Einer der hellsten Zwerge

Acers neuer Pico-Beamer C112 überstrahlt fast alle

07.07.2011
Die ersten Beamer im Westentaschenformat brachten es nur auf eine Helligkeit von 8 Ansi-Lumen (lm). Der bisherige Rekord lag bei 50 lm. Jetzt präsentiert Acer einen 220 g leichten Pico-Projektor mit 70 lm und WVGA-Auflösung.

Die ersten Beamer im Westentaschenformat brachten es nur auf eine Helligkeit von 8 Ansi-Lumen (lm). Der bisherige Rekord lag bei 50 lm. Jetzt präsentiert Acer einen 220 g leichten Pico-Projektor mit 70 lm und WVGA-Auflösung.

Mit 70 Lumen ist der Acer C112 wohl einer der Hellsten unter den Zwergen.

Grundlage für den Acer C112 sind die DLP-Technologie von Texas Instruments (TI) und energiesparende langlebige LEDs als Lichtquelle. Da es sich um RGB-LEDs handelt, entfällt das sonst bei DLP-Projektoren nötige Farbrad, wodurch die Beamer mit dem DLP-Pico-Chipsatz sehr viel leiser sind. Der C112 ist trotz der Leuchtstärke sogar kaum noch hörbar. Der Preis des Gerätes liegt bei 299 Euro.

Wer etwas warten kann und sich mit 50 lm zufrieden gibt, kann nach der IFA 2011 ab September auch den kleineren Bruder, den C110 für 199 Euro käuflich erwerben.

Der C20 ist gerade mal so groß wie ein Handy.

Außerdem hat Acer auch immer noch den vor einem Jahr bereits vorgestellten, noch kleineren C20 im Portfolio, der ebenfalls die WVGA-Auflösung von 854 x 480 Pixel bietet sowie neben USB- auch einen HDMI-Anschluss.

Ob letztere dafür verantwortlich ist, dass der Zwerg wie der der viel lichtstärkere C112 ebenfalls 299 Euro kosten soll, sei dahingestellt, bei Amazon.de findet man ihn schon für unter 150 Euro.

Das Bild zeigt verschiedene DLP-Chips von Texas Instruments. Der Pico-Chip ist kleiner als eine Fingerspitze.

Die taiwanesische Delta-Tochter Vivitek hat mit dem Qumi schon einen etwas größeren Mini-Beamer mit 300 lm vorgestellt, positioniert ihn aber nicht als Pico-, sondern als Pocket-Projektor, obwohl er über einen DLP-Pico-Chipsatz verfügt, was ihn also doch zu einem Pico-Projektor macht, wie TI-Manager Christian Thevot erklärte.

Das Wörtchen Pico ist hier übrigens nicht im Sinne des Maßeinheitenvorsatzes Piko (p= 10 hoch -12) zu sehen, sondern ist wie dieser dem italienischen Wort piccolo entlehnt, was für sehr klein steht.

DLP ist nicht die einzige Technologie, die bei Pico-Projektoren zum Einsatz kommt. LCoS (Liquid Crystal on Silicon), von JVC D-Ila, von Sony SXRD genannt, gilt bei ausgewachsenen Geräten zwar als gute aber teure Nischentechnologie, hat sich aber bei den Zwerg-Beamern zeitweise an die Spitze gesetzt. Darüber hinaus gibt es auch Laser-Pico-Beamer.

Zurück zum C112 von Acer: Da der kleine Projektor über einen USB-Anschluss verfügt, können multimediale Inhalte direkt ohne Notebook oder DVD-Player aufgespielt werden. Dabei kann man wählen zwischen USB Diashow und USB Multimedia.

Es lassen sich über das mitgelierte Mini-USB-Kabel aber auch Notebooks- oder Netbooks direkt über USB anschließen. Die SmartFormat-Technologie von Acer sorgt dafür, dass der Nutzer die Auflösung oder das Format nicht ständig manuell justieren muss.

Ein Akku ist nicht im Preis erhalten, kann aber zusätzlich erworben werden, womit der nur 137 x 91,5 x 22,5 mm kleine C112 bis zu zwei Stunden netzunabhängig sein soll.

Das Kontrastverhältnis für den C112 gibt Acer mit 1.000:1 an. Die Bilddiagonalen sollen von 38 cm oder 15 Zoll bis 254 cm oder 100 Zoll reichen, wobei die 70 Ansi-Lumen keine Wunder bewirken können. Je heller der Raum, desto weniger Abstand zur Leinwand lässt der kleine Beamer zu. Der hat sogar einen Lautsprecher, obwohl man hier natürlich teine Heimkinoklang erwarten kann.

Acer setzt bei Projektoren nur auf die DLP-Technologie, setzt aber noch eigene Akzente wie ColorSafe II. Zusammen mit dem integrierten Farbabgleich soll diese Technologie über den gesamten Lebenszeitraum des Projektors (bis zu 20.000 Stunden für die LEDs) für eine gleichbleibende, brillante Farbprojektion sorgen soll. Bei der LCD-Technologie können die Farben nach einer gewissen Zeit verblassen, was zu erwähnen das DLP-Lager nicht müde wird. Aber wenn es um Farbechtheit geht, ist LCD für viele Unternehmen und Profis immer noch die erste Wahl.

Noch ein lette Pluspunkt für Acers Zwergen-Beamer. Mit der Quick-Start-Funktion ist er in 15 Sekunden bereit, dank Acer InstantPack lässt er sich ohne Abkühlzeit gleich vom Netz nehmen und verstauen. Das ist aber keine Hexerei, denn Instant-Off bieten auch viele wesentlich lichtstärkere portable Projektoren. Ist die nicht vorhanden und man nimmt den Beamer vom Netz, kann passieren, dass die teure Lampe ihr Leben aushaucht. kh)