So schützen Sie sensible Daten vor Kriminellen

7 Tipps zur Sicherung der digitalen Identität

30.01.2015 von Ronald Wiltscheck
Diebstahl der digitalen Identität, deren Missbrauch oder unbemerkter Weiterverkauf an Interessenten - davor sollten Sie Ihre Kunden auf jeden Fall bewahren, Security-Hersteller ESET zeigt wie.

Der Security-Software-Hersteller ESET gibt Tipps, wie man die digitale lIdentität im Netz sichern kann. Der Grund: Persönliche Informationen wie Adressen oder Sozialversicherungsnummern können für Cyberkriminelle mindestens ebenso wertvoll sein wie Kreditkarteninformationen, da sie damit die Identität des Opfers für ihre Zwecke nutzen können. Bei Beachtung der nachfolgenden Tipps, kann die Gefahr des digitalen Identitätsverlustes minimiert werden.

1. Identitätsdiebstahl: auf Warnsignale achten

Identitätsdiebe ändern regelmäßig private Adressen
Foto: Shutterstock.com / Photosani

Identitätsdiebe ändern regelmäßig private Adressen, sodass Briefe den Empfänger nicht mehr erreichen. Erhält man beispielsweise keine Briefe mehr von der eigenen Bank, kann dies ein erstes Anzeichen für Identitätsdiebstahl sein. Um solchem Missbrauch zu entgehen sei jedem angeraten, die eigene Bank zu kontaktieren, wenn erwartete Briefsendungen nicht zum sonst üblichen Zeitpunkt ankommen. Außerdem hilft es, auch unerwartete Post von unbekannten Finanzinstituten immerhin zu überfliegen, anstatt sie direkt als unerwünschte Werbung abzutun. Wenn von einem Darlehensgeber oder Kreditkartenunternehmen ein Umschlag im Briefkasten liegt, sollte dieser in jedem Fall durchgelesen werden, um sicherzustellen, dass keine fremde Person ein Darlehen auf fremden Namen aufgenommen hat.

2. Bonität regelmäßig prüfen

Bei Kreditauskunfteien wie der Schufa in Deutschland oder KSV1870 in Österreich kann sich jeder über die eigene Bonität informieren und herausfinden, ob Kreditkarten oder Darlehen unter dem eigenen Namen laufen, die gänzlich unbekannt sind. Eine solche Bonitätsauskunft ist einmal im Jahr kostenfrei und sollte für jedermann ein absolutes Muss sein.

3. Wichtige Briefe immer persönlich versenden

Kreditkarten-Anträge oder Steuererklärungen enthalten wertvolle Informationen, die auch ein Cyberkrimineller wertschätzt. Denn diese Daten genügen ihm, die Identität des Opfers zu kopieren und für seine eigenen Zwecke zu missbrauchen. Briefe, die solche sensiblen Informationen enthalten, dürfen folglich niemals unbedacht an andere Personen weitergegeben werden.

4. Online-Banking: regelmäßig Passwort ändern

Das Passwort zum Online-Banking-Account gehört zu den wichtigsten Sicherheiten, die jeder Bankkunde hat. Wahrscheinlich ist das vielen Nutzern bewusst und dennoch gibt es mit Sicherheit einige, die dasselbe Passwort benutzen wie schon vor ein paar Jahren. Für all jene, auf die dies zutrifft: Passwort umgehend ändern. Manche Seiten fordern regelmäßig dazu auf, das Passwort zu ändern. Nutzer reagieren darauf häufig, indem sie einfach ein Sonderzeichen oder eine Ziffer an das bestehende Passwort anhängen. Das ist jedoch keine zu empfehlende Vorgehensweise. Denn sollte ein Passwort irgendwann einmal kompromittiert werden, ist das das erste, was ein Passwort-Knacker ausprobieren wird.

5. Bei Anrufen gilt keine Auskunftspflicht

Identitätsbetrüger verlassen sich häufig darauf, dass Leute Informationen aus eigenem Antrieb preisgeben - zum Beispiel bei Anrufen oder indem sie auf gefälschte E-Mails von ihrer Bank oder einem anderen Institut antworten. So arbeiten Banken aber nicht. Wenn ein Telefonat merkwürdig erscheint, ist es jedermanns gutes Recht, einfach aufzulegen.

6. Auch zuhause persönliche Informationen schützen

Wer fremde Leute wie Vertreter oder Reinigungskräfte in die eigenen vier Wände lässt, sollte in jedem Fall sicherstellen, dass Dokumente wie Steuererklärungen, Kreditkarteninformationen und Ausweise nicht offen herumliegen. Im Falle eines Einbruchs ist es von höchster Wichtigkeit zu prüfen, ob sich jemand der Identität bemächtigt hat.

7. Vorsicht bei Facebook-Tests

Links in sozialen Netzwerken sind generell mit Vorsicht zu genießen. Insbesondere die beliebten Facebook-Tests sollte man niemals unreflektiert anklicken. Denn manche dieser Tests sind nicht nur langweilig, sondern auch gefährlich.

David Harley, Senior Research Fellow bei ESET: "Einige Quiz-Seiten versuchen Informationen abzugreifen, die auch für Kriminelle interessant sein könnten."
Foto: ESET

"Einige Quiz-Seiten versuchen Informationen abzugreifen, die auch für Kriminelle interessant sein könnten", erklärt David Harley, Senior Research Fellow bei ESET. Schon vorher wurden Quiz-Unternehmen dabei erwischt, wie sie die Daten aus einem Quiz mit Bezug zur Gesundheit an Pharmaunternehmen verkauft haben. Das Gleiche gilt noch viel mehr für Links, die zu Verlosungen, Angeboten oder Werbegeschenken führen. Wer hier die gleichen Daten angeben soll wie bei einem Kreditkarten-Antrag, sollte die Seite umgehend verlassen und den Browser schließen.