Noch sind e-Book-Reader (auch in der Schreibweise eBook genannt) mit knapp 200 Dollar relativ teuer, Marktforscher Gartner erwartet aber, dass für die elektronischen Bücher 2010 der Durchbruch kommt und die Preise dann auf rund 100 Dollar sinken könnten. Die Preise beziehen sich natürlich auf monochromatische und nicht auf Farb-Displays.
Die Analysten erwarten für die Weihnachtssaison 2010 sogar eine regelrechte e-Reader-"Manie" mit dem Eintritt neuer Marktteilnehmer wie Barnes and Noble sowie einer zunehmenden Zahl von Modellen, die etablierte Player wie Amazon und Sony herausbringen werden.
E Ink's Elektronikpapier-Technologie könnte auch völlig neue Designs und e-Book-Formate möglich machen, so Gartner-Vize Allen Weiner. Einige Geräte werden ihm zufolge auch mit WLAN ausgestattet sein, um Content drahtlos kaufen zu können oder zwischen verschiedenen e-Books auszutauschen.
Während Amazons "Kindle" oder Sonys e-Book-Produktfamilie rein aufs Konsumieren von Inhalten ausgerichtet sind, werden Buch-Applikationen künftig auch immer mehr in Smartphones Einzug halten und ein wichtiger Teil der digitalen Strategie von Verlagshäusern werden, so Weiner.
Gartner sieht es allerdings als verfrüht an, darüber zu spekulieren, ob Smartphones sich zu mächtigen Stand-alone-Geräten fürs elektronische Lesen von Büchern entwickeln werden oder als komplementär zu e-Book-Lesegeräten.
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Auch Netbooks und Tablet-PCs oder ähnliche mobile Rechner haben laut Weiner Potenzial als Lesegeräte. "Apple zum Beispiel könnte die mehr als 500 Buch-Applikationen im iTunes-Store auf eine Tablet-Gerät migrieren, und Google könnte nach der letztens erfolgten Ankündigung, Browser-basierende e-Reader herauszubringen, Applikationen für Android-Geräte verschiedener Formfaktoren anbieten."
Bevor e-Readers zum Mainstream werden, gilt es laut Gartner noch, einige Hürden zu meistern. So bräuchten e-Books eine größere Varietät von Verkaufskanälen, angefangen von Big-Box-Retailern und Mobilfunkanbieter-Outlets bis hin zu Lifestyle-Stores wie Brookstone in den USA. Außerdem müssten mehr Verlagshäuser auf den Zug aufspringen.
Die e-Book-Verkäufe von Dan Browns neuem Buch "The Lost Symbol" war Weiner zufolge ein großer Erfolg. Die Werke anderer Bestseller-Autoren wie John Grisham oder JK Rowling ("Harry Potter" lägen aber noch nicht als e-Book vor.
Langfristig sieht Weiner eine strahlende Zukunft für e-Readers und er rät Buch-, Magazin- und Zeitungsverlagen, sich darein zu stürzen. "Die Zeit ist perfekt, sich darin zu versuchen und Beziehungen mit anderen Teilnehmern in der Wertschöpfungskette zu knüpfen, - ob es nun Serviceprovider oder digitale Warenlager sind, die in der Lage sind, bei der raschen Umsetzung zu helfen, sollte der Markt früher als erwartet in die Gänge kommen", so der Gartner-Chefanalyst. (kh)