Dem US-Computer- und iPhone-Hersteller Apple steht trotz Krise ein wahrer Absatzboom in der bevorstehenden Weihnachtssaison bevor. Branchenbeobachter der Investmentbank Caris & Company haben ermittelt, dass allein die Zahl der verkauften iPhones bis Jahresende gegenüber 2008 um 94 Prozent gesteigert und dann bei 26,6 Mio. Geräten liegen wird. Die Prognose fällt im Vergleich zu den Erwartungen für das kommende Geschäftsjahr aber moderat aus. Es wird damit gerechnet, dass Apple 2010 in absoluten Zahlen 36,6 Mio. Handys absetzen wird - für den Konzern ein neuer Rekord.
"Die prognostizierten iPhone-Zahlen halte ich für realistisch. Nichtsdestotrotz zählt Apple bei dem Handyaufkommen weltweit von rund einer Mrd. mit einem Marktanteil von drei Prozent noch immer zu den Nischenplayern", so Torsten J. Gerpott, Lehrstuhlinhaber des Department of Technology and Operations Management an der Mercator School of Management. Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Segmenten - und hierbei vor allem bei den immer populärer werdenden Smartphones - sieht der Telekommunikationsexperte für die Amerikaner mittelfristig gute Wachstumschancen.
Diese Sicht teilt auch Caris & Company-Analyst Robert Cihra. Denn mit den vorhergesagten Steigerungen für das nächste Geschäftsjahr liegt Apple bei Smartphones bei einem weltweiten Marktanteil von 16 Prozent. Dabei helfen dürfte dem Konzern auch der iPhone-Start in China und Südkorea. "In diesen Märkten kann das iPhone vor allem mit Blick auf seinen Prestigewert punkten und gilt in diesen Märkten als Statussymbol", hält Gerpott fest. RIM, Samsung und LG dürfte ein Preiskampf blühen.
Dass das Wachstum beim iPhone überproportional ist, zeigt sich Cihra zufolge darin, dass der iPhone-Umsatz 2011 erstmals den des Macs übersteigen wird. Auch wird prognostiziert, dass allein das iPhone im vierten Quartal 25 Prozent der Umsätze generieren wird. Die Ergebnisse des bereits im September beendeten vierten Quartals wird Apple am 19. Oktober 2009 präsentieren. 38 Prozent sollen es sogar sein, wenn die Umsätze nicht auf zwei Jahre verteilt werden, wie es beim iPhone derzeit der Fall ist. Durch eine Änderung im US-Recht soll die Bilanzierung über zwei Jahre aber bald enden. Cihra geht für Q4 zudem von rund 2,8 Mio. verkauften Macs aus. (pte/rw)