Android voll ausreizen

23 Power-Tipps für Android-Smartphones

08.08.2012 von Michael Rupp
Optimierte Einstellungen und die richtigen Bedien-Tipps entlocken Android jede Menge Geheim-Funktionen, die man gar nicht vermutet. Probieren Sie es einfach aus!

Optimierte Einstellungen und die richtigen Bedien-Tipps entlocken Android jede Menge Geheim-Funktionen, die man gar nicht vermutet. Probieren Sie es einfach aus!
von Michael Rupp

In Android sind längst nicht alle Funktionen intuitiv nutzbar. Selbst experimentieren kostet aber Zeit und ist mitunter riskant. Schluss damit: Lesen Sie Tipps und Bedienkniffe zu den Grund- und Komfortfunktionen von Android, zum mobilen Surfen im Internet und zur Nutzung von Apps. Beachten Sie, dass die Verfügbarkeit der gezeigten Funktionen von der Android-Version abhängt. Auch die Benennung kann sich von Hersteller zu Hersteller leicht unterscheiden.

Auf den Startbildschirmen verknüpfen Sie Apps und Widgets, sodass Sie schnell darauf zugreifen können.

1. Startschirm einrichten
Auf den Android-Startbildschirmen ist jede Menge Platz für Apps und Widgets, beispielsweise für die Anzeige von Uhrzeit, Verkehrslage, Wetterprognose oder Twitter-Meldungen. Tippen Sie mit dem Finger lange auf eine leere Stelle. Es öffnet sich ein Menü, über das Sie die App-Verknüpfungen einrichten. Sie können über das Menü auch andere Verknüpfungen auf die Startbildschirme legen, zum Beispiel zum Posteingang oder zu Kontakten. Um eine Verknüpfung oder Applikation wieder zu entfernen, drücken Sie lange darauf und ziehen sie dann in den Mülleimer.

2. Neue Ordner anlegen

Mit jeder neuen Anwendung geht die Übersicht auf den Android-Bildschirmen ein Stück weit verloren. Es empfiehlt sich daher, mit eigenen Ordnern ein Stück weit Struktur in die App-Icons zu bringen. Dazu drücken Sie länger auf eine freie Stelle auf dem Homescreen und wählen anschließend den Befehl „Ordner ➞ Neuer Ordner“.

3. Android ohne Google-Konto

Bei älteren Android-Geräten war ein Google-Konto zwingend, heutzutage funktioniert ein Android-Smartphone prinzipiell auch ohne Google-Kennung. Allerdings lassen sich dann einige Funktionen wie der Android Market, Google Mail und Google Talk nicht nutzen. Apps müssen über alternative App-Verzeichnisse nachinstalliert werden.

In der Multitasking-Liste erscheinen die derzeit laufenden Apps.

4. Aktive Apps auswählen
Android unterstützt Multitasking. Deshalb laufen geöffnete Apps im Hintergrund weiter, wenn man die Home-Taste drückt. Über die Multitasking-Liste lassen sich einmal gestartete Apps leicht wieder nach vorne holen. Dazu halten Sie die Home-Taste so lange gedrückt, bis die Liste der aktiven Anwendungen auf dem Bildschirm erscheint. Durch das Antippen eines Icons wechseln Sie zur entsprechenden App.

5. App flott schließen

Dank Multitasking läuft eine einmal gestartete App in Android so lange weiter, bis Sie das Programm explizit beenden. Weil jede im Hintergrund laufende Anwendung Arbeitsspeicher und Rechenleistung verzehrt, ist es empfehlenswert, nicht länger benötigte Programme zu schließen. Das geht am schnellsten über die „Zurück“-Taste: Drücken Sie die Taste so oft hintereinander, bis die aktive Applikation geschlossen wird.

Durch das vollständige Schließen von Apps geben Sie die belegten Speicherbereiche wieder frei.

6. Apps beenden, Speicher freigeben
Android enthält ab Version 2.2 einen eingebauten Taskmanager, mit dem sich gerade nicht benutzte Anwendungen einfach beenden lassen, sodass Speicherplatz wieder freigegeben wird. Bislang war man zum Freiräumen des Arbeitsspeichers auf Apps wie etwa „Advanced Task Manager“ oder „Advanced Task Killer“ angewiesen. Gehen Sie zu „Einstellungen -> Anwendungen -> Anwendungen verwalten“. Drücken Sie auf „Nur ausgeführte Anwendungen“ oder „Ausführen“. Wählen Sie eine Applikation durch Antippen aus. Mit „Beenden“ beziehungsweise „Stoppen erzwingen“ beenden Sie die App und geben dadurch den von der Anwendung belegten Arbeitsspeicher frei.

7. Google-Apps aufspüren

Die offiziellen Android-Apps von Google sind optimal auf das Android-Mobilbetriebssystem abgestimmt. Google bietet eigene Apps stets kostenlos an. Um im Android Market alle Apps von Google zu finden, genügt es nicht, einfach Google ins Suchfeld einzutippen. Auch manche Programme anderer Hersteller tragen „Google“ im Namen. Mit dem Suchbegriff pub:“Google Inc.“ (Anführungszeichen und Schreibweise beachten) beschränken Sie die Treffer auf echte Google-Apps. Das Kürzel pub steht für „Publisher“, den Namen des App-Entwicklers.

In der Telefon-App gelangen Sie über die Eingabe der Tastenkurzwahl *#*#4636#*#* zum geheimen Modus für Statusabfragen.

8. Gerätestatus abfragen
Mit einem Telefon-Shortcut lassen sich jede Menge geheime Angaben zum Status Ihres Smartphones abrufen. Geben Sie dazu *#*#4636#*#* ins Wahlfeld der Telefon-App ein. Es erscheint ein Menü mit Nutzungsstatistiken, WLAN- und Akkuinformationen sowie Diagnosedaten.

Power-Tipps für Android - Teil 2

9. Statuslämpchen für Mails

Die Status- und Benachrichtigungs-LED am Smartphone blinkt bei einem entgangenen Anruf oder nach dem Erhalt einer SMS einige Minuten lang. Weil Android standardmäßig auch Anrufe auf der Mailbox, Erinnerungen und neue Mails durch Blinken anzeigt, weiß man nie genau, was denn nun geschehen ist. In den Einstellungen hat man unter „Anzeige -> Benachrichtigungsblinken“ jedoch die Möglichkeit, genau festzulegen, bei welchem Anlass das Statuslämpchen blinken soll und wann nicht. Emp fehlenswert ist es, sämtliche Ereignisse bis auf eines abzuschalten. Wird beispielsweise „E-Mail“ aktiviert, blinkt die LED dann nur noch beim Eingang neuer Mails.

Der Google Reader fasst RSS-Nachrichtenquellen zusammen, übernimmt die Einstellungen aus dem Google-Konto und synchronisiert gelesene Meldungen.

10. Newsfeeds abonnieren
RSS-Feeds als Nachrichtenquelle kommen automatisch aufs Smartphone und passen mit ihrer reduzierten Textmenge optimal auf das Display. Obendrein entsteht im Vergleich zum Besuch einer Website weniger Datenvolumen. Besonders komfortabel lassen sich RSS-Meldungen mit dem kostenlosen Google Reader aus dem Android Market verwalten. Diese App nutzt Ihr Google-Konto, synchronisiert Feeds zwischen dem PC und Android und zeigt bereits am Rechner gelesene Artikel auch in Android als gelesen an.

11. Eigener MP3-Klingelton

Android kann MP3-Dateien ohne Konvertierung als Klingelton verwenden, wenn man das Lied im passenden Systemordner ablegt. Dazu erstellen Sie auf der SD-Karte den Ordner „media“, darin den Unterordner „audio“ und darunter noch den Ordner „ringtones“. Die MP3-Dateien, die Sie darin ablegen, erscheinen in der Auswahlliste für Klingeltöne. Ist Ihr Klingelton nicht aufgeführt, kommt Android mit dem Dateinamen nicht zurecht. Benennen Sie die MP3-Datei dann um. Wollen Sie eine Musikdatei zurechtschneiden, dann verwenden Sie die kostenlose App Ringtone Maker Pro Free. Nach dem Start tippen Sie auf „Editor“ und wählen in der Liste aller auf dem Gerät vorhandenen Musikdateien den gewünschten Song aus. Im Schnittfenster besteht Ihre einzige Aufgabe darin, Anfangs- und Endpunkt des als Klingelton zu verwendenden Abschnitts mittels der Schieberegler zu markieren. Über die „Play“-Taste spielen Sie den ausgewählten Abschnitt ab. Stellt Sie das Ergebnis zufrieden, tippen Sie auf das Disketten-Icon, um die Datei zu speichern.

Mit der App GO Launcher EX packen Sie Android in einen neuen individuellen Look.

12. Smartphone im neuen Look
Wollen Sie die komplette Bedienoberfläche Ihres Smartphones umgestalten, müssen Sie zu einem Alternativ-Launcher wie etwa GO Launcher EX greifen. Laden, installieren und öffnen Sie die App, um einen Blick auf die neue Bedienoberfläche zu werfen. Das Standardthema ersetzen Sie durch eine Alternative, indem Sie die „Menü“-Taste antippen, „Themen“ und „Mehr“ wählen und sich für „Google Market“ oder „GO Store“ entscheiden. Haben Sie ein hübsches Thema für Ihr Gerät gefunden, laden Sie es herunter und spielen es ein. Die Spanne der kostenlosen und kostenpflichtigen Themen ist überwältigend groß und umfasst eine ganze Reihe bemerkenswerter Designs. Aktiviert wird das neue Thema über die „Menü“-Taste, „Themen“ und „Meine Themen“. Tippen Sie das gewünschte Thema an und wählen Sie im folgenden Dialog „Anwenden“. An die Konfigurationseinstellungen des alternativen Android-Launchers gelangen Sie, indem Sie die „Menü“-Taste antippen und „Einstellungen“ wählen. In diesem Dialog können Sie unter anderem Themen, Effekte und Funktionen anpassen und das grundlegende Verhalten der App festlegen.

Zum Aufbau einer Verbindung zu einem unsichtbaren WLAN tippen Sie den Namen des Funknetzes ein.

13. Geheimes WLAN verbinden
Funknetzwerke, die aus Sicherheitsgründen als unsichtbar konfiguriert sind, senden keine WLAN-Kennung (SSID) aus und werden daher von Android in der Liste der verfügbaren Wireless-LANs auch nicht angezeigt. Um trotzdem eine Verbindung zum Funknetzwerk herzustellen, rufen Sie „Einstellungen -> Drahtlos und Netzwerke -> WLAN-Einstellungen“ auf. Scrollen Sie ganz nach unten und tippen Sie „WLAN-Netzwerk hinzufügen“ an. Hier tragen Sie den Netzwerknamen und die WLAN-Anmeldedaten ein.

Viele alltägliche Funkprobleme im WLAN oder UMTS-Netz löst das temporäre Aktivieren des Flugmodus.

14. Funknetz zurücksetzen
Obwohl Sie sich in Reichweite eines WLANs oder in einem mit Mobilfunk versorgten Gebiet befinden, erkennt Android mitunter keine Verbindung. Zu solchen Verbindungsproblemen kann es auch bei Bluetooth kommen. Meist löst ein Reset aller Funkverbindungen das Problem. Dazu öffnen Sie die Einstellungen und schalten den Flugmodus ein. Im Flugmodus setzt Android die Verbindungen zurück. Schalten Sie nach kurzem Warten den Flugmodus wieder aus.

15. Sprachsuche in Android

Als die Hauptneuerung beim iPhone 4S bewirbt Apple die Spracherkennungsfunktion Siri. Damit kann man beispielsweise während einer Autofahrt einen Kontakt anrufen, Nachrichten versenden oder den Wetterbericht abrufen. Auch in Android steckt eine in den Grundfunktionen vergleichbare Sprachsteuerung. Um sie zu aktivieren, hält man die Lupen-Taste gedrückt. Sobald das Mikrofon-Symbol und „Sprechen“ erscheint, lässt sich Android durch Sprachbefehle steuern. Mögliche Kommandos sind etwa „Rufe Dirk Bartel zu Hause an“, „Karte von München“ oder „SMS senden an Peter Berger“. Allerdings ist die derzeit in Android nutzbare Sprachanalyse technisch nicht so weit ausgereift wie Apples Siri. Entsprechend geringer ist die Erkennungsleistung.

16. Fotos auf Webseiten im Browser speichern

Um Fotos einer Website im Android-Album zu sichern, öffnen Sie die gewünschte Website im Browser. Tippen Sie dann so lange auf das Motiv, bis das Kontextmenü für Grafiken erscheint. Sie haben nun die Möglichkeit, die Grafik mit im Album abzulegen, als Hintergrund zu speichern oder das Foto als Mailanhang zu versenden.

Power-Tipps für Android - Teil 3

Das Verschieben großer Anwendungen über das Einstellungsmenü vom internen Speicher auf die SD-Karte schafft Platz für zusätzliche Apps.

17. Apps auf Speicherkarte schieben
Android legt neue Apps stets im internen Smartphone-Speicher ab. Und der ist vor allem bei günstigen Geräten knapp bemessen. Die Folge: Die Installation größerer Apps schlägt fehl, weil sie nicht mehr in den Speicher passen. Um internen Speicher freizugeben, lassen sich installierte Apps auf die SD-Speicherkarte verschieben. Dazu gehen Sie unter „Einstellungen -> Anwendungen“ auf „Ausgeführte Dienste“. Tippen Sie oben auf „Heruntergeladen“, dann auf den Namen der App und schließlich auf „Auf SD-Karte verschieben“. Unterstützt die App das Verschieben auf die Speicherkarte nicht, ist die „Verschieben“-Schaltfläche nicht wählbar. Praktisch: Die Gratis-App App2SD aus dem Android Market erkennt beim Installieren automatisch, welche Anwendungen sich für die Nutzung auf der SD-Karte eignen.

Beim Einrichten der Bildschirmsperre haben Sie die Wahl zwischen einer herkömmlichen Zahlenfolge oder einem praktischen Fingermuster.

18. Bildschirm sperren
Mit der automatischen Bildschirmsperre in Android verhindern Sie, dass Neugierige auf Ihrem Smartphone herumschnüffeln. Setzen Sie zum Entsperren eine individuelle PIN oder ein persönliches Fingermuster ein. Die Option finden Sie in den Android-Einstellungen unter „Sicherheit -> Displaysperre einrichten“ oder „Displaysperre ändern“.

19. App-Quellen erweitern

Mit dem Häkchen unter „Einstellungen -> Anwendungen -> Unbekannte Quellen“ erlauben Sie die Installation von Apps, die nicht aus dem Android Market kommen. Dadurch können Sie etwa Programme von den Webseiten ihrer Entwickler installieren, die noch nicht offiziell im Google-Market zu haben sind. Aber Vorsicht: Das Häkchen stellt auch ein Sicherheitsrisiko dar, denn diese Software wurde nicht von Google überprüft und kann möglicherweise Viren enthalten. Aus diesem Grund sollte das Häkchen standardmäßig deaktiviert sein.

Fehlerhafte Apps setzen Sie durch das Löschen der Anwendungsdaten zurück. In Härtefällen ist eine App-Neuinstallation erforderlich.

20. Defekte Apps zurücksetzen
Reagiert eine App auch nach einem Neustart nicht mehr wie gewohnt, müssen Sie die Einstellungen der Software zurücksetzen. Gehen Sie dazu in den Android-Einstellungen zu „Anwendungen -> Anwendungen verwalten“. Tippen Sie erst auf die defekte App und dann auf „Daten löschen“. Funktioniert die App weiterhin fehlerhaft, müssen Sie das Programm deinstallieren und dann wieder neu über den Android Market einrichten.

21. IMEI-Nummern auslesen

Bei der IMEI handelt es sich um eine Seriennummer, über die sich Mobilfunkgeräte identifizieren lassen. Darüber kann das Smartphone gesperrt werden, und zwar auch dann, wenn eine andere SIM-Karte eingelegt wurde. Bei Diebstahl oder einem anderen Verlust müssen Sie dem Provider Ihre IMEI-Nummer mitteilen. Sie lässt sich einfach mit der Telefonkurzwahl „*#06#“ abfragen.

22. Akkuverbrauch analysieren

Die Akkuverbrauchsanzeige in den Android-Einstellungen gibt die Energiebilanz auf Basis der verschiedenen Smartphone-Funktionen aus.

22. Akkuverbrauch analysieren
Unter „Einstellungen -> Telefoninfo -> Akku -> Akkuverbrauch“ erfahren Sie, welche Gerätefunktion, App oder welches Widget besonders viel Strom frisst. Apps ohne nennenswerten Energiehunger werden in der Über sicht nicht extra aufgeführt. Die Gratis-App „Wheres My Droid Power“ aus dem Android Market zeigt dagegen den Stromverbrauch aller laufenden Anwendungen an.

23. G-Sensor zurücksetzen

Der Beschleunigungssensor (G-Sensor) im Smartphone erfasst und misst die Bewegungen des Handys. Android sowie eine Reihe von Anwendungen und Spielen nutzen die Daten des G-Sensors, um auf Bewegungen reagieren zu können. Vom Beschleunigungssensor erfährt Android beispielsweise, wenn das Gerät vom Hochkant- ins Querformat gedreht wurde, und verändert automatisch den Inhalt des Displays. Arbeitet die Bewegungserkennung fehlerhaft, muss der Bewegungssensor über „Einstellungen -> Anzeige -> G-Sensor kalibrieren“ neu eingestellt werden. Laut Bildschirmanweisung soll man das Telefon dazu ohne Schutzhülle auf eine ebene Fläche legen und auf „Kalibrieren“ tippen. Das Problem: Bei den meisten Smartphones ist die Rückseite des Gehäuses nicht plan, weil die Kamera ein Stück weit herausragt. Dadurch liegt das Gerät nicht eben auf, und der Sensor wird fehlerhaft kalibriert, sodass Android falsche Ergebnisse liefert. Einfache Lösung: Legen Sie das Smartphone mit dem Display nach unten auf eine ebene Fläche, etwa auf einen Tisch. Dann schieben Sie das Gehäuse ein Stück weit auf dem Tisch nach hinten, bis Sie den „Kalibrieren“-Button erreichen. Auf diese Weise wird das Messergebnis nicht verfälscht.

Dieser Artikel stammt von unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (kv)