Der Hersteller Adobe hat offiziell seine neue Creative Suite 6 Master Collection (CS6) und das Lizenzmodell Creative Cloud angekündigt. CS6 und das Cloud-Angebot sollen noch innerhalb der kommenden 30 Tage verfügbar sein und können ab sofort vorbestellt werden.
Im Mittelpunkt des Creative-Cloud-Angebots stehen aktuell die neuen CS6-Versionen und - suiten. Das Angebot ist auf Basis einer Mitgliedschaft verfügbar und bildet eine Plattform für das Erstellen, Teilen und Ausliefern kreativer Arbeiten. Anwender können alle angekündigten Creative Sutie-Produkte sowie zwei neue HTML5-Werkzeuge, Adobe Muse und Adobe Edge Preview herunterladen und auf ihrem Desktop installieren. Neben den Programmen sind in der Adobe Creative Cloud auch 20 GB Speicherplatz enthalten, der mit den Adobe Touch Apps (Photoshop Touch, Ideas, Collage, Debut, Proto) genutzt werden kann. Mitglieder können so ihre Inhalte überall auf der Welt abrufen. Ein Jahresabonnement der Cloud kostet 49,99 Euro im Monat. Möchte der Kunde die Software nur monatlich mieten, zahlt er rund 75 Euro. Für diejenigen, die CS3 bis CS5.5 besitzen steht ein spezielles Einführungsangebot für ca. 30 Euro im Monat zur Verfügung.
Die Creative Cloud bedeutet allerdings nicht das Aus für die Box-Versionen der Creative Suite - die 14 Programme gibt es auch weiterhin einzeln, als "Creative Suite 6 Design Standard" sowie als "Creative Suite 6 Design & Web Premium" und "Production Premium" für je 2200 Euro. Die Master Collection gibt es für 3000 Euro, jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer.
Änderungen und Verbesserungen bei CS6
Bisher waren nur Photoshop, Premiere Pro und After Effects 64-bit-kompatibel. Jetzt gesellen sich Illustrator und Flash Professional dazu.
Mit der Einführung der Creative Suite 6 erhalten alle Programmoberflächen der gesamten Suite ein Face-Lifting. Photoshop CS 6 passt sich dabei mit einer deutlich dunkleren und reduzierten Programmoberfläche dem rebellischen Kind Lightroom an. Mit der dunklen Oberfläche liegt der Fokus verstärkt auf dem Bild selbst und die umgebenden Tools rücken damit weiter in den Hintergrund. Mit einem Handgriff lässt sich aber aus dem Kontextmenü wieder das alte Grau sowie eine dunklere oder eine hellere Schattierung wählen.
In Photoshop CS6 wird es möglich sein, große Dokumente im Hintergrund abzuspeichern und parallel an anderen Dateien weiterzuarbeiten. Des Weiteren greift Photoshop CS6 vermehrt auf den Grafikprozessor zurück. Bei einem Systemabsturz kann dann auch immer der Stand vor fünf Minuten aufgerufen werden.
Photoshop
Zu den vorgestellten neuen Funktionen gehört beispielsweise Iris Blur. Mit diesem Werkzeug können in Photoshop CS6 gezielt Bildbereiche unscharf gezeichnet werden, während andere fokussiert sind und scharf dargestellt werden. Der Effekt lässt sich zwar auch mit bisherigen Photoshop-Versionen umsetzen, nur geht es dort nicht ganz so schnell wie mit dem neuen Tool.
Ein weiteres verbessertes Tool ist die Content Aware Move-Funktion. Mit diesem Werkzeug können Objekte in einem Foto grob ausgewählt und verschoben werden. Die fehlenden Bildinhalte, die vorher vom Objekt verborgen waren, berechnet die Software automatisch.
Photoshop CS6 wird auch über umfangreiche neue 3D-Funktionen verfügen. 3D-Texte können jetzt noch schneller erstellt werden - und der Schatten lässt sich auch beliebig verschieben. Verbessert ist zudem auch das Verflüssigen-Tool. Die Pinselgröße lässt sichjetzt höher als 1500 Pixel einstellen und per Tastaturbefehl ändern.
InDesign
In InDesign CS6 wurde sich auf die verschiedenen Ausgabeformate bzw. Layouts konzentriert. Die Layouterstellung für Tablets oder Smartphones lässt sich in CS6 deutlich simpler gestalten. Zuvor musste für jedes Format (Hoch- oder Querformat) ein eigenes Layout erstellt werden, was natürlich mit einem weit höheren Zeitaufwand verbunden ist.
Premiere Pro
In der Software Premiere Pro CS6 für Videobearbeitung gibt es auch allerhand neue Funktionen und Änderungen. Die neuen Benutzeroberflächenelemente können ein oder ausgeschalten werden. Die Vorschaubilder bzw. Thumbnails werden nun im 16:9 Format angezeigt, in denen bereits ein erster Rohschnitt vorgenommen werden kann. Videos können nun auch im Vollbildmodus angeschaut werden. Die Bild-Stabilisierung kann jetzt auch in Premiere Pro vorgenommen werden - und eine Farbkorrektur im laufenden Video ist auch möglich. Premiere Pro 6 beinhaltet dazu eine verbesserte Mercury Playback Engine. Damit sollen Projekte schneller geöffnet werden können und die allgemeine Arbeitsgeschwindigkeit sowie die Stabilität verbessert werden. Zusätzlich gibt es Unterstützung für die aktuellsten bandlosen Kameraformate.
Über welche Kanäle Adobe seine Produkte vermarkten will, ist noch nicht konkret kommuniziert. Channel-freundlich wollen sie bleiben - nur scheint dieses Thema noch sehr nebelig zu sein.
Weitere Informationen sowie Änderungen zu den einzelnen Programmen der Creative Suite-Familie sowie zur Creative Cloud finden Sie unter den jeweiligen Produktwebseiten von Adobe. (kv)