Nach 13 bekannten Selbstmordfällen bei Apple-, HP- und Sony-Produktionspartner Foxconn in China allein 2010 hat sich jetzt laut ‚Apple Daily‘ in der Sichuan-Hauptstadt Chengdu ein neuer ereignet. Einen Zusammenhang mit der Explosion vom 20. Mai 2011 dort gibt es wohl nicht.
Foxconn (Hon Hai Precision Industry) aus Taiwan ist mit Kunden wie Apple, HP und Dell sowie japanischen TV-Herstellern wie Sony nicht nur global führender Elektronikauftragsfertiger, sondern gilt mit über einer Millionen Beschäftigten allein in China auch als größter privatwirtschaftlicher Arbeitgeber der Welt. Auf die Suizidserie im vergangenen Jahr angesprochen, soll Steve Jobs entschuldigend gesagt haben, dass die Selbstmordrate bei Foxconn angesichts der hohen Beschäftigtenzahl unter Industriedurchschnitt liege. Auch lobte der Apple-Gründer die angeblich guten Sozialleistungen des Partners in den chinesischen Fabrikkomplexen, wozu auch Sporteinrichtungen wie Schwimmbäder gehören sollen.
In dem neuen Fall soll sich ein männlicher Fabrikarbeiter von seinem Arbeiterwohnheim in der Sichuan-Kapitale Chengdu im Westen Chinas aus in den Tod gestürzt haben. In Shenzhen vor den Toren Hongkongs, wo Foxconn allein über 400.000 Mitarbeiter beschäftigen soll, und anderen Fabrikgeländen an der Pazifikküste, wurden an den Arbeiterwohnheimen nach mehr als zehn Selbstmordfällen Sicherheitsnetze gespannt.
Das Unternehmen hatte sich schon Mitte 2010 durchgerungen, Lohnerhöhungen zu versprechen, abgesehen von der Sicherheitsnetzen hat es aber auch versucht, den Arbeitnehmern mit moralischen Appellen von Selbstmordversuchen abzubringen.
Von der chinesischen ‚Central News Agency‘ auf den neuen Suizid angesprochen, sagte Foxconn-Chairman Terry Guo, dass er in den letzten Tagen zu beschäftigt war und daher nicht alle Details des Unglücks kenne. Er fügte jedoch hinzu, dass sein Unternehmen schon früher begonnen habe, die Mitarbeiter bei der Suche nach bezahlbaren Unterkünften außerhalb des Fabrikcampus zu finden. (kh)