Toneraufbereitung bei Brother

40 Millionen Tonerkartuschen eingesammelt

25.11.2022 von Armin Weiler
Seit Druckerhersteller Brother sein Programm zur Rücknahme von leeren Toner- und Tintenkartuschen gestartet hat, wurden 40 Millionen Tonerkartuschen gesammelt und zum großen Teil wieder aufbereitet.

Leergedruckte Tinten- und Tonerbehälter verursachen jede Menge Müll. Der japanische Büromaschinenspezialist Brother hat es sich zur Aufgabe gemacht, retournierte Tonerkassetten in extra dafür eingerichteten Produktionsstätten in Wales, der Slowakei, den USA und in Asien aufzubereiten und wieder zu befüllen. Dabei wird laut Brother die Funktionalität und Qualität neuer Kartuschen erreicht und gewährleistet.

Bei Brother werden, wie hier im Werk im slowakischen Krupina, mittlerweile fast drei Millionen Tonerkartuschen pro Jahr wieder aufbereitet.

Nun vermeldet der Hersteller einen Meilenstein: Seit Beginn des Programms in Europa im Jahr 2004 wurden weltweit 40 Millionen Tonerkartuschen wiederaufbereitet oder recycelt. Das entspreche aneinandergereiht einer Strecke vom globalen Brother Recycling Technology Centre in Wales bis zum Hauptsitz im japanischen Nagoya, rechnet Brother vor. "Von den 40 Millionen Tonerkartuschen, die unsere Kunden zurückgegeben haben, wurden 86 Prozent mit unserem aufwendig entwickelten Verfahren wiederaufbereitet", vermeldet Craig McCubbin, Geschäftsführer von Brother Industries UK und Brother Industries Slovakia, stolz. Dies sei in der gesamten Druckerbranche einzigartig.

33 Prozent weniger Kohlendioxid

Der Anspruch des Herstellers ist dabei, so viel wie möglich wiederverwenden. Nach Brother-Einschätzungen ist der CO2-Fußabdruck einer wiederaufbereiteten Kartusche 33 Prozent geringer als bei einer neuen Kartusche. Jedes Jahr wird dadurch bei Brother 5.300 Tonnen CO2 eingespart.

Die europäischen Brother-Wiederaufbereitungsanlagen wurden vor kurzem als klimaneutral eingestuft, und das Rücknahmesystem ist seit 2013 als "Zero Waste to Landfill" zertifiziert. "Wir versprechen, dass wir alle Teile einer zurückgeschickten Kartusche wiederaufbereiten oder recyceln, so dass absolut nichts davon auf der Mülldeponie landet", bekräftigt McCubbin. Für ein durchschnittliches Unternehmen bedeute dies eine Ersparnis von bis zu 40 Kilogramm CO2 pro Jahr.

Brother Toner-Recycling-Werk in Krupina / Slowakei

Im slowakischen Krupina hat Brother ein Werk zum Recycling von Tonerkartuschen aufgebaut.

Manažérske parkovisko! Zum Glück auch auf Englisch - damit ausländische Führungskräfte ihren Parkplatz finden.

Hier kommen die leeren Kartuschen an, die von Verbrauchern über das Rücknahmesystem zurückgeschickt werden.

Craig McCubbin, Managing Director der Brother-Tonerwerke in England und der Slowakei, erläutert den Arbeitsprozess.

Jede Kartusche wird erfasst...

... und mit einer Schutzleiste versehen.

Dann warten die leeren Tonerbehälter...

... auf die Sortierung.

Hier werden die Kartuschen...

... nach Typ sortiert.

Nach Möglichkeit werden fast alle Bestandteile wiederverwertet.

Nur wenn die Kartusche beschädigt ist, wird sie geschreddert. Das Granulat wird dann zu neuen Kartuschen verschmolzen.

Die Tonerbehälter werden zerlegt und grob gereinigt.

Dabei wird das restliche Tonerpulver abgesaugt.

In verschiedenen Produktionsstraßen können unterschiedliche Toner produziert oder wiederverwertet werden.

Ein Großteil der Fertigung geschieht im Reinraum.

Wer in den Reinraum rein will, muss entsprechende Kleidung tragen!

Bevor die Kartuschen wiederbefüllt werden, werden sie gründlich geputzt.

Hier wird beispielsweise die Developer-Walze gereinigt.

Die Wiederaufbereitung ist sehr aufwändig.

Fehlende oder defekte Teile werden ersetzt.

Wer an der Farbtoner-Straße arbeitet, erkennt man an den Fingernägeln.

Neben wiederaufbereiteten Kartuschen werden auch neue Tonerbehälter assembliert.

Wieder aufbereitete und neu assemblierte Kartuschen werden wie bei einem "Y" zur Befüllung zusammengeführt.

So kommt das neue Tonerpulver in die Behälter.

Genug aufgefüllt? Die Waage gibt Aufschluss.

Ob Schwarzweiß-...

... oder Farbkartusche, ...

... jedes Produkt wird akribisch auf Funktionstüchtigkeit überprüft.

In Langzeittest werden haltbarkeit und Reichweite der Kartuschen untersucht.

Dazu werden tausende von Testbögen bedruckt.

Die fertig befüllten und getesteten Kartuschen werden verschweißt...

... und warten auf die Verpackung.

Hier kommt die Ware in die Kartons.

In der Sowakei legen die Hennen keine eckigen Eier - das ist die Umverpackung für die Kartuschen.

Die Packungen werden dann auf Paletten gestapelt...

... und mit Transportfolie umwickelt.

Hier warten die fertig gepackten Paletten auf die Abholung.

Vorsicht Gabelstapler!

Mit der Verladung auf LKWs verlassen die Kartuschen das Werk um in ganz Europa Brother-Druckern das Drucken zu ermöglichen.

Hier betonen Mitarbeiter, wie gerne sie für Brother in Krupina arbeiten.

Das sieht man auch an den Taschen im Umkleideraum.

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