Die von Clearswift in Auftrag gegebene Web 2.0-Studie sollte herausfinden, warum moderne Unternehmen Web 2.0-Werkzeuge nutzen. Hierzu hat das Marktforschungsinstitut Loudhouse Research jeweils 150 Manager und 250 Sachbearbeiter in den Ländern Deutschland, England, den USA und Australien befragt. Hierbei stellte sich heraus, dass für 52 Prozent der befragten Firmen die webbasierte Zusammenarbeit über Anwendungen wie Salesforce.com oder Facebook ein wichtiger Erfolgsfaktor für ihre künftige Geschäftsentwicklung ist.
In der Interpretation von Clearswift verdeutlicht die Studie, in welchem Ausmaß und auf welche Weise Unternehmen Web 2.0 abteilungsübergreifend nutzen und welche externen Kommunikationspartner sie einbeziehen. Interessanterweise sind unternehmensfremde Zielgruppen die treibende Kraft, wenn es um den Einsatz von Anwendungen wie LinkedIn, Salesforce und Sharepoint geht: 92 Prozent (in Deutschland: 90 Prozent) der Befragten gaben an, dass dies unverzichtbar ist, um als ein innovatives Unternehmen angesehen zu werden, das moderne Entwicklungen umsetzt.
Web 2.0-Tools sind nicht nur für das Unternehmensimage wichtig, sie beeinflussen zudem die Art und Weise, wie moderne Unternehmen agieren:
Vertrieb und Bekanntheitsgrad vorantreiben
Im Durchschnitt glauben mehr als 90 Prozent der Unternehmen, dass Web 2.0-Technologien für die Steigerung des Markenbewusstseins wichtig sind; 89 Prozent erachten Web 2.0 für das Neukundengeschäft und für einen verbesserten Kundenservice als wesentlich.
Personalbeschaffung
In vielen Branchen hat sich die Akzeptanz und die aktive Nutzung von Web 2.0 als Schlüsselfaktor für die Personalbeschaffung entwickelt - und mehr als acht von zehn Unternehmen der Befragten Länder sprechen mittlerweile in Bewerbungsgesprächen mindestens einmal soziale Medien an.
Dabei erkundigen sich 48 Prozent der im Auftrag von Clearswift befragen Firmen nach Erfahrungen der Bewerber mit Webtechnologien und sozialen Medien, und 38 Prozent fragen nach Kenntnissen potentieller geschäftlicher Anwendungen oder nach Möglichkeiten im Zusammenhang mit diesen Technologien.
Interner Einsatz
28 Prozent der von Loudhouse Research untersuchten Unternehmen erwarten mittlerweile von ihren Mitarbeitern, dass sie eine soziale Medienpräsenz für berufliche Zwecke unterhalten.
Mitarbeiterproduktivität
Da Mitarbeiter für viele Bereiche ihres Privat- und Berufslebens Online-Medien nutzen, bestätigte mehr als die Hälfte der im Auftrag von Clearswift befragten Manager, dass eine Zugangsbeschränkung zu sozialen Websites die Motivation und die Produktivität der Mitarbeiter negativ beeinflussen würde.
88 Prozent der leitenden Angestellten denken, Web 2.0-Technologien können die Produktivität der Mitarbeiter steigern, in Deutschland glauben gar 43 Prozent der Manager, dass dies "in hohem Maß" möglich wäre. Ein ähnlich großer Anteil der leitenden Angestellten ist ferner der Ansicht, man könnte auf diesem Weg "Mitarbeiter intern motivieren beziehungsweise verpflichten".
Neue Geschäftschancen
Dennoch gibt es aber auch Unsicherheiten im Umgang mit sozialen Medien. 61 Prozent der Arbeitgeber nannten Sicherheitsbedenken als ihre größte Sorge. Über ein Drittel von ihnen (37 Prozent) haben sogar auf neue Geschäftschancen verzichtet, weil ihnen die Risiken für die Informationssicherheit bei Nutzung von Web 2.0 als zu groß erschienen. So stimmen 64 Prozent der Unternehmen zu, dass ein neuer Sicherheitsansatz im Zeitalter der Web-Zusammenarbeit erforderlich ist.
Infolge immer unsicherer werdenden Daten kommt es in vielen Organisationen zu übertriebenen Verteidigungsstrategien, die Auswirkungen auf die zukünftige Nutzung und Verwaltung von Web 2.0 haben können. 56 Prozent der Unternehmen verfolgen hinsichtlich der Datensicherheit eine Strategie, die "vorrangig an Kontrolle oder an Compliance-Bestimmungen orientiert ist, weitere 24 Prozent beschreiben ihre Strategie als "vorrangig angst- oder risikoorientiert". In Deutschland verzichten nur 15 Prozent der Firmen - aufgrund zu großer Gefahr - auf die Nutzung der "social media".
Im Schnitt aller untersuchten Länder beschreibt nur ein Fünftel der Unternehmen ihre Strategie als "vorrangig wachstums- oder innovationsorientiert" - in Deutschland dagegen tut dies fast ein Drittel (29 Prozent). "Interessant ist hier, dass deutsche Unternehmen sich zwar auch sehr klar an übergeordneten Richtlinien orientieren, aber im Rahmen dessen progressiver mit Web 2.0 umgehen, von vermeintlichen Risiken lassen sie sich deutlich weniger leiten als in den angelsächsischen Ländern", kommentiert Henning Ogberg, Sales Director Central & Eastern Europe bei Clearswift Deutschland, die Ergebnisse der Web 2.0-Studie. (rw)