Server-Marke wiederbelebt

Acer Altos kommt zurück

01.08.2012
Mit dem ursprünglichen Brand will sich Acer die früheren Anteile im Server-Markt zurückerobern. Es sind ambitionierte Ziele.
Mirco Krebs, Head of Professional Division bei Acer

Mit dem ursprünglichen Brand will sich Acer die früheren Anteile im Server-Markt zurückerobern. Es sind ambitionierte Ziele: Zu besten Zeiten, bis Ende 2009 etwa, lag der Marktanteil von Acer Altos-Servern hierzulande bei sechs bis sieben Prozent und der Hersteller damit auf Platz fünf oder sechs.
2010 sollte Gateway in Europa als zentrale B2B-Marke für die Storage- und Serversysteme positioniert werden. Doch dieser Plan ging nicht in allen Ländern auf.
"Jetzt kommt Acer Altos zurück ", erklärt Mirco Krebs, der als Head of Professional Division bei Acer unter anderem das Server-Geschäft verantwortet. "Wir möchten an alte Erfolge anknüpfen, indem wir bestehende Partner aktivieren, neue Partner gewinnen und damit unsere frühere Marktposition zurückerobern."

Neustart mit erweitertem Channel-Programm

Aktuell arbeitet Acer hierzulande mit einer großen Anzahl an Partnern zusammen, darunter 30 Solution-Partner speziell für den Server-Bereich. Das relativ neue Segment des High Performance Computing (HPC) wurde ausgebaut und mit einer eigenen Partnerstufe im Channelprogramm aufgewertet.
Obendrein kann sich jeder Reseller umsatzunabhängig als Solution-Partner zertifizieren und damit auch das Wartungs- und Service-Geschäft für die eigenen Projekte übernehmen.

Acer bietet ein breites Lösungsportfolio für die Segmente Storage, Server und HPC aus einer Hand. Wann die Namenserweiterung „Altos" der aktuellen Acer-Serverpalette hinzugefügt wird, soll in den nächsten Wochen bekannt gegeben werden, so Krebs.

Fest steht allerdings, dass Acer ab dem vierten Quartal 2012 mit dem langjährigen Technologiepartner Hitachi Data Systems (HDS) weitere Storage-Modelle auf den Markt bringen will. Zudem wird das HPC-Portfolio um einen AW2000h F2 auf Intel-CPU Basis erweitert.

Acer Pro Core-Server können Vertriebspartner in unterschiedlichen BTO-Varianten über die Distributoren beziehen. "Diese Systeme bieten wir für den Zeitraum eines Quartals zu einem festen Preis an", betont der Acer-Manager.

Alle Acer-Server sind für die Virtualisierung mit Microsoft und VMware zertifiziert. Citrix Xen wird zwar ebenfalls unterstützt, allerdings ohne Zertifizierung. Der Hersteller hat sämtliche Server-Modelle außerdem mit Software-Management-Tools bestückt, die im Lieferumfang enthalten sind.

Referenz-Architekturen in der Diskussion

Um im Server-Markt kräftig zu wachsen, gilt es für Acer, verlorenes Terrain bei den Partnern zurückzugewinnen, neue Reseller aus dem Wettbewerberumfeld abzuziehen und Software-orientierte Systemhäuser einzubinden. "Attraktive Angebote und die Möglichkeit, sich als Solutions- bzw. als Service-Partner zu zertifizieren", zählt der Acer Manager zu den weiteren Maßnahmen.

Vertriebspartner, die im Rechenzentrumsgeschäft fest verankert sind, setzen inzwischen zunehmend auf vorvalidierte, integrierte Referenzarchitekturen, die Storage, Server, Netzwerk-Komponenten, Virtualisierungs-Software und oft auch Security-Komponenten in einer Lösung bündeln. Dazu zählen beispielsweise die Flexpods auf Basis von Netapp und Cisco ebenso wie die Vblocks, vBundles und VSPEX-Varianten auf Basis von EMC und Cisco. Die Vollsortimenter unter den Herstellern wie HP, IBM oder Dell bieten ähnliche Modelle aus einer Hand an.

Die Stoßrichtung der Referenzarchitekturen ist klar: Sie sollen es nicht nur Integratoren und klassischen Hardware-Partnern leichter machen, die Rechenzentren ihrer Kunden umzurüsten für die kommende Cloud-Ära, sondern es auch Independent Software Vendors (ISVs) ermöglichen, ihr Geschäft zu erweitern.

Krebs hält sich hier bedeckt: "Modelle wie diese sind zwar in Planung, aber mehr können wir im Moment dazu nicht sagen. Klar ist aber, dass wir im Rahmen des Lösungsgeschäfts künftig auch ISVs angehen werden."

Neuer Microserver AC100

Noch unter dem bisherigen Label hat Acer einen Energy-Star-zertifizierten Server im Ultra-Micro-Tower-Format auf den Markt gebracht, den AC100. Er adressiert vor allem Start-Ups sowie Klein- und Kleinstunternehmen, die eine performante Lösung für alle herkömmlichen Büro-Anwendungen benötigen. Ausgeliefert wird der AC100 ohne Betriebssystem.
In Verbindung mit dem Microserver empfiehlt hier Acer den Windows Small Business Server 2011 Essentials und Windows Server 2008 R2 Foundation. Beide können als Acer Reseller Option Kit (ROK) separat dazu erworben werden. Der AC100 ist mie einem UVP ab ca. 600 Euro erhältlich.

Der Microserver Acer AC100 passt mit einer Kantenlänge von nur 20 cm auch in kleinste Büroräumen
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Die Intel-basierte Maschine unterstützt Raid 0, 1 und 5 sowie integriertes Management per Intel vPro. Über den PCI Express x8-Steckplatz lässt sich das System erweitern und anpassen. Sechs USB-Anschlüsse und ein eSATA-Port sorgen für umfassende Konnektivität und stehen für den Anschluss diverser Geräte bereit. Vier Hot-Swap-Festplattenschächte mit einer Gesamtkapazität von bis zu 8 TB bieten Raum für sensible Daten.
Darüber hinaus garantiert der integrierte Gigabit-Ethernet-Controller schnelle Datenübertragung und der Single-Port Gigabit LAN-Anschluss erlaubt die einfache Einbindung in das Netzwerk. Im Lieferumfang enthalten ist außerdem eine Smart Setup CD mit Software-Tools, die die Implementierung und Verwaltung der Microserver erleichtern sollen.

(rb)