Optimale Suche sorgt für mehr Kaufabschlüsse

7 Tipps für eine bessere Suche im Shop

14.10.2016 von Wiljo Krechting
Suchen bestimmt das Verhalten von Online-Nutzern wie kaum eine andere Aktion. Jede Recherche beginnt mit dem Besuch einer Suchmaschine. Dabei ist es ganz gleich, ob wir einen wissenschaftlichen Artikel oder ein Paar hochwertige Ledersneaker suchen. Erfahren Sie, wie Sie die Suche im Shop optimieren können.

Der Nutzer ist zum Sucher geworden. Diese Leidenschaft fürs Forschen nach Ergebnissen geht mittlerweile weit über Google und Co. hinaus. Nahezu jeder Besuch eines Online-Shops bringt die Nutzung einer Suchfunktion mit sich - wehe dem Shopbetreiber, der den potenziellen Kunden keine zufriedenstellende Suchmöglichkeit bietet.

Eine optimale Suchfunktion sorgt für mehr Umsatz und zufriedenere Kunden.
Foto: keport - shutterstock.com

Wer suchet, der findet - oder?

Leider existieren immer noch viel zu viele Online-Shops im Internet, die der Suchfunktion zu wenig Stellenwert beimessen, im Worst Case nicht einmal ein Suchfeld im Shop integriert haben. Den Betreibern ist nicht bewusst, dass User mit einer gewissen Erwartungshaltung auf einen Shop klicken und in den meisten Fällen schon sehr genaue Vorstellungen von dem Produkt haben, das sie letztendlich erwerben möchten.

Die potenziellen Kunden besitzen aber weder die Zeit noch die Muße, sich ewig durch das gesamte Produktsortiment zu klicken und sei es noch so strukturiert aufgebaut. Was droht, ist eine steigende Absprungrate. Der schnellste Weg zum begehrten Wunschprodukt und glücklichen Kunden führt über die Suchfunktion - und diese sollte in mehreren Bereichen dem Optimum entsprechen.

1. Auf den ersten Blick: ein zentrales Suchfeld

Das Suchfeld muss auf den ersten Blick gefunden werden können. Ein großes Feld, das im Idealfall im rechten oder mittigen Headerbereich platziert ist, entspricht den Nutzungsgewohnheiten des Anwenders. Diesen Gewohnheiten sollten Sie unbedingt entgegenkommen. Müssen Ihre Besucher erst nach einem versteckten Suchfeld Ausschau halten, besteht die Gefahr, dass sie Ihren Shop postwendend wieder verlassen und einen anderen Online-Shop aufsuchen.

Das ABC der Suchmaschinenoptimierung - Was ist was bei SEO?
Was ist was bei SEO?
Vieles bei Suchmaschinenoptimierung ist kein Hexenwerk, leider klingt es aber oft danach. Die Masse an Fachbegriffen überfordern Einsteiger und selbst so manchen Webexperten. Wir erklären Ihnen die wichtigsten Begriffe aus dem weiten Feld der Suchmaschinenoptimierung.
Bounce Rate
Der Prozentsatz der Besucher, die eine Website schon nach wenigen Sekunden wieder verlassen, wird mit der Bounce Rate beziffert. Eine hohe Bounce Rate ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die Webseite nicht die Erwartungen der Suchenden erfüllt. Die Gründe dafür können schwache Inhalte, unschöne Optik oder auch verwirrende Navigation sein. Bei einer hohen Bounce Rate gibt es also viel Raum für Verbesserungen.
Keyword
Ein Schlüsselwort, das die potenziellen Besucher in der Suchmaschine eingeben ist ein Keyword. Ziel der Suchmaschinenoptimierung ist es sicherzustellen, dass bestimmte Keywords – nämlich diejenigen, zu denen die Site im Ergebnis auftauchen soll - im Inhalt vorkommen. Achtung: wer hier übertreibt, könnte eine böse Überraschung erleben. Suchmaschinen ordnen eine übermäßige Keyword-Anhäufung oft als Spam ein und auch die User werden davon auch genervt.
SERP
Hinter SERP steht die Ergebnisseite der Suchmaschine (Search Engine Result Page). Einfache Faustregel bei der SEO: Je weiter oben man in der SERP beziehungsweise Ergebnisseite steht, desto besser.
Index
Suchmaschinen durchforsten permanent das Web. Dabei entsteht ein Verzeichnis - der so genannte Index, den die Suchmaschine ordnet. Auf eine Suchanfrage des Nutzers wird der Index als Auflistung von Webseiten ausgegeben.
Suchmaschinenalgorithmus
Suchmaschinenalgorithmen ordnen die im Index erfassten Seiten nach Relevanz. Jede Suchmaschine nutzt dabei ein eigenes Geheimrezept, das zudem permanent verändert und weiterentwickelt wird. Die Betreiber wie Google wollen so verhindern, dass der Algorithmus missbraucht wird. Zum Beispiel könnten schmutzige Tricks wie der übermäßige Einsatz von Keywords eingesetzt werden, um das Ranking der eigenen Seite verbessern.
Ranking / Ranking-Faktor
Das Ranking bezeichnet die Position der Website in den Suchergebnissen. Das Ranking wird von vielen Faktoren beeinflusst, zum Beispiel von der Qualität der Inhalte und der Backlinks. Nicht zuletzt wird es auch vom Algorithmus der Suchmaschine beeinflusst.
Organic Search / Organic Ranking
Die organische Ranking ist das Ergebnis, das eine Website ohne den Einsatz von Werbebudget erzielen kann. Bei Suchmaschinen kann durch den Einsatz von Paid Search das Suchergebnis – je nach eingesetzten Mitteln - verbessert werden. Bei der Suchmaschinenoptimierung geht es allerdings darum, das Ranking ohne Sponsoring zu verbessern.
Backlinks
Jede Website enthält Links auf weitere, externe Websites. Backlinks sind hingegen die Links, die von anderen Websites auf die eigene zeigen. Suchmaschinen funktionieren wie persönliche Empfehlungen: Je mehr desto besser. Also ordnen die Suchmaschinen Websites, die öfter von anderen per Link "empfohlen" werden als wertvoller ein.
Deeplinks
Deep Links verweisen direkt auf die Unterseite einer Website, zum Beispiel www.beispielonlineshop.de/elektronik. Wer Deep Links anbietet führt den User direkt zum gesuchten Thema, ohne dass dieser den Umweg über die Homepage nehmen muss und vergrößert die Chance, dass diese Unterseite als Ergebnis bei Google und Co. auftaucht.
Onpage- und Offpage-Optimierung
Bei der Suchmaschinenoptimierung geht es darum, die eigene Website durch inhaltliche, technische und strukturelle Maßnahmen für Suchmaschinen besser zugänglich zu machen. Bei allen Anpassungen und Maßnahmen die auf der eigenen Seite vorgenommen werden, spricht man von Onpage-Optimierung. Bei extern gesteuerten Maßnahmen - zum Beispiel dem Bewerben der Seite auf Social-Media-Kanälen, spricht man von Offpage-Optimierung.
Link Juice
Link Juice - zu deutsch "Verknüpfungsstärke" - beurteilt, wie stark eine Website verlinkt ist und gilt als eine Art Geheimrezept, die Konkurrenz bei Google im Ranking zu schlagen. Konkurrieren zwei Websites zum gleichen Thema, spielt die Anzahl und Qualität der Backlinks eine große Rolle für das Ranking. Einfach ausgedrückt: Wer im Web gut vernetzt ist und oft per Link empfohlen wird, hat mehr Link Juice und landet folglich höher im Ranking.
Link Bait / Linkbuilding
Als Link Bait bezeichnet man einen Webinhalt, der speziell darauf abzielt Traffic, Backlinks oder Resonanz zu erzielen. Ein Link Bait ist ein Mittel zum Linkbuilding. Dabei geht es darum, die Anzahl und Qualität der Backlinks zu erhöhen.
Content
Gute Inhalte sind im Grunde die wichtigste SEO-Maßnahme. Ohne interessante Inhalte auf der Website gibt es kaum Aussicht auf mehr Traffic und Backlinks, die letztendlich das Ranking bei den Suchmaschinen verbessern. Google legt besonderen Wert auf einzigartige Inhalte (Unique Content) und blendet doppelt oder mehrfach vorhandene Inhalte aus.
Black Hat SEO vs. White Hat SEO
Hier geht es um das klassische Duell Gut gegen Böse: Die dunkle Seite - Black Hat SEO - schreckt auch nicht vor schmutzigen Tricks zurück, um schnell eine Steigerung der Website-Popularität zu erreichen. Dabei wird bewusst die Verletzung der Google-Spielregeln in Kauf genommen, zum Beispiel durch den Einsatz von Spam oder Linkfarmen. White Hat SEO kämpft hingegen nur im Rahmen der Richtlinien und setzt für mehr Reichweite zum Beispiel auf hochqualitative Inhalte.

Ihre Suche ist zentral platziert und nur schwerlich zu übersehen? Hervorragend, aber ebenso wichtig wie die Platzierung, ist die Animation zum Suchen. Manchmal wird das gängige Lupen-Icon, das meist direkt neben oder an der Suche platziert ist, übersehen und das Feld wird nicht auf Anhieb als Suchfeld erkannt.

Fordern Sie direkt zum Suchen auf. Beispielsweise können Sie für das Feld als Startwort schlicht "Suchbegriff…" oder "Produkt suchen" festlegen, aber auch originellere Begriffe wie "Lieblingsprodukt finden" sind als Call-To-Action wirksam.

2. Rechtschreibung und Synonyme - Intelligente Suchfunktionen

Eine Suchfunktion ist dann gut, wenn sie das Suchen für den Benutzer so bequem wie möglich gestaltet und auf schnellstem Wege zum Ergebnis führt. Eine intelligente Suchfunktion ist für den Shop-Besucher ein wahrer Genuss und trägt maßgeblich zur Kundenbindung bei.

Sie als Betreiber kennen natürlich die genauen Artikelbezeichnungen und Nummern Ihrer Produkte - Ihre Besucher aber nicht. Somit können sie auch nicht danach suchen. Versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Kunden: Welche Begriffe werden sie höchst wahrscheinlich eintippen, um ihren Wunschartikel im Shop zu finden?

Auch die Frage nach der Rechtschreibung ist bedeutend. Nichts ist für einen Nutzer ärgerlicher, als Suchfunktionen, die eine Nulltoleranz gegenüber Rechtschreibfehlern haben. Wird die Suchanfrage nicht automatisch korrigiert und liefert stattdessen gar keine Ergebnisse, kann das Shopping-Vergnügen schnell getrübt werden und ein Absprung vom Shop ist prädestiniert.

Genauso verhält es sich mit Synonymen. Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihre Suche über genügend Synonyme verfügt, da Ihre potenziellen Kunden oftmals mit unterschiedlichen Begriffen nach einem Produkt suchen.

3. Usability und Mehrwert - Aktive Suchvorschläge

Beim Eintippen eines Wortes werden Suchenden direkt verschiedene Begriffsvorschläge angeboten - bequemer kann es den Usern kaum gemacht werden. Aber die Funktion bietet neben der Usability noch einen anderen Vorteil.

Durch aktive Vorschläge werden den Nutzern Suchbegriffe empfohlen, die sie womöglich selbst gar nicht im Sinn hatten. Im besten Fall führen diese zu einem Klick auf weitere Produkte, die für die Kunden interessant sein könnten. Vor allem für Shops mit einem sehr umfassenden Produktsortiment ist diese Funktion Gold wert.

4. Die Ergebnisliste - Achtung!

Ist die Suchanfrage eingetippt und die Enter-Taste gedrückt worden, erwarten die Suchenden eine befriedigende Auflistung der gefundenen Artikel. Doch auch hier lauern Fehler, die Kunden missmutig stimmen können.

Eine simple und nach dem Alphabet geordnete Auflistung der Ergebnisse mag zwar logisch erscheinen, ist aber nicht unbedingt zweckdienlich. Bestehen Artikelbezeichnungen zu großen Teilen aus Zahlen- und Buchstabenkombinationen, ist dem Nutzer mit einer alphabetischen Sortierung nicht geholfen.

Auch eine preisliche Reihenfolge ist mit Vorsicht zu genießen. Niemand klickt sich gerne durch Unmengen von Kleinstartikeln im niedrigen Preissegment, wenn nicht explizit danach gesucht wurde.

Ordnen Sie Ihre Suchergebnisse besser nach Beliebtheit oder Relevanz. Das bringt Ihren Usern den meisten Nutzen.

5. Filterfunktionen - Größe, Material, Farbe

Vor allem große Shops bieten neben der klassischen Suche sogenannte Filterfunktionen an. In einem Online-Shop für Mode und Fashion kann beispielsweise nach einer gewünschten Größe oder Farbe gefiltert werden. In einem Schuh-Shop können von vornherein Schuhe aus Echtleder aus den angezeigten Artikeln ausgeschlossen werden.

Solche Filter bieten eine gute Strukturierung und eine deutliche Zeitersparnis für die Kunden, die so noch schneller zu ihrem Wunschprodukt gelangen. Ihr Shop hat ein umfangreiches Produktangebot? Dann sollten Sie eine Filterfunktion andenken, da sonst die reinen Suchergebnislisten ermüdend lang werden.

6. "Kunden kauften auch..." - Empfehlungen

Bei der Produktansicht hat es sich bewährt, unter die Artikeldetails Produktempfehlungen zu platzieren. Sie leiten interessierte Nutzer zu ähnlichen Produkten weiter und erhöhen im Idealfall den schlussendlichen Wert des Warenkorbs.

Diese Produktempfehlungen können Sie am besten an häufig gekauften oder angesehenen Artikeln ausrichten. Das schafft Vertrauen bei Ihren Kunden, da sich diese gerne am Verhalten anderer Käufer orientieren.

7. Shoppen via Smartphone - Mobil suchen

Es dürfte mittlerweile allgemein bekannt sein, dass das Mobile Commerce stetig auf dem Vormarsch ist. Gerade hier ist eine reibungslose Suchfunktion vonnöten. Warum? Wer mobil auf Shoppingtour geht, der macht das meistens beiläufig. Die Konzentration ist weniger hoch als bei der Nutzung eines Desktops.

Sind User mobil in einem Online-Shop, dann wollen sie erst recht schnellstmöglich das gewünschte Produkt finden und kaufen. Leidenschaftliches Stöbern ist hier nicht gefragt, dafür bieten die mobilen Endgeräte, aufgrund ihres kleinen Bildschirms, eine zu geringe Usability.

Um Ihren Kunden entgegenzukommen, können Sie hier gerne das ganze Programm der intelligenten Such- und Filterfunktionen auffahren. Es wird Ihnen dafür unter Garantie gedankt.

Fazit

Jedem Shopbetreiber ist wärmstens ans Herz zu legen, sich mit der Thematik der Suchfunktion intensiv auseinanderzusetzen. Eine ausgefeilte Suchfunktion verringert die Absprungrate, erfreut den Kunden und steigert letzten Endes den Umsatz - daran dürfte jedem Shop-Inhaber gelegen sein. (haf)