Apple könnte beim nächsten iPhone auf eine ganz neue Form der biometrischen Sicherung setzen und den seit dem iPhone 5S standardmäßig verbauten Fingerabdrucksensor wieder abschaffen. Das behauptet Rob Hall, Analyst der Investmentbank J.P. Morgan, in einer aktuellen Einschätzung, die dem Apple-Fanmagazin MacRumors vorliegt. Danach setzt der Hersteller künftig auf einen 3D-Laserscanner für die Gesichtserkennung, damit das angestrebte Fullscreen-Design des mutmaßlichen iPhone 8 auch realisiert werden kann. Ein ober- oder unterhalb des Bildschirms platzierter Sensor - etwa in Größe einer Frontkamera - würde weniger Platz beanspruchen, als ein dedizierter Fingerabdrucksensor, wie er aktuell noch in der Home-Taste des iPhone steckt.
Für das Gerücht sprechen auch jüngste Berichte, wonach Apple den israelischen Gesichtserkennungsspezialisten Realface gekauft haben soll.
Die klassische Home-Taste hat laut diversen vorangegangenen Berichten beim neuen iPhone ohnehin ausgedient, stattdessen soll Apple im unteren Bereich des 5,8 Zoll großen Touchscreens einen Funktionsbereich mit kontextuell wechselnden, virtuellen Schaltflächen einführen. Die vielen vom Hersteller eingereichten Patentanträge ließen allerdings bislang darauf schließen, dass der Fingerabdrucksensor für den Nutzer unsichtbar unter dem Displaypanel untergebracht wird. Dem Analysten zufolge könnte Apple nicht nur in seinem Luxus-iPhone mit OLED-Display, sondern auch in den voraussichtlich zeitgleich erscheinenden iPhone-7S-Modellen auf den Touch-ID-Sensor verzichten, sofern die Zulieferer genügend Einheiten produzieren können.
3D-Scanner könnte auch für Augmented Reality eine Rolle spielen
Der 3D-Laserscanner soll nicht nur das neue iPhone-Design ermöglichen, sondern auch verlässlicher sein als ein Fingerabdruckleser, der bei Berührung mit feuchten Fingern gerne einmal den Dienst versagt. Die Gesichtserkennung wäre nach Einschätzung des Analysten potenziell sichererer und würde sich daher gut dazu eignen, die Verbreitung des Bezahldienstes Apple Pay gegenüber noch zweifelnden Banken und Händlern voranzutreiben. Noch nicht in diesem, aber in einem der darauf folgenden iPhone-Modelle könnte der Scanner auch dazu verwendet werden, 3D-Modelle von Gegenständen zu erstellen und diese in Augmented- und Virtual-Reality-Inhalte einzufügen.
Nicht nur Hall, auch der vertrauenswürdige KGI-Analyst Ming-chi Kuo spricht Apple den Einsatz eines Gesichtsscanners im nächsten iPhone zu. Allerdings legt er sich nicht darauf fest, dass dieser auch den Touch-ID-Sensor komplett ersetzen wird.