Es ist soweit. Ab dem 23. Februar 2023 sollen Landes- und Bundesbehörden über Cell Broadcast Warnungen an alle Smartphone-Besitzer verschicken können. Sollte also eine erhebliche Gefahr von Unwettern, Bränden, Erdbeben oder Überflutungen ausgehen oder aus anderen Gründen bestehen, dann schrillt Ihr Smartphone und weist Sie auf die Bedrohung hin. Das teilten Vodafone und O2 heute mit.
Vodafone zum Beispiel gibt bekannt, dass es die Cell-Broadcast-Technik in allen seinen 26.500 Mobilfunk-Stationen eingebaut habe. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe informiert hier über den Start von Cell Broadcast.
Vodafone beschreibt die Funktionsweise von Cell Broadcast folgendermaßen:
Die zuständigen Behörden erhalten Kenntnis über bevorstehende oder bereits eingetretene Katastrophen und legen ein Gebiet fest, für das die Warnung gilt. Diese Informationen übermitteln sie an die Mobilfunk-Betreiber und verschicken die Warnmeldung als Cell Broadcast-Textnachricht über das Mobilfunk-Netz an die Endgeräte der Mobilfunk-Kunden.
Ähnlich wie beim Radio empfangen alle Geräte, die in den Funkzellen der jeweiligen Region eingebucht sind, die Warnmeldung. Je nach Warnstufe geben die Geräte sogar im lautlosen Modus einen Warnton aus. Cell Broadcast funktioniert auch ohne Datenverbindung, das Handy muss aber eingeschaltet sein.
Voraussetzungen
Cell Broadcast soll im gesamten Bundesgebiet funktionieren, mit allen Mobilfunk-Providern. Voraussetzung ist, dass Ihr Smartphone Cell Broadcast unterstützt; eine Liste der kompatiblen Handys finden Sie hier. Das ist bei neueren Geräten der Fall. Sie sollten aber die neueste Android- oder iOS-Version aufspielen, um auf der sicheren Seite zu sein. Cell Broadcast funktioniert ab Android 11 und ab dem iPhone 6s.
Cell Broadcast war am 8. Dezember 2022 bundesweit getestet worden. Laut Vodafone hatten einige Smartphone-Nutzer die empfangene Cell Broadcast-Nachricht beim bundesweiten Warntag zunächst weggeklickt, um sie wenige Minuten später zu lesen oder um den Alarmton zu beenden. Dann ließ sich diese Nachricht aber nicht mehr oder nur sehr schwer wiederfinden. Die Hersteller haben zugesichert, das Speichern und das Wiederauffinden der Nachricht im Regelbetrieb zu erleichtern - durch entsprechende Anpassungen im Handy-Menü.
Desaster am Katastrophenwarntag
Die Bundesrepublik Deutschland hatte lange auf diese Warntechnik verzichtet, stattdessen sollten Warn-Apps wie NINA oder Katwarn die Bevölkerung warnen. Doch wie der Warntag am 10.09.2020 schonungslos offenlegte, reichten die damals vorhandenen Warnmechanismen nicht auf. So waren nicht nur die Warn-Apps überlastet, es funktionierten auch viel zu wenig Sirenen. (PC-Welt)