Damit hat der in 15 Ländern tätige IT-Dienstleister zum ersten Mal die Eine-Milliarde-Euro-Umsatzmarke gerissen und dabei größtenteils (24 Prozentpunkte) organisch zugelegt. In Deutschland konnte Adesso überdurchschnittlich (plus 28 Prozent) wachsen, die Umsätze im Ausland stiegen um 20 Prozent an. Damit erhöhte sich der inländische Umsatzanteil von 81 auf 82 Prozent.
2023 betrug das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 80 Millionen Euro, was einer EBITDA-Marge von sieben Prozent entspricht. 2022 war diese Kennzahl noch zweistellig (10,3 Prozent), weil auch der absolute Bruttogewinn höher war (92,9 Millionen Euro). Als Ursache dafür nennt Adesso die inflationsbedingt um 32 Prozent auf 773,2 Millionen Euro angestiegenen Personalkosten. Auch die Lizenzerlöse sind 2023 schwächer ausgefallen als erwartet, hinzu kam ein "Mehraufwand" bei zwei Festpreisprojekten.
Für 2024 zeigt sich Adesso optimistisch und rechnet mit weiterem Wachstum. Hauptgrund dafür ist die anhaltend hohe Nachfrage nach Digitalisierungsprojekten. So könnten 2024 Erlöse in Höhe von 1, 25 Milliarden Euro erzielt werden, das Bruttoergebnis dürfte sich dann zwischen 110 und 130 Millionen bewegen, was zu einer knapp zweistelligen EBITDA-Marge führen würde.
Während die deutsche Gesamtwirtschaft 2023 leicht zurückging, schwamm Adesso im IT-Trend mit und konnte in den Teilbereichen IT-Services und Software weiter stark wachsen, wenn auch nicht mehr so stark, wie in den Vorjahren. Die Zahl der Mitarbeiter stieg zum ersten Mal über 10.000.
In fast allen Branchen konnte Adesso zweistellig zulegen, nur im Automobilsektor stiegen die Umsätze lediglich um vier Prozent an. Besonders stark fielen die Zuwächse bei Retailern (+61 Prozent) und Versorgern (+74 Prozent) aus. Die "Öffentliche Verwaltung" war für Adesso wie bereits 2022 das stärkste Kundensegment, hier wurde ein Wachstum von 22 Prozent verbucht. Die Umsätze mit Versicherungen stiegen um 21 Prozent an, im Industriebereich war immerhin noch eine Steigerung von 17 Prozent zu verzeichnen.
Im Geschäftsbericht äußert sich der fünfköpfige Adesso-Vorstand ehrlich zu dem gesunkenen EBITDA-Ergebnis: "Damit sind wir nicht zufrieden." Da jedoch die Ursachen dafür (zu "teure" Projekte, zu viel Mitarbeiter, die kostspielige Einführung eines neuen ERP-System) 2024 wegfallen dürften, blickt das Führungsgremium - ebenso wie viele Marktbegleiter - optimistisch in die Zukunft. Demnach hätte sich die Kostenlage bereits Ende 2023 verbessert. So sank etwa die Mitarbeiterzahl wieder unter die 10.000er-Marke.
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