Die OpenOffice-Community hat die Version 3.2 des freien Anwendungspakets veröffentlicht. Sie verspricht kürzere Startzeiten und viele neue Features insbesondere bei der Tabellenkalkulation Calc. Mit OpenOffice 3.2 wird auch ein Jubiläumsjahr eingeläutet, denn am 13. Oktober 2000 fiel der Startschuss für das Open-Source-Projekt.
Grund zum Feiern geben dabei auch die Nutzerzahlen. Schon rund ein Jahr nach der Veröffentlichung von OenOffice 3.0 im Oktober 2008 gab es laut Projekt 100 Millionen Downloads der Suite über die internationale Webseite. Auch hat das Paket einer jüngst veröffentlichten Studie des IT-Dienstleisters Webmasterpro zufolge unter anderem in Deutschland schon eine Verbreitung von über 20 Prozent erreicht.
Schneller zu mehr Funktionalität
OpenOffice 3.2 verspricht bei der Textverarbeitung Writer und Calc einen beschleunigten Programmstart, um 46 Prozent schneller als noch bei Version 3.0. Gerade die Tabellenkalkulation wartet auch mit einer Reihe von Neuerungen auf. Dazu zählen unter anderem eine verbesserte Sortierungsfunktion und ein effizienterer Umgang mit verbundenen Zellen. Die gerade in Verbindung mit Calc interessante Chart-Funktion wurde stark überarbeitet und unter anderem um eine Option für Blasendiagramme erweitert.
Sowohl die Präsentationssoftware Impress als auch das Zeichenprogramm Draw unterstützen jetzt Kommentare, um die Zusammenarbeit an Dokumenten zu erleichtern. Die Datenbankkomponente Base wiederum verspricht einen intelligenteren Import von RTF- oder HTML-formatierten Daten. Für das OpenOffice-Standardformat ODF kann die Suite nun prüfen, ob Dateien den Spezifikationen insbesondere von ODF 1.2 entsprechen und auch für Fremdformate gibt es bessere Unterstützung. So können nun Postscript-basierte OpenType-Schriften genutzt werden und der Import von MS-Office-2007-Dateien wurde verbessert.
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Freies Office auf dem Vormarsch
Wie bei Mozillas Firefox ist Deutschland auch in Sachen Office-Suiten eine Open-Source-Hochburg. Eine Verbreitung von 21 Prozent laut Webmasterpro kann sich zwar nicht mit dem Erfolg des Browsers messen, liegt aber im internationalen Spitzenfeld. Nur in Polen und in Tschechien nutzen mit 22 Prozent noch mehr User OpenOffice. Eine weitere Parallele zu Firefox ist, dass Europa besonders Open-Source-freundlich erscheint. Unter 27 in der Studie erfassten Ländern scheint mit Kanada erst auf Platz 14 ein nicht-europäischer Staat auf. Die OpenOffice-Verbreitung beträgt dort immerhin noch elf Prozent. (pte/rw)