Die deutsche Bundesregierung empfiehlt, den Einsatz von WLAN am Arbeitsplatz oder zuhause wenn möglich zu vermeiden. Um die persönliche Strahlenbelastung zu reduzieren, sei es besser, bei herkömmlichen, kabelgebundenen Netzwerken zu bleiben. " Alle Beweise deuten daraufhin, dass Strahlung innerhalb der Grenzwerte nicht gesundheitsschädlich ist. Nichtsdestotrotz könnten Wirkungsmechanismen bestehen", erklärt Florian Emrich vom Bundesamt für Strahlenschutz gegenüber pressetext.
Grundlage für die Beurteilung möglicher Gesundheitsschäden durch drahtlose Netzwerke ist die spezifische Absorptionsrate (SAR). Sie beschreibt, welche Menge an Strahlungsleistung vom menschlichen Körper aufgenommen wird. Der Grenzwert beträgt 0,08 Watt pro Kilogramm (W/kg) für den ganzen Körper und 2,00 W/kg für Teile des Körpers.
Mit Werten von 0,1 W/kg bei minimalem Abstand zu einzelnen Körperteilen liegt WLAN weit unter dem Grenzwert. "Man darf nicht vergessen, dass es sich um eine relativ neue Technologie handelt, die noch weiter erforscht werden muss", zeigt sich Emrich skeptisch.
Während die Strahlung durch öffentliche Netzwerke gering sei, könnten Funknetzwerke im beruflichen und privaten Umfeld zur Belastung werden, wenn nicht ein bestimmter Mindestabstand zu den Funkstationen eingehalten würde, teilt die Bundesregierung mit. In Deutschland gibt es rund 9.000 öffentliche WLAN-Hot-Spots. Die Strahlungsbelastung bliebe jedoch immer unter dem EU-Grenzwert von 10 Watt pro Quadratmeter.
"Faktum ist, dass die Strahlenbelastung durch Mobilfunk um das Zehn- bis Fünfzigfache höher ist", kritisiert Karsten Kunert, Sprecher des Netzwerkherstellers Netgear, im Gespräch mit pressetext. Ihm sei unklar, warum man sich gerade auf Funknetzwerke eingeschossen habe.
"Womöglich stehen Lobbyisten der UMTS-Branche hinter dieser Empfehlung", vermutet Kunert. "Oder es liegt an einer grundsätzlichen Neigung, alles was man nicht kennt, zu verdammen." Die Entscheidung zwischen Kabel- und Funknetzwerken sollten Nutzer nach technischen Kriterien fällen - wenn beide Möglichkeiten gegeben seien, würden Nutzer ohnehin zur schnelleren Kabellösung tendieren, meint Kunert abschließend. (pte)