösungen ideal geeignet. Wir stellen fünf Systeme vor und beleuchten vor allem auch Security-Aspekte.
Tabelle: Übersicht aller Angebote.
Foto: Thomas Bär

Für Backup-Aufgaben scheinen Cloud-Lösungen ideal geeignet. Wir stellen fünf Systeme vor und beleuchten vor allem auch Security-Aspekte.
von Thomas Bär und Frank-Michael Schlede
Auch für kleine und mittelständische Betriebe sowie für "Einzelkämpfer" in ihren Home-Offices ist eine funktionierende IT heute unerlässlich: Besonders kritisch ist, dass die so wichtigen Daten immer zuverlässig und schnell zur Verfügung stehen - auch nach einem System-Crash, Stromausfall oder einem anderem unvorhergesehenen Ereignis. Doch ein regelmäßiges Backup erfordert nicht nur Zeit und Aufwand sondern auch zusätzliche Hard- und Software. Warum also nicht diese Aufgabe einem Provider übergeben, der die Daten im Internet - also "in the Cloud" - sicher speichert und wiederherstellt?

Fünf Cloud-Anbieter - fünf unterschiedliche Ansätze

Wir haben für diesen Ratgeber fünf unterschiedliche Anbieter (siehe auch Übersichtstabelle) ausgesucht, die entsprechende Angebote zur Verfügung stellen. Es handelt sich um Microsoft, Mozy, Dropbox, Wuala und Strato mit dem Produkt HiDrive.

Wir konzentrieren uns auf Angebote, die sich leicht und einfach von Anwendern aus kleineren Firmen oder von Freiberuflern einsetzen lassen. Diese Übersicht kann keinesfalls vollständig sein, da ständig neue Dienste und Angebote auf den Markt kommen.

Weiterhin haben wir vor allen Dingen einen Blick darauf geworfen, wie es der jeweilige Provider mit der Sicherheit hält. Dabei haben wir uns auf zwei wichtige Kriterien konzentriert, die auch in der Übersichtstabelle entsprechend hervorgehoben sind:

  1. Kommt bei einem Anbieter eine Verschlüsselung der Daten seiner Kunden/Anwender zum Einsatz?

  2. In welchem Land hostet er seine Server?

Zu den grundsätzlichen Vorteilen, aber auch zu den Problemen, die beim Einsatz einer solchen Lösung auftauchen können, finden Sie am Ende dieses Artikels zwei Abschnitte, die diese Punkte ausführlicher erläutern.

Vor- und Nachteile einer Sicherung in der Cloud
Alles sicher(n) in der Cloud?
Eine Speicherung der eigenen Daten außerhalb des eigenen Büros beziehungsweise der eigenen Firma bietet Vor- und Nachteile:
Vorteile einer Sicherung in der Cloud
Eine Speicherung der eigenen Daten außerhalb des eigenen Büros beziehungsweise der eigenen Firma bietet eine Menge Vorteile:
Vorteil 1:
Bereitstellung und Betreuung von Speichersystemen und -Medien im eigenen Büro/Unternehmen entfallen in der Regel komplett.
Vorteil 2:
Grundsätzlich gibt es keine Beschränkung in Bezug auf den Speicherplatz: Wer mehr Platz für seine Daten braucht, erwirbt einfach zusätzlichen Speicherplatz von seinem Provider.
Vorteil 3:
Dadurch sind natürlich auch die Kosten besser kalkulierbar. Der Anwender zahlt nicht mehr für die Hardware, deren Betreuung und Betrieb. Er zahlt nur für den Speicherplatz und die damit verbundenen Dienste.
Vorteil 4:
Zudem hosten professionelle Anbieter ihre Storage-Angebote in Rechenzentren mit einer entsprechend hohen Sicherheit. Sie garantierten Backups und damit auch eine Wiederherstellung der Daten.
Nachteile einer Sicherung in der Cloud
Neben diesen offensichtlichen Vorteilen sollte man sich aber auch der Probleme bewusst sein, die beim Einsatz einer derartigen Lösung auftauchen können:
Nachteil 1:
Eine schnelle und stabile Anbindung an das Internet ist Pflicht - ohne sie ist eine solche Lösung nicht sinnvoll: In einer ländlichen Gegend sollte also zunächst einmal sichergestellt werden, dass eine entsprechende Internet-Verbindung überhaupt verfügbar ist.
Nachteil 2:
Ebenso wichtig ist ein vertrauenswürdiger Provider: Ein Anwender möchte gerne wissen, wer seine Daten wo (in Deutschland/ Europa oder gar auf einem anderen Kontinent?) speichert und sichert.
Nachteil 3:
Mindestens so wichtig: Die Kontinuität des gewählten Dienstes/Dienstleisters, denn niemand möchte jedes Jahr nach einem neuen Anbieter suchen, weil der gewählte Provider die Dienste vielleicht aus Rentabilitätsgründen einstellt.
Nachteil 4:
Die Sicherheit und hier speziell die Sicherheit der Übertragung: Im Idealfall stellt der Anbieter eine End-to-End-Verschlüsselung bereit und die Daten werden auf seinen Systemen nur verschlüsselt abgelegt, so dass selbst die Systemspezialisten des Providers diese Daten nicht einsehen können.

Microsoft: Skydrive für den Endanwender

Microsoft stellt Speicherplatz im Web unter dem Namen "Windows Live Skydrive" zur Verfügung. Diese Lösung sollte allerdings nicht mit der professionellen Cloud-Service-Plattform aus dem Azure-Umfeld oder gar dem neuen Office 365 verwechselt werden, bei dem es um die Bereitstellung von Anwendungen und Infrastrukturen geht. Skydrive stellt kostenlosen Speicherplatz zur Verfügung und ist hauptsächlich für Endanwender gedacht.

Vorteile beim Einsatz von Skydrive: Ein besonderer Vorteil dieses Angebots, der es gerade für kleine Firmen und Selbstständige sehr attraktiv scheinen lässt, ist die Menge des Speicherplatzes, die jeder Anwender gratis zur Verfügung gestellt bekommt: 25 GByte. Einzige Voraussetzung dafür ist der Besitz einer sogenannten "Windows Live ID", die ebenfalls kostenlos angelegt werden kann. Auch die grundsätzliche Verwaltung und Benutzung des Speicherplatzes über die Web-Oberfläche im Browser ist nach einem kürzlich erfolgten Update einfach und relativ gut durchstrukturiert.

Das führt allerdings bereits zu den Einschränkungen:

Weitaus ernster sind aber die Einschränkungen in puncto Sicherheit:

Unsere Empfehlung:

Wer eine Online-Speicherlösung einmal kostenlos ausprobieren will, kann Skydrive dazu gut verwenden und weniger kritische Daten darauf auslagern - genug Platz steht ihm dazu zur Verfügung. Für die regelmäßige Datensicherung und ein Backup empfiehlt sich diese Lösung schon durch die mangelnde Ein- und Anbindung an entsprechende Lösungen nicht.

Ein weiterer Vorteil besteht ohne Zweifel darin, dass Microsoft hier eine enge Verzahnung mit den eigenen Office-Programmen realisiert hat: So kann der Nutzer nicht nur Texte und Tabellen mit den WebApps erstellen, er kann auch direkt aus seinen lokalen Anwendungen heraus auf die Online-Dokumente zugreifen.

Microsoft Skydrive
Skydrive von Microsoft
Microsoft stellt Speicherplatz im Web unter dem Namen "Windows Live Skydrive" zur Verfügung. Diese Lösung sollte allerdings nicht mit der professionellen Cloud-Service-Plattform aus dem Azure-Umfeld oder gar dem neuen Office 365 verwechselt werden, bei dem es um die Bereitstellung von Anwendungen und Infrastrukturen geht. Skydrive stellt kostenlosen Speicherplatz zur Verfügung und ist hauptsächlich für Endanwender gedacht.
25 GByte stehen sofort zur Verfügung:
Microsoft stellt seinen Anwendern eine große Menge an Speicherplatz in der Cloud kostenlos zur Verfügung.
Microsofts Skydrive:
Der Anbieter betrachtet den eigenen Browser, den Internet Explorer, als die wichtigste Schnittstelle zu seinem Online-Speicher. Deshalb wurde diese Oberfläche kürzlich gründlich überarbeitet.
WebApps:
Durch sogenannte WebApps können die Anwender bei Skydrive direkt mit Dokumenten von Microsoft Office arbeiten und diese auch gleich auf dem Server ablegen.
Enge Integration:
Kommt der Skydrive in Zusammenhang mit einer aktuellen Office-Version zum Einsatz, so können die Dokumente direkt bearbeitet und abgespeichert werden.
Unsere Empfehlung:
Wer eine Online-Speicherlösung einmal kostenlos ausprobieren will, kann Skydrive dazu gut verwenden und weniger kritische Daten darauf auslagern - genug Platz steht ihm dazu zur Verfügung. Für die regelmäßige Datensicherung und ein Backup empfiehlt sich diese Lösung schon durch die mangelnde Ein- und Anbindung an entsprechende Lösungen nicht.

Mozy: Backup und Verschlüsselung

Unser nächster Kandidat nennt sich "Mozy". Die bereits im Jahr 2005 gegründet Firma gehört zum Firmen-Konglomerat des Speicher-Riesen EMC. Diese Lösung stellt ebenfalls Speicherplatz im Netz zur Verfügung. Privatanwender können dabei eine kostenlose Version der Variante "MozyHome" mit 2 GByte Speicherplatz benutzen.

Foto: mozy

Vorteile beim Einsatz von Mozy: EMC hat diese Lösung konsequent auf die Verwendung als Backup-Lösung ausgerichtet. So steht eine Client-Anwendung für Windows- und MacOS-Systeme zur Verfügung, die automatische Backups von Standardverzeichnissen oder auch vom Anwender ausgewählten Verzeichnissen durchführt. Installation und Inbetriebnahme sind einfach und gut durchdacht.

Einschränkungen der Mozy-Lösungen:

Bei der Sicherheit zeigt sich die Mozy-Lösung besonders im Hinblick auf die Verschlüsselung vorbildlich:

Unsere Empfehlung:

Wer eine reine Backup- und Sicherungslösung sucht, die automatisch und zudem verschlüsselt arbeitet, der sollte sich diese Lösung unbedingt genauer anschauen. Zumal es möglich ist, sie zunächst mit dem kostenlosen Zugang in Ruhe zu testen und dann das entsprechende Paket auszuwählen.

Mozy von EMC
Mozy von EMC
Die bereits im Jahr 2005 gegründet Firma gehört zum Firmen-Konglomerat des Speicher-Riesen EMC. Diese Lösung stellt ebenfalls Speicherplatz im Netz zur Verfügung. Privatanwender können dabei eine kostenlose Version der Variante "MozyHome" mit 2 GByte Speicherplatz benutzen.
Die Mozy-Lösung (hier in der Home-Variante) von EMC:
Dabei handelt es sich um ein produkt, das speziell für Online-Backup und –Sicherung entworfen wurde. Die freie Version stellt dem Anwender 2 GByte Speicherplatz zur Verfügung.
Die Wahl der Verschlüsselung:
Wer der von EMC bereitgestellten Verschlüsselung nicht traut, kann hier seinen eigenen Schlüssel verwenden. Dazu gehört aber auch das Risiko, dass diese Daten nicht wiederherstellbar sind, wenn dieser Schlüssel verloren geht.
Backup-Client:
Der Backup-Client ist bei der Mozy-Lösung so konfiguriert, dass er die Standardverzeichnisse und –dateien unter Windows erfasst.
Weitergedacht:
Wer auf „Nummer Sicher“ gehen möchte, kann bei Einsatz des Mozy-Clients gleichzeitig auch eine lokale Sicherung anlegen.
Unsere Empfehlung:
Wer eine reine Backup- und Sicherungslösung sucht, die automatisch und zudem verschlüsselt arbeitet, der sollte sich diese Lösung unbedingt genauer anschauen. Zumal es möglich ist, sie zunächst mit dem kostenlosen Zugang in Ruhe zu testen und dann das entsprechende Paket auszuwählen.

Dropbox: Einfaches Speichern in der Cloud

Wer sich mit dem Thema Cloud-Storage befasst, wird an einem Dienst kaum vorbeikommen: Dropbox. Sowohl die Software als auch die Webseite stehen in der Zwischenzeit auch in deutscher Sprache zur Verfügung. Allerdings störte uns bei den Übersetzungen das etwas penetrante Duzen des Anwenders in allen Menüs und Erläuterungen.

Vorteile beim Einsatz von Dropbox: Die Client-Software von Dropbox steht für eine große Auswahl von Betriebssystemen (siehe Tabelle) auch bei Mobiltelefonen zur Verfügung. Eine enge Integration des Dropbox-Clients in das jeweilige System macht das Arbeiten mit dieser Software sehr einfach und angenehm. So erstellt die Software nach der Installation unter Windows automatisch ein Verzeichnis, in das dann die zu übertragenen Dateien abgelegt werden können. Die Software gleicht dieses Verzeichnis anschließend automatisch mit dem Server ab.

Standardmäßig stehen jedem Nutzer 2 GByte Speicherplatz kostenlos zur Verfügung, wer eifrig neue Anwender wirbt, kann diesen Online-Speicher so auf bis zu 8 GByte erweitern. Ab 20 Dollar im Monat können dann beispielsweise auch 100 GByte Speicherplatz hinzu gemietet werden.

Die Einschränkungen beim Einsatz von Dropbox beziehen sich alle direkt auf die Sicherheit dieser Lösung:

Unsere Empfehlung:

Wer über unterschiedliche, auch mobile Plattformen und Betriebssysteme hinweg komfortabel auf seine Daten zugreifen will, findet hier die richtige Lösung. Allerdings muss er sich dabei immer der eingeschränkten Sicherheit von Dropbox mit allen Konsequenzen bewusst sein.

Dropbox
Dropbox
Wer sich mit dem Thema Cloud-Storage befasst, wird an einem Dienst kaum vorbeikommen: Dropbox. Sowohl die Software als auch die Webseite stehen in der Zwischenzeit auch in deutscher Sprache zur Verfügung. Allerdings störte uns bei den Übersetzungen das etwas penetrante Duzen des Anwenders in allen Menüs und Erläuterungen.
Eine der bekanntesten Lösungen für Online-Speicher:
Eine der bekanntesten Lösungen für Online-Speicher: Die amerikanische Software „Dropbox“ installiert einen Client, der sich gut ins Windows-Betriebssystem integriert.
Wichtige Entscheidung während der Installation:
Ein Verzeichnis wird auf dem Windows-System angelegt, das anschließend von Dropbox automatisch synchronisiert wird.
Wichtiger Sicherheitshinweis:
Werden diese Standardordner nicht abgewählt, veröffentlich sie Dropbox automatisch – was beispielsweise bei den Bildern nicht unbedingt in der Absicht des Anwenders liegen muss.
Gewöhnungsbedürftig:
Zwar komplett in Deutsch aber ebenso konsequent mit der „jugendlichen“ Anrede per „Du“ ist die Dropbox-Kommunikation nicht unbedingt elegant.
Unsere Empfehlung:
Wer über unterschiedliche, auch mobile Plattformen und Betriebssysteme hinweg komfortabel auf seine Daten zugreifen will, findet hier die richtige Lösung. Allerdings muss er sich dabei immer der eingeschränkten Sicherheit von Dropbox mit allen Konsequenzen bewusst sein.

Wuala: Sicherheit direkt aus der Schweiz

Als Beispiel für einen Anbieter aus dem europäischen Raum stellen wir mit Wuala eine Firma aus der Schweiz vor. Auch wenn die Schweiz offiziell nicht zu Europa gehört, werden die Daten bei dieser Lösung doch auch in Deutschland und Frankreich gespeichert. Die Software ist aus einem Projekt der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) hervorgegangen.

Vorteile beim Einsatz von Wuala: Der Anbieter stellt neben einem Windows-Client (der aber noch als Beta-Release bezeichnet wird) auch Clients für Linux, für das Apple-Betriebssystem und verschiedene Smartphone-Betriebssysteme zur Verfügung. Neben Backup- und Sicherungsfunktionen kann der Anwender hier seine Daten ähnlich wie bei Dropbox oder Microsofts Skydrive auch mit anderen Nutzern teilen.

Zu den Einschränkungen beim Einsatz dieser Lösung gehören die folgenden Punkte:

Der Schwerpunkt dieses Produkts liegt ohne Zweifel auf der Sicherheit:

Eine eigene Funktion zur Synchronisation erlaubt es sehr einfach, regelmäßige Backups auf seinem Online-Speicher abzulegen.

Unsere Empfehlung:

Wer besonders großen Wert auf Sicherheit legt, sollte unbedingt einen Blick auf dieses Produkt aus der Schweiz werfen. Kostenlos steht jedem Anwender 1 GByte an Speicherplatz zur Verfügung. Diesen kann er über ein entsprechendes Preismodell oder über die zuvor geschilderte Tauschoption erweitern.

Wuala
Wuala
Als Beispiel für einen Anbieter aus dem europäischen Raum stellen wir mit Wuala eine Firma aus der Schweiz vor. Auch wenn die Schweiz offiziell nicht zu Europa gehört, werden die Daten bei dieser Lösung doch auch in Deutschland und Frankreich gespeichert. Die Software ist aus einem Projekt der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) hervorgegangen.
Sichere Lösung aus der Schweiz:
Die Software von Wuala installiert ebenfalls einen Client auf dem Windows-System, der sich aber nicht so nahtlos einfügt wie der Dropbox-Client.
Die Wuala-Software benötigt einen eigenen Port in der Firewall, um so auch das ganz spezielle Konzept der verteilt gehaltenen Daten zu ermöglichen.
Erläuterungen inklusive:
Noch in der Beta-Phase:
Die Client-Software der Wuala-Lösung funktionierte aber während der Testinstallation trotzdem auch auf den 64-Bit-Systemen völlig problemlos.
Unsere Empfehlung:
Wer besonders großen Wert auf Sicherheit legt, sollte unbedingt einen Blick auf dieses Produkt aus der Schweiz werfen. Kostenlos steht jedem Anwender 1 GByte an Speicherplatz zur Verfügung. Diesen kann er über ein entsprechendes Preismodell oder über die zuvor geschilderte Tauschoption erweitern.

Strato HiDrive: Professioneller Cloud-Speicher für viele Fälle

Um diesen Überblick abzurunden, haben wir auch eine Lösung mit aufgenommen, bei der ein Anwender zwar 30 Tage kostenlose ihren Einsatz testen kann, die aber ansonsten nur gegen Bezahlung zur Verfügung steht. Der deutsche Hoster Strato bezeichnet seinen Online-Speicher als "HiDrive" und stellt ab 4,90 Euro 100 GByte Platz zur Verfügung.

Vorteile beim Einsatz dieser Lösung: Neben einem Web-Interface stehen dem Anwender fast alle Varianten offen, diesen Speicherplatz in seine Systeme einzubinden: So kann via Web-Interface, mittels eines speziellen Client-Programms oder auch über FTP oder WebDAV darauf zugegriffen werden: Auch die Anbindung der mobilen Clients geschieht über WebDAV und war in unserem Test mit einem Android-Smartphone schnell eingerichtet und verwendbar.

Bei den technischen Möglichkeiten vielen uns keine gravierenden Einschränkungen auf, allerdings muss sich der Anwender bei Strato immer auf einen Vertrag einlassen, der mindestens 12 Monate läuft, wenn er den Speicherplatz nach dem Testzeitraum weiter nutzen will.

In Bezug auf die Sicherheit kann die Lösung überzeugen:

Unser Empfehlung:

Wer eine professionelle Lösung sucht, eine gewisse Laufzeit des Angebots nicht scheut und sicher sein will, dass seine Daten das Land nicht verlassen, der findet hier sicher ein Produkt, dass seine Bedürfnisse befriedigen wird. Einzig die automatischen Backups muss er dann noch mit Hilfe einer Backup-Software oder der Windows-Synchronisation selbst konfigurieren.

HiDrive von Strato
HiDrive von Strato
Um diesen Überblick abzurunden, haben wir auch eine Lösung mit aufgenommen, bei der ein Anwender zwar 30 Tage kostenlose ihren Einsatz testen kann, die aber ansonsten nur gegen Bezahlung zur Verfügung steht. Der deutsche Hoster Strato bezeichnet seinen Online-Speicher als "HiDrive" und stellt ab 4,90 Euro 100 GByte Platz zur Verfügung.
Client-Installation plus Netzwerkadapter und –protokoll:
Die Strato HiDrive-Lösung ermöglicht es dadurch auch, dass der Anwender eine VPN-Verbindung zu seinem Online-Speicher aufbauen kann.
Einfach einbinden:
Nach der Installation kann das Laufwerk direkt mittels des sicheren Tunnels verbunden werden.
Laufwerk für die Standard-Windows-Anbindung einrichten:
Die Strato-Lösung bietet dem Anwender eine Reihe von Hilfetexten an, die ihn durch die jeweils notwendigen Schritte der Installation führen.
Zwei Wege der Anbindung auf einen Blick:
Neben dem oben zu sehenden Web-Interface kann das Laufwerk auch in der üblichen Art und Weise als Share in Windows eingebunden werden.
Zugriff auch vom Mobiltelefon aus:
Hier ist am Beispiel der Android-App zu sehen, wie der Zugriff auf die Daten des Online-Speichers auch von anderen Geräten aus möglich ist.
Unser Empfehlung:
Wer eine professionelle Lösung sucht, eine gewisse Laufzeit des Angebots nicht scheut und sicher sein will, dass seine Daten das Land nicht verlassen, der findet hier sicher ein Produkt, dass seine Bedürfnisse befriedigen wird. Einzig die automatischen Backups muss er dann noch mit Hilfe einer Backup-Software oder der Windows-Synchronisation selbst konfigurieren.

Vorteile und Nachteile einer Sicherung in der Cloud

Vorteile einer Sicherung in der Cloud

Eine Speicherung der eigenen Daten außerhalb des eigenen Büros beziehungsweise der eigenen Firma bietet eine Menge Vorteile:

• Bereitstellung und Betreuung von Speichersystemen und -Medien im eigenen Büro/Unternehmen entfallen in der Regel komplett.

• Grundsätzlich gibt es keine Beschränkung in Bezug auf den Speicherplatz: Wer mehr Platz für seine Daten braucht, erwirbt einfach zusätzlichen Speicherplatz von seinem Provider.

• Dadurch sind natürlich auch die Kosten besser kalkulierbar. Der Anwender zahlt nicht mehr für die Hardware, deren Betreuung und Betrieb. Er zahlt nur für den Speicherplatz und die damit verbundenen Dienste.

• Zudem hosten professionelle Anbieter ihre Storage-Angebote in Rechenzentren mit einer entsprechend hohen Sicherheit. Sie garantierten Backups und damit auch eine Wiederherstellung der Daten.

Nachteile einer Sicherung in der Cloud

Neben diesen offensichtlichen Vorteilen sollte man sich aber auch der Probleme bewusst sein, die beim Einsatz einer derartigen Lösung auftauchen können:

• Eine schnelle und stabile Anbindung an das Internet ist Pflicht - ohne sie ist eine solche Lösung nicht sinnvoll: In einer ländlichen Gegend sollte also zunächst einmal sichergestellt werden, dass eine entsprechende Internet-Verbindung überhaupt verfügbar ist.

• Ebenso wichtig ist ein vertrauenswürdiger Provider: Ein Anwender möchte gerne wissen, wer seine Daten wo (in Deutschland/ Europa oder gar auf einem anderen Kontinent?) speichert und sichert.

• Mindestens so wichtig: Die Kontinuität des gewählten Dienstes/Dienstleisters, denn niemand möchte jedes Jahr nach einem neuen Anbieter suchen, weil der gewählte Provider die Dienste vielleicht aus Rentabilitätsgründen einstellt.

• Die Sicherheit und hier speziell die Sicherheit der Übertragung: Im Idealfall stellt der Anbieter eine End-to-End-Verschlüsselung bereit und die Daten werden auf seinen Systemen nur verschlüsselt abgelegt, so dass selbst die Systemspezialisten des Providers diese Daten nicht einsehen können.

Die schlimmsten Backup-Irrtümer
Backup-Konzepte basieren häufig auf groben Irrtümern, speziell in puncto Compliance. Dieser Beitrag nennt die sieben schlimmsten Fehler.
Irrtum 1: Backup und Archivierung sind das Gleiche.
Backup und Archivierung dienen unterschiedlichen Zwecken: Ein Backup beugt dem Datenverlust vor, sorgt im Ernstfall für die schnelle Wiederherstellung eines Zustands von Daten und Applikationen zu einem definierten Zeitpunkt. Das Backup dient somit der Geschäftskontinuität. Die Archivierung stellt dagegen eine langfristige Speicherung von relevanten Geschäftsdokumenten sicher.
Irrtum 2: Backup ist freiwillig.
Betriebe, die ohne Backup-Konzepte agieren, leben gefährlich. Sie machen sich per se damit zwar nicht strafbar, weil die Datensicherungsspiegelung im deutschen Strafgesetzbuch nicht verankert ist. Daraus jedoch die Schlussfolgerung abzuleiten, dass ein Backup freiwillig sei und mit Compliance nichts zu tun habe, wäre fatal. Ein Unternehmen, das geschäftskritische Daten verliert, hat in der Regel schlechte Prognosen. Diesem Risiko sollte es sich daher nicht fahrlässig aussetzen.
Irrtum 3: Backup für persönliche Rechner ist verboten.
Jede Firma darf auch lokale Festplatten der Mitarbeiter-PCs und so genannte persönliche Laufwerke in die Datensicherung einbinden, wenn dort für den Arbeitgeber relevante Geschäftsdateien gespeichert werden. Wenn es sich um steuerlich relevante Dokumente handelt, ist es sogar die Pflicht des Unternehmens, auch die persönlichen Datenträger per Backup zu erfassen. Bereits seit 2002 haben die Finanzbehörden das Recht, auch auf lokale Festplatten zuzugreifen. Von diesen Regelungen sind jedoch Ordner ausgenommen, die deutlich als "privat" gekennzeichnet sind. Betriebe sollten also eine Richtlinie einführen, dass persönliche Dateien und Dokumente nur in einem entsprechend deutlich gekennzeichneten Verzeichnis gespeichert werden.
Irrtum 4: Gelöscht ist nicht gelöscht.
Das Backup speichert Systemzustände und damit Daten grundsätzlich nur für kurze Zeit. Je nach Backup-Konzept handelt es sich meist um einen Tag oder wenige Wochen, das ist jedem Geschäftsführer beziehungsweise verantwortlichem Unternehmer selbst überlassen. Die Faustregel beim Backup lautet: Was auf dem Quellsystem gelöscht wird, wird zeitnah auch im Backup gelöscht. Ausnahmen können bei Backup-Software und Backup-Appliances jedoch recht leicht konfiguriert werden.
Irrtum 5: Backup geht nur mit Tapes.
Würden Gesetze und sonstige Regelungen enge technische Vorgaben machen, würden sie in unseren Tagen schnell veralten. Backup-Tapes waren über Jahre das Standardmedium für Backups. Derzeit werden sie im Rahmen verschiedener Backup-Lösungen häufig durch eine Speicherung auf Festplatten in dedizierten Appliances abgelöst, ergänzt durch zusätzliche Spiegelungen in der Cloud. Ein wesentlicher technischer Vorteil ist die kürzere Backup-Zeit, weil die Appliance nach dem ersten Voll-Backup nur noch das "Delta", also den Unterschied zum vorangegangen Stadium, speichert.
Irrtum 6: Das Backup darf nicht in die Cloud.
Es kommt auf die Art der Daten an, um zu bestimmen, wo sie gespeichert werden dürfen. Grundsätzlich ist gegen die preislich attraktive Backup-Speicherung in der Cloud nichts einzuwenden. Allerdings ist bei einer Speicherung personenbezogener Backup-Daten vorgeschrieben, dass der Cloud-Betreiber die Informationen innerhalb der EU lagert. Die Einhaltung deutscher Gesetze und EU-Datenschutzrichtlinien muss zusätzlich vertraglich zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer geregelt werden. Der Zugriff von nicht befugten Personen auf die Daten muss über Verschlüsselungen oder Zugriffssperren verhindert werden.
Irrtum 7: Backup-Outsourcing entbindet von der Haftung.
Wer einen Dienstleister mit dem Backup beauftragt, ist viele Sorgen los. Aber nicht alle. Anbieter mit einem Gesamtpaket aus Software, Hardware und Services sichern die Daten nicht nur, sondern prüfen auch ihre Vollständigkeit und Integrität. Auch in rechtlichen Belangen lässt sich viel an einen Dritten auslagern. Doch in welchem Umfang ein Dienstleister haftet, wenn durch ein mangelhaftes Backup ein Schaden entsteht, muss im Vertrag genau geregelt werden. Denn die übergeordnete Haftung liegt nach wie vor beim Geschäftsführer des Auftraggebers.

(Der Beitrag wurde von der CP-Schwesterpublikation Computerwoche übernommen / rb)