Partnernetz im Aufbau

Abacus rechnet sich für Dienstleister

22.09.2009
Mit "allprojects" bringt der Schweizer Hersteller Abacus ERP-Software für Dientsleister auf den deutschen Markt.
Abacus Deutschland-Geschäftsführer Rainer Kaczmarczyk: "Profitable Projekte sichtbar machen!"
Foto: Ronald Wiltscheck

In der Schweiz ist Abacus eine feste Größe im Software-Channel. 490 Reseller haben in einer Umfrage dem Anbieter Channeltreue bescheinigt (8,6 von zehn Punkten) und 8,2 von zehn Punkten in Sachen Service & Support gegeben. Damit lag Abacus in der Gunst der Schweizer Fachhändler noch vor Software-Konzernen wie VMware, Microsoft und Symantec.

In Deutschland ist der Schweizer Anbieter noch eine unbekannte Größe. Doch dies könnte sich schon bald ändern, der Abacus hat Rainer Kaczmarczyk zum Deutschland-Geschäftsführer bestimmt. Der IT-Veteran und Ex-Chef von HP und Compaq hat sich mit seinen sieben Mitarbeitern in Deutschland viel vorgenommen. Zuallererst möchte Kaczmarczyk eine Handvoll neuer hier zu Lande gewinnen, die Abacus helfen sollen, die "allprojects" genannte Software an den Mann zu bringen.

Diese ERP-Lösung richtet sich ausschließlich an Dienstleister wie ITK-Systemhäuser, Consulting-Unternehmen, Agenturen, Ingenieur-Büros oder sonstige Service-Gesellschaften. "allprojects" umfasst, wie der Name bereits andeutet, alle mit einem Projekt verknüpften Geschäftsprozesse: Leistungserfassung, Planung, Pflichthefterstellung, Verwaltung, Abrechung und Auswertung des Projekts.

Dabei adressiert der Schweizer Hersteller Dienstleister mit wenigstens 20 bis 30 Mitarbeitern, die jährlich mindestens 60 bis 70 Projekte stemmen. Denn erst ab diesem Umfang lohnt sich die Investition in "allprojects". So kostet etwa eine Server-Lizenz der Software etwa 4.000 Euro, mit der FiBu-Funktionalität (Finanzbuchhaltung) werden bereits 8.000 Euro fällig. Hinzu kommen Ausgaben von 500 bis 900 Euro pro User. Dabei setzt Abacus mindestens vier User voraus.

Für Kaczmarczyk ist es essentiell, dass ein Dienstleister stets weiß, ob das von ihm in Angriff genommene Projekt profitabel ist. Hierbei könnte ihm die Software von Abacus behilflich sein, denn sie liefert laut Kaczmarczyk in jeder Projektphase die entscheidenden Kennzahlen.

Für den "allprojects" beim Endkunden installierenden Abacus-Partner hält sich der Aufwand in Grenzen: "Typischer Weise sind die Grundmodule der Software in spätestens vier Tagen installiert", do Kaczmarczyk gegenüber ChannelPartner. Möchte der Kunde auch noch die Finanzbuchhaltung von Abacus, kommen drei bis vier Tage hinzu.

"Unsere Software hat zwar über 1.000 Schalter, an denen man drehen kann", so Kaczmarczyk, aber 850 Schalter sind bereits voreingestellt und müssen in der Regel nicht angefasst werden", so erklärt sich der Abacus-Deutschland-Geschäftsführer die relativ kurze Implementierungsphase.

Aber wen wünscht sich Kaczmarczyk eigentlich als den idealen Vertriebspartner? Auf keinen Fall ein nur Hardware vertreibendes Systemhaus. Es sollten schon Reseller sein, die die Geschäftsprozesse ihrer Kunden verstehen, und dies könnten nach Ansicht des Abacus-Deutchland-Chefs durchaus auch kleinere Firmen mit fünf oder sechs Mitarbeitern sein. (rw)