In den nächsten 12 Monaten

Acer setzt auf Preiskampf im Notebook-Markt

17.02.2010
Das herzliche Verhältnis von Acer und HP ist bekannt: Sie rivalisieren um den weltweiten Notebook-Thron. Jetzt hat Acer CEO Gianfranco Lanci HP wieder mal heftige Kämpfe um die Marktführerschaft versprochen.

Das herzliche Verhältnis von Acer und HP ist bekannt: Sie rivalisieren um den weltweiten PC- und Notebook-Thron. Jetzt, nach der Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen in Westeuropa, hat Acer-CEO Gianfranco Lanci HP weitere heftige Kämpfe versprochen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuter sagte er, sein Unternehmen wolle HP in den kommenden zwölf Monaten von dem Notebook-Thron stoßen. "Wir werden ganz gewiss unsere Marktanteile erhöhen", sagte Lanci - was gleichbedeutend ist mit der Ankündigung eines weiteren Preiskampfes insbesondere um Endkunden.

Seit Dezember 2009 rangiert Acer hinter HP, aber vor Dell im weltweiten PC-Markt (PCs und Notebooks). Doch damit scheint das Unternehmen nicht zufrieden zu sein. Lanci kündigte an, den Ausstoß an Notebooks deutlich zu erhöhen. Zugleich beabsichtige der taiwanische Hersteller, den Smartphone-Boom mit eigenen Modellen zu befeuern. Allein in diesem Jahr wolle Acer zwischen 2,5 bis zu drei Millionen Geräte zu verkaufen; im kommenden Jahr sollen es bereits acht Millionen sein.

Acer werde sowohl Geräte mit Microsoft Windows Mobile als auch Google Android anbieten. Zu Microsofts neuester Software, Windows Phone 7, merkte Lanci an, sie sei deutlich verbessert worden, doch wohl sehr Endkunden-lastig.

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Laut Gartner hat Acer mehr PCs als HP in Europa verkauft.

Lancis Ankündigung der Fortsetzung des Preiskampfes um Notebook-Kunden dürften auch durch die jüngsten Zahlen zum vierten Quartal 2009 genährt sein. Marktforscher Gartner zufolge löste Acer HP im vierten Quartal 2009 als Marktführer in Westeuropa ab.

Mit einem Marktanteil von 23,1 Prozent lag Acer vor HP mit 21,3 Prozent. Es folgten Dell, Asus und Toshiba. Insgesamt wurden 20,2 Millionen Geräte - PCs, Notebooks und Netbooks - in Westeuropa (EMEA) verkauft. Gartner-Analyst Ranjit Atwall erklärte, der Markt habe sich insgesamt leicht erholt und besser entwickelt als erwartet.

Auch in Deutschland, so Gartner, konnte Acer erstmals HP ablösen. Hierzulande wurden im vierten Quartal 2009 12,7 Millionen Rechner verkauft. Das entspricht einem Zuwachs von vier Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Umsätze waren Gartner zufolge rückläufig - was nicht zuletzt an dem hohen Anteil an vergleichsweise billigen Netbooks liegt, aber auch an dem (Retail-) Kampf der Notebook-Hersteller um Endkunden. Insgesamt erwirtschafteten die Hersteller um rund zehn Prozent weniger als im Vergleichsquartal 2008.

Acer konnte seinen Notebook- und PC-Ausstoß um fast 90 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal erhöhen und verdrängte mit 808.000 PCs und Notebooks HP vom - beinahe angestammten - ersten Platz. Hewlett Packard konnte 462.000 PCs verkaufen, Asus 414.000 Stück und ) und Dell 354.000. (wl)