Mobility, Cloud, Managed Services, Digitalisierung – auf diese IT-Trends haben viele Systemhäuser reagiert und fokussieren sie nach außen hin stark. In der tatsächlichen Umsetzung jedoch dominieren noch klassische Themen wie Security- und Infrastrukturlösungen. Da die Basis "Kundenbeziehung" stimmt, wie das Ergebnis der aktuellen Umfrage der Computerwoche unter den IT-Anwendern zeigt, könnte sich auch die strategische Ausrichtung der Systemhäuser auf die heißen Trendthemen in Zukunft bezahlt machen.
Knapp 2.800 Anwenderunternehmen haben bei der Computerwoche-Umfrage 2015 die Leistungen ihrer Systemhäuser bei insgesamt 7.276 Projekten bewertet. Nach dem Schulnotenprinzip von eins bis sechs vergaben die Systemhauskunden über alle Umsatzkategorien hinweg in diesem Jahr die Durchschnittsnote 1,73 und zeigen sich damit noch zufriedener als in den Vorjahren: 2013 lag die Durchschnittsnote bei 1,82 (--> Ergebnisse von 2013 nachlesen), im Jahr 2014 bereits bei 1,80 (--> Ergebnisse von 2014 nachlesen). Hier spiegelt sich ein positiver Trend wieder. Bei diesen Durchschnittsnoten wurden auch die Bewertungen von jenen Systemhäusern berücksichtigt, die aufgrund von zu geringen Fallzahlen nicht in die Ranglisten aufgenommen werden konnten.
In den Gesamt-Rankings 2015 haben sich im Vergleich zum Vorjahr einige Verschiebungen ergeben. Das erklärt sich unter anderem daraus, dass in diesem Jahr sehr viel mehr Systemhäuser den Sprung ins Ranking schafften. Voraussetzung, um ins Ranking zu gelangen ist, dass Kunden die Leistungen dieses Systemhauses bei mindestens 10 Projekten in mindestens einer Kategorie bewerten.
Update: Hier finden Sie die kompletten Ranglisten der besten Systemhäuser 2015.
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Die Kategorien
Um eine faire Grundlage für die Award-Verleihung zu gewährleisten, wurden die Ergebnisse der Umfrage in drei Umsatzklassen ausgewertet. Als Klassifizierungsmerkmal gilt der Jahresumsatz, den die Systemhäuser 2014 in der Region D-A-CH erwirtschaftet haben. Die Systemhäuser werden folgenden Umsatzklassen zugeordnet:
ACP Holding und Stemmer schnitten in den zwei größeren Umsatzkategorien (große und mittelgroße Systemhäuser) überdurchschnittlich gut ab und sicherten sich damit jeweils den ersten Platz. Den ersten Platz unter den kleinen Systemhäusern räumten gleich zwei Kandidaten ab: Bei identischen Noten teilen sich hier das Systemhaus Cramer und Krämer IT Solutions den Titel.
Auch die Auszeichnung "Aufsteiger des Jahres" geht in diesem Jahr an zwei Unternehmen: die Conet Group und Pan Dacom Networking. Als "Newcomer des Jahres" hat sich Interface Systems besonders hervorgetan.
Auf den folgenden Seiten stellen wir ihnen die genannten und geehrten Unternehmen genauer vor.
Die besten großen Systemhäuser
1. Platz: ACP Holding
In der Kategorie der großen Systemhäuser (ab 250 Millionen Euro Jahresumsatz) nimmt die ACP Holding in diesem Jahr den ersten Platz ein. Die Kunden vergaben ihrem Dienstleister insgesamt die Note 1,44. Am häufigsten brachte das Unternehmen Security- und Infrastrukturprojekte in das Rennen ein. Für die Systemhausgruppe könnten sich damit die Investitionen der vergangenen Jahre in den Security-Bereich ausgezahlt haben.
Möglich wurde dieser Ausbau auch durch den größeren Handlungsspielraum, den sich das Unternehmen 2013 geschaffen hat. Damals kaufte ACP alle Firmenanteile von ihrem Kapitalinvestor Capvis zurück. Damit ging die ACP Holding wieder vollständig in den Besitz von Gründern, Management und Mitarbeitern über. Deutschland stellt für die ursprünglich in Wien gegründete Systemhausgruppe einen Wachstumsmarkt dar.
2. Platz: Fritz & Macziol
Mit der Dienstleistungsqualität von Fritz & Macziol sind die Kunden ebenfalls sehr zufrieden: In 193 bewerteten Projekten vergaben sie die Durchschnittsnote 1,79 und erwähnten in der Bewertung des IBM-Partners, der seit 2014 zum Vinci-Konzern gehört, auffällig oft die Lösungen von Big Blue. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Fritz & Macziol einen Platz gut machen und auf den zweiten Platz unter den großen Systemhäusern mit einem Jahresumsatz von über 250 Millionen Euro aufsteigen.
3. Platz: Comparex
Als drittes großes Systemhaus steigt die Comparex auf das Gewinnertreppchen. Im Kerngeschäft Anwendersoftware konnte die Aktiengesellschaft eine Note von 1,61 erzielen. Neben Beratung und Service rund um das Thema Software-Lizensierung fokussiert Comparex außerdem den Cloud-Markt. Insgesamt vergaben die Kunden für 75 bewertete Projekte die Note 1,92.
Die Gewinner in der Kategorie der großen Systemhäuser setzten die meisten Kundenprojekte im Bereich Security um, was die Brisanz der Thematik verdeutlicht. Kunden der ACP Holding verweisen hier vor allem auf Firewall-Lösungen. Das klassische Systemhausgeschäft mit Netzwerk-, Server-Infrastruktur, Storage-Lösungen und Virtualisierung steht in der Gesamtbetrachtung aber weiterhin im Vordergrund. Insofern sticht Comparex unter den drei Bestplatzierten durch seine Spezialisierung auf Lizenzmanagement besonders hervor.
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Die besten mittelgroßen Systemhäuser
1. Platz: Stemmer
Unter den Systemhäusern mit einem Jahresumsatz von 50 bis 250 Millionen Euro erreichte die Stemmer GmbH den Spitzenplatz. Dem Unternehmen gelang in diesem Jahr mit 53 bewerteten Projekten erstmals der Sprung in die Rangliste. Die Kunden vergaben insgesamt eine Note von 1,19. Besonders gut schnitt Stemmer in den Bereichen Storage-Lösungen und Server-Infrastruktur ab.
Die vier Jahrzehnte lange Erfahrung von Stemmer macht sich offenbar bezahlt. Das Unternehmen aus Olching bei München betreut seine Kunden von sechs Standorten aus. Über die Muttergesellschaft BT Germany hat Stemmer zudem weltweiten Zugang zu einem großen und leistungsfähigen IP-Netz und einem umfassenden Portfolio an Kommunikations- und Netzwerklösungen.
2. Platz: IT-Haus
Die IT-Haus GmbH brachte ganze 326 bewertete Projekte ins Rennen, erreichte eine Gesamtnote von 1,25 und damit den zweiten Platz unter den mittleren Systemhäusern. In mehreren Kategorien wie Netzwerk und Storage-Lösungen landete das Systemhaus im Gesamtranking auf Platz fünf oder besser. Im Bereich Anwendungssoftware sowie Mobility katapultierten die Kunden das IT-Haus sogar jeweils auf Platz eins - und damit sogar vor die größeren Konkurrenten.
3. Platz: SVA System Vertrieb Alexander
Vergangenes Jahr wurde SVA System Vertrieb Alexander bereits als "Dauergast" unter den besten Systemhäusern beschrieben. Das Unternehmen hat sich auch 2015 weiter auf Platz drei gehalten und sich sogar um 0,6 Notenpunkte verbessert. SVA System Vertrieb Alexander hat mit dem Fokus auf Data-Center-Infrastruktur besonders viele Projekte in den Bereichen Server-Infrastruktur und Storage-Lösungen eingebracht.
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Die besten kleinen Systemhäuser
1. Platz: Systemhaus Cramer und Krämer IT
In diesem Jahr gibt es gleich zwei erste Plätze unter den besten kleinen Systemhäusern bis 50 Millionen Jahresumsatz: das Systemhaus Cramer und Krämer IT. Krämer IT klettert damit im Vergleich zum Vorjahr einen Platz nach oben, beide erreichen die Note 1,16.
Das Systemhaus Cramer erfüllt erst seit diesem Jahr die Voraussetzungen für die Aufnahme in die Rangliste. Das Unternehmen ist mit über 40 Mitarbeitern an drei Standorten in Hamm, Münster und Kassel vertreten. Im Gesamtranking und damit auch im Vergleich mit den Systemhausriesen nimmt das kleine Systemhaus im Bereich Security und im Bereich Server-Infrastruktur jeweils den ersten Platz ein.
Auch Krämer IT kann sich gegenüber den größeren Häusern sehen lassen: In den Kategorien Storage-Lösungen und Software-Infrastruktur führt das Unternehmen die Tabelle an. Die meisten Arbeiten waren jedoch aus dem Bereich Security und Server-Infrastruktur, wobei Virtualisierung einen hohen Stellenwert einnahm. Das 59 Mitarbeiter starke Unternehmen brachte insgesamt 126 Projekte in das Ranking ein.
3. Platz: Microstaxx
Microstaxx erfüllte in den vergangenen Jahren die Bedingungen der Systemhaus-Rangliste noch nicht, konnte in diesem Jahr aber gleich auf das Treppchen klettern. Den Drittplatzierten mit Sitz in München gibt es bereits seit 1990. Das Unternehmen brachte vor allem Projekte aus dem Umfeld Server-Infrastruktur und Netzwerk-Lösungen ein, wobei es in der letztgenannten Kategorie das Gesamtranking mit der Note 1,08 anführt.
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Aufsteiger und Newcomer des Jahres
Aufsteiger des Jahres 2015: Conet und Pan Dacom
In diesem Jahr können sich gleich zwei Systemhäuser, die mit ihren Leistungen über alle Größenklassen hinweg betrachtet besonders hervorstachen, über den Titel "Aufsteiger des Jahres 2015" freuen: Conet und Pan Dacom erreichten jeweils die Note 1,45 und verbesserten sich damit gegenüber 2014 um ebenfalls identische 0,66 Punkte. Conet sichert sich mit diesem Ergebnis den vierten Platz in der mittleren Umsatzklasse bis 250 Millionen Euro Jahresumsatz. Pan Dacom schob sich auf Platz zehn unter den kleinen Systemhäusern.
Newcomer des Jahres 2015: Interface Systems
Mindestens zehn bewertete Projekte müssen Systemhäuser erreichen, um in die Auswertung zu kommen. Als Newcomer des Jahres qualifiziert sich, wer diese Hürde erstmals erfolgreich meisterte und dabei die beste Platzierung erhielt. Von dieser Wertung ausgenommen sind Unternehmen, die sich bereits unter den drei Erstplatzierten der Umsatzklassen wiederfinden.
Damit setzte sich als Newcomer 2015 Interface Systems durch: Das Unternehmen sprang mit einer Gesamtnote von 1,27 direkt auf Platz fünf unter den kleinen Systemhäusern. (rb/tö)
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