Bis auf Android- und Chrome-Geräte im Consumer-Segment hat sich Acer der Microsoft-Welt verschrieben. Insbesondere im B2B-Bereich setzt man bei dem taiwanischen Hersteller auf die zunehmende Durchdringung der Geschäftswelt.
Doch die Rückgänge im PC-Markt haben auch Acer nicht ungeschoren gelassen. "Unser Umsatzentwicklung war marktkonform", berichtet Acer-Geschäftsführer Wilfried Thom "Code Green - Commercial Kick Off" in München. Man habe aber einen Gewinn ausweisen können. Trotz schwierigem Umfeld habe man aber im Commercial-Bereich den Umsatz halten können.
Der XP-Effekt ist längst Vergangenheit. So hat man sich bei Acer nicht dazu verleiten lassen, die zu erwartenden Absatzzahlen zu optimistisch anzusetzen. "Wir haben seriös geplant", erläutert Stefan Tiefenthal, Head of Commercial BU bei Acer. So könne man ein "positives Jahr" verzeichnen. "Wir haben der Distribution nicht die Lager vollgemacht, sondern seriös durchverkauft", meine der B2B-Chef mit einem kleinen Seitenhieb auf den einen oder anderen Mitbewerber.
Neue Formfaktoren auch für Geschäftskunden
Nun setzt man bei Acer auf den Erfolg neuer Formfaktoren auf Windows 10-Basis. Thom sieht sein Unternehmen als "Marktführer bei 2-in-1-Geräten". Auch das ab April lieferbare PC-Phone Liquid Jade Primo soll neue Impulse geben.
Zudem stehen der Ausbau des Digital-Signage-Geschäfts und die Ausweitung des Service-Angebots auf der Agenda. Nun hat Acer mit Sertec 360 eine Servicetochter gegründet, die auch fremden Unternehmen den Zugang zu den Servicestrukturen rund um das Reparaturcenter in Ahrensburg ermöglicht. Es gibt bereits erste Kunden wie der US-Staubsaugerhersteller Bissell.
Für Thom sind funktionierende Servicestrukturen auch ein wichtiger Bestandteil der Fachhandelsunterstützung. "Wir sind der einzige PC-Hersteller, der seinen Service nicht outgesourced hat", berichtet der Acer-Chef stolz und verweist auf die bereits zum zweiten Mal in Folge gewonnene Auszeichnung des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISC). "Die Investitionen in Service haben sich ausgezahlt", freut sich Thom.
Die Anzahl der im Synergy-Partnerprogramm organisierten Händler soll auf 3.000 ausgebaut werden. Derzeit liegt man bei etwa 2.600. Für den Manager Commercial Sales, Gerrit Günther, ist die die "kritische Masse", um das indirekte Vertriebsmodell so weiterführen zu können. "Wir sind 100 Prozent indirekt, wir werden Sie nicht beim Kunden überholen", verspricht er den Acer-Partnern.