Das erste Halbjahr 2024 verlief für Deutschlands große IT-Dienstleister recht unterschiedlich: Während Bechtle und Cancom im Inland Umsatzeinbußen verkraften mussten, konnte andere diesem Trend trotzen, etwa Datagroup.
Nun gab die Adesso SE ihre vorläufigen Zahlen für die erste Jahreshälfte bekannt. Und wie schon angekündigt, entwickelte sich das Geschäft beim Dortmunder IT-Dienstleister in den vergangenen sechs Monaten sehr gut - die Umsätze stiegen um 16 Prozent auf 631,1 Millionen Euro an. Das EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) verbesserte sich um zehn Prozent 27,7 Millionen Euro. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 4,4 Prozent (Vorjahr: 4,6 Prozent).
Durch höhere Abschreibungen, vor allem aus Gebäudemieten, sowie aufgrund gestiegener Zinszahlungen wird das Konzernergebnis im ersten Halbjahr 2024 wohl negativ ausfallen - trotz der von 246,1 auf 204,7 Millionen Euro gesunkenen Personalausgaben.
Dennoch, laut Adesso sind die betrieblichen Aufwendungen überproportional gestiegen und belasten daher das operative Ergebnis. Wie in den Vorjahren prognostiziert der IT-Dienstleister auch für die zweite Jahreshälfte 2024 einen höheren Ergebnisbeitrag, insbesondere aufgrund einer weiteren Verbesserung der Auslastung im Segment IT-Services.
Das erreichte Umsatzwachstum sowie die auch mittelfristig im Kerngeschäft mit IT-Services erwartete hohe Digitalisierungsnachfrage stimmen das Adesso-Management grundsätzlich positiv, wenngleich die Verbesserung der Auslastung langsamer als erwartet erfolgt. Das heiß konkret, Adesso spürt die 2024 zurückgegangene Investitionsbereitschaft der Kunden genauso wie Bechtle, Cancom und Datagroup, allerdings gelang es den Dortmundern besser als den Wettbewerbern aus München und Neckarsulm, diese Schwächeperiode zu überbrücken.
Zuversichtlich in die Zukunft blickend, wird Adesso daher die Investments in hochqualifizierte Mitarbeiter und in die eigene Produktentwicklung beibehalten. Unter Berücksichtigung dieser Ausgangslage senkt und verbreitert der Adesso-Vorstand den Prognosekorridor für das operative Ergebnis 2024 auf 80 bis 110 Millionen Euro (bisher: 110 bis 130 Millionen Euro) bei unveränderter Umsatzerwartung von über 1,25 Milliarden Euro.
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