Von Kingston

4 Speichertrends, die sich Reseller merken müssen

21.12.2009
John Tu, Präsident und Mitbegründer von Kingston und Deutschland-Chef Christian Marhöfer verraten, welche Storage-Trends 2010 Reseller erfolgreich machen werden.

John Tu, Präsident und Mitbegründer von Kingston und Christian Marhöfer, Regional Director DACH, verraten, welche Storage-Trends 2010 Reseller erfolgreich machen werden:

SSD-Technologie wird Mainstream

Größere NAND-Produktionskapazitäten und die steigende Marktdurchdringung von Windows 7, das SSD-spezifische Funktionen aufweist, werden laut Tu dazu beitragen, dass die Marktakzeptanz von SSDs erheblich steigt -nicht zuletzt durch attraktivere Preise: "Wir gehen davon aus, dass SSDs in 2010 generell günstiger werden und die 100-Euro-Marke erreichen." Schon 2009 hätte Kingston in Deutschland erheblich mehr Umsatz mit SSDs machen können, sagt Marhöfer, wenn die Verfügbarkeit besser gewesen wäre.

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Die besten Chancen für Händler sieht Marhöfer bei Solid State Disks mit einer geringen Kapazität von 40 bis 64 GB sowie im Highend-Bereich: "Mittelgroße SSD mit mittlerer Performance lassen sich kaum verkaufen." Der Manager sieht die SSD auch nicht als Speicheralternative zur Festplatte, sondern als schnelle Boot-Platte. Zielgruppe im kommenden Jahr seien hauptsächlich Geschäftskunden, da Notebooks mit SSDs nicht nur längere Akkulaufzeiten und höhere Leistung böten, sondern auch seltener aufgrund von Plattenfehlern ausfielen: "Das wirkt sich direkt auf die TCO aus."

Spätestens im zweiten Quartal 2010 soll auch die Liefersituation drastisch besser werden. Besonders positiv für den Handel: Im Unterschied zum Flash-Markt ist die Margensituation bei SSDs noch sehr erfreulich.

USB-Sticks werden größer und schneller

Mit 256 GB ist bei USB-Sticks noch nicht das Ende erreicht, meint Tu: "In 2010 werden aufgrund von technologischen Fortschritten im Bereich Chip-Density weitere Kapazitätssteigerungen zu sehen sein" Dennoch bleibt der Markt unerfreulich, auch wenn nach zwei Jahren Überangebot die Volumina langsam zurückgehen: "Als Fachhändler sollte man sehen, dass man aus dem USB-Stick-Thema rauskommt", sagt Marhöfer. Interessant für den Fachhandel seien nur Sticks mit Zusatzfunktionen, wie etwas die "DataTraveler"-Serie des Herstellers, bei der die Daten automatisch verschlüsselt werden.

Im kommenden Jahr werden auch Sticks mit USB 3.0-Schnittstelle zu sehen sein, glaubt Tu: "Die ersten Boards mit USB-3.0-Unterstützung werden bereits ausgeliefert." Dennoch bleibt USB 2.0 auch 2010 der beherrschende Standard: "USB 3.0 wird erst 2011 stärker an Bedeutung gewinnen."

DDR3 setzt sich durch

Nach dem extremen Preisverfall für DDR2-Speicher Anfang 2009 setzt sich nach Ansicht von Tu und Marhöfer der Aufwärtstrend im RAM-Markt 2010 fort. Dabei wird sich der Schwerpunkt von DDR2 auf DDR3 verschieben. "Der DDR3-Markt steigt zurzeit sehr stark an", sagt Marhöfer. Tu schätzt, dass die DDR3-Auslieferungen im zweiten Quartal 2010 mehr als die Hälfte des weltweiten DRAM-Marktes ausmachen werden. Bis Ende des kommenden Jahres sollen nach einer Prognose von DRAMeXchange 90 Prozent aller verkauften PC-Systeme DDR3 unterstützen.

Fachhändler sollten DDR2 jedoch nicht aus dem Sortiment nehmen, rät Marhofer: "Der Aufrüstmarkt lebt nach wie vor". Sogar DDR-RAM habe noch einen erheblichen Marktanteil: "Es sind einfach viele, viele Systeme draußen." Bei den Preisen für DDR2 erwartet Marhöfer zwar leichte Korrekturen nach unten, aber keine signifikanten Einbrüche mehr: "Wir haben wieder ein Niveau erreicht, wo das Verkaufen Spaß macht."

Virtualisierung beflügelt Speichermarkt

Während Server-Virtualisierung den meisten Hardware-Herstellern sinkende Umsätze bescheren dürfte, können RAM-Hersteller davon profitieren. "Kunden, die virtualisieren wollen, greifen verstärkt zu Kits mit 16 GB Kapazität oder mehr", sagt Marhöfer Da solche Kits verhältnismäßig teuer sind, werde Arbeitsspeicher in einem Virtualisierungsprojekt oft zum größten Hardware-Posten. "Hier lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen, wenn man statt den RAM-Bausteinen der Server-Hersteller unseren Speicher verwendet." (haf)