DisplaySearch

3D-begeisterte Westeuropäer und Chinesen

30.12.2011
Während der Verkauf von 3D-Fernsehern in Nordamerika im dritten Quartal zurückgegangen ist, sieht Industriebeobachter DisplaySearch Westeuropa und China als die Regionen, wo 3D am meisten begeistert.
In Europa und China wird 3D-TV mehr angenommen als in Nordamerika, wo mehr die billige Größe zählt.

Während der Verkauf von 3D-Fernsehern in Nordamerika im dritten Quartal zurückgegangen ist, sieht Industriebeobachter DisplaySearch Westeuropa und China als die Regionen, wo 3D am meisten begeistert.

DisplaySearch-Direktor Paul Gray zeigt sich überrascht, dass 3D in China laut den letzten Quartalszahlen doppelt so stark zieht als in Nordamerika. Sogar in Nahost sei die Abdeckung höher als in Nordamerika und Japan.

Wie die neue DisplaySearch-Studie belegt, sind die Nordamerikaner immer noch hinter großen, aber günstigeren Geräten hinterher, weniger hinter neuen Features. Ganz anders in China, dort seien die Verbraucher begeistert über neue Features wie 3D, LED-Backlight und Smart-TV.

Die Studie zeigt auch, dass in manchen Schwellenländern wie Polen, Saudi Arabien, den Philippinen und Indonesien 10 bis 15 mal so viele über 3G-Netze online gehen als über Breitband, womit dort an die TV-Industrie auch andere Anforderungen gestellt werden als in entwickelten Märkten, wo die meisten TV-Geräte über Breitband die Verbindung zum Internet oder Widgets herstellen.

Während in den entwickelten Industrieländern mit Einführung von DVB-TV Analog-TV weitgehend abgeschaltet wurde, zieht jetzt mit DVB-T2 eine neue Generation in vielen Teilen Europas, von Nahost und Asien ein.

Der Nachfolgestandard des übrigens nicht abwärtskompatiblen Digital Video Broadcasting Terrestrial bietet unter anderem den Vorteil der Ausstrahlung von HDTV und ist in manchen Ländern schon verbreitet, in Deutschland gibt es bisher aber nur einige wenige Versuchsprojekte. So müssen DVB-T-Nutzer sich weiter mit Standardauflösung (SD TV) begnügen.

Abgesehen davon hapert es auch noch an der Zahl der entsprechend vorbereiteten Fernsehgeräte. DisplaySearch geht aber davon aus, das die Zahl der verkauften DVB-T2-fähigen TV-Sets zwischen 2011 und 2015 von 3,4 Millionen auf 64,7 Millionen Stück stark ansteigen wird, um dann mit einfachen DVB-T-Geräten gleichzuziehen.

Als Zugpferde der erwarteten Entwicklung werden Russland und Indien genannt, denn die Regierungen beider Länder haben angekündigt, von Analog-TV gleich auf DVB-T2 umzustellen. Sobald diese riesigen Märkte in Schwung kommen, werden die Chip-Preise sinken und somit die Entwicklung auch in anderen Märkten mitziehen, denkt Gray. (kh)