In geschäftlichen, aber auch privaten Situationen sollten Sie den Small Talk als Aufwärmphase verstehen. Jeder Sportler, Opernsänger oder Schauspieler macht sich warm, übernehmen Sie diese Tatsache für Ihren Auftritt auf dem geschäftlichen Parkett. Gleich mit der Tür ins Haus zu fallen kommt bei vielen Geschäftspartnern gerade in anderen Kulturen gar nicht gut an. Hier sollten Sie auf jeden Fall durch einen Small Talk am Anfang die Beziehungsebene aufbauen. Wie aber kommen Sie mit Fremden ins Gespräch?
Die ersten Schritte
Als Gastgeber oder IT-Profi im Unternehmen, der zu einer Kundenveranstaltung einlädt, ist es Ihre Aufgabe, Ihre Kunden zu unterhalten oder sie "aufzufangen, wenn sie allein und verloren im Raum stehen. Der erste Schritt ist ein Gruß. Darauf folgt meist eine Floskel wie: "Wir wurden uns noch nicht vorgestellt..." oder "Wie ich sehe, stehen Sie etwas allein gelassen hier..."
Der dritte Schritt ist die Vorstellung. Eine sympathische Selbstvorstellung ist mit Vor- und Zunamen und noch einem Zusatz, was Sie in dem Unternehmen für eine Position beziehungsweise Tätigkeit ausüben.
Und der letzte Schritt ist die Bezugnahme auf die Situation. Dies könnte wie folgt aussehen: "Wie haben Sie von unserer Veranstaltung gehört", "Über welchen Kontakt sind Sie heute hier?"...
Mit dieser Vorgehensweise haben Sie dem Angesprochenen schon mehrere Vorlagen für ein Gespräch geliefert, und die Person kann sich unter Umständen auch Ihren Namen besser merken, da Sie schon etwas mehr über sich Preis gegeben haben.
Der Gesprächsstart
Gibt es sie jetzt doch - die Eisbrecher? Den ersten schlauen Satz gibt es nicht. Grundsätzlich kann man sich aber auf ein Gespräch vorbereiten. Wenden Sie dazu die offene Fragetechnik an und formulieren Sie sich im Kopf diese W-Fragen.
Was könnte mich am Gesprächspartner interessieren?
Was weiß ich bereits vom Gesprächspartner?
Welche Themen könnten passen?
Wie findet er ...?
Am besten finden Sie Gemeinsamkeiten. Die schnellste Gemeinsamkeit, die Sie finden können, sind Ort, Umfeld und Anlass, der Sie zusammengebracht hat. Treffen Sie im Theater Ihren Auftraggeber, reden Sie über die schöne Atmosphäre des Theaters oder wie gut besucht die Vorstellung ist.
Stellen Sie Fragen über den Ort, wo Sie Ihren Geschäftspartner treffen. Kennt er sich aus? Kann er Empfehlungen aussprechen für Restaurants oder Unternehmungen. Wenn nein, wo kommt er her? Und schon sind Sie im Gespräch.
Eine weitere Möglichkeit ein Gespräch zu eröffnen, ist ein ernst gemeintes Kompliment an meinen potenziellen Gesprächspartner auszusprechen. Das hat den netten Nebeneffekt, dass Sie gleich etwas Sympathisches gesagt haben.
Aktives Zuhören
Dies bedeutet nicht nur Nicken und ab und zu "ja", oder "hmm" sagen, sondern auch die Fähigkeit, beiläufig Gesagtes zu erinnern. Auf eine Frage könnte eine Antwort mit mehr als nur einer Information kommen. Merken Sie sich diese Zusatzinformation und lassen Sie diese später wieder einfließen. Nach dem Motto: "Sie erwähnten vorhin, dass Sie ..."
Die Gesprächsthemen
Die Palette, worüber man sprechen darf, ist lang. Und bei einigen Gesprächsthemen muss man durch Fragen herausfinden, ob sie für mein Gegenüber geeignet sind oder nicht. Viel wichtiger jedoch sind die Tabuthemen.
Vermeiden Sie alle Themen, die polarisierend sind. Zu schnell können Sie in die Falle tappen, dass Ihr Gesprächspartner eine andere Meinung zu einem Thema hat als Sie. Typischerweise fallen hierunter die Themen: Politik und Religion. Auch einige Sportarten können verhängnisvoll sein, denken Sie dabei nur an Anhänger verschiedener Fußballvereine.
Alles Negative sollte in einem Small Talk vermieden werden - auch wenn es Gemeinsamkeiten sein könnten. Beispiele sind die Verspätung der Bahn oder der Ausfall von Flügen. Geteiltes Leid ist nicht immer halbes Leid. Und halten Sie sich mit Behauptungen zurück. Zu schnell können Sie sich durch eine unüberlegte Aussage ins Abseits katapultieren. Zu behaupten: "Nach Mallorca kann man ja gar nicht reisen, da gibt es doch schönere Plätze" könnte in Ihrer Gesprächsrunde auf sensible Ohren treffen.
Glauben Sie nicht, das Wetter sei ein Tabuthema. Oft ist gerade das Wetter die perfekte Überleitung zu Ihren Wochenendausflügen, Ihrer Sportart oder Ihren Urlaubsplänen.
Das Gespräch beenden
Die gute Nachricht ist, dass ein Small Talk auch kurz sein darf. Sie sind auch nicht als Gastgeber verpflichtet, den ganzen Abend an einem Gast kleben zu bleiben, nur weil dieser sich nicht von Ihrer Seite traut. Als Gastgeber haben Sie sogar die Pflicht sich um andere Gäste zu kümmern und können dies gerne auch als "Vorwand" nehmen, sich zu verabschieden. Aber wie machen Sie dies galant?
Sagen Sie es wie es ist:
"Ich sehe gerade einen anderen Gast/Kunden/Mitarbeiter, den ich gerne noch begrüßen möchte. Sie entschuldigen mich."
"Unser Gespräch hat mir viel Spaß gemacht. Zu gerne würde ich noch ein bisschen weiter plaudern, aber leider ruft die Pflicht... Sie entschuldigen mich."
Andere Varianten wie der Gang zum Buffet oder Bar sind auch möglich. Auf dem Weg dorthin oder am Ziel selbst treffen Sie auf Menschen oder verlieren sich sogar aus den Augen.
Dagegen ist die Ausrede, sich die Hände waschen zu müssen, nicht gerade galant und führt auch nicht immer zum Ziel.
Die fortgeschrittene Version ist die Gesprächsübergabe mit Vorstellung einer dritten Person. Sind Sie an einem Thema angekommen, von dem Sie wissen, das ein anderer Gast oder Mitarbeiter die gleichen Interessen hat, können Sie diesen gezielt aufsuchen und die Personen einander vorstellen und das Thema als den Grund der Vorstellung angeben.
Bauen Sie Ihren Ausstieg auf, indem Sie das letzte Thema positiv abschließen. "Da können wir uns auf spannende Zeiten einstellen..."
Sagen Sie, wie Sie das Gespräch fanden: "Ich könnte mich noch stundenlang mit Ihnen austauschen. Das war wirklich interessant..."
Bedanken Sie sich für die Unterhaltung und die Zeit, die sich der Gesprächspartner genommen hat.
Begründen Sie bei Bedarf Ihren Aufbruch.
Wenn Sie es tatsächlich möchten, können Sie ein neues Treffen in Aussicht stellen und Ihre Visitenkarten austauschen.
Als Letztes folgt die Verabschiedung, eventuell sogar mit Handschlag.
Wie finde ich mein Small-Talk-Opfer?
Sollten Sie zu einer Veranstaltung eingeladen sein und Ihr Gastgeber hat sich schon von Ihnen verabschiedet, machen Sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Gesprächspartner. Nicht so einfach?
Das beste Opfer für einen Small Talk ist jemand, der alleine ist. Auf diesen Veranstaltungen heißt es nicht "Beobachten macht Spaß", sondern Beziehungen knüpfen ist angesagt. Beobachten Sie beim Eintreten in den Raum, wer Ihnen längeren Blickkontakt gewährt. Dies sind für Sie später potenzielle Gesprächspartner.
Suchen Sie Gruppen, die offen beieinander stehen. Gibt es Lücken, in denen Sie sich dazustellen können? Eine Gruppe, die geschlossen mit den Rücken zu uns steht, möchte meist nicht gestört werden. Sollten Sie keine Gruppe finden, der Sie sich anschließen können, ist der beste Platz für Sie zwischen Eingang und Bar. Dieser Weg wird am häufigsten frequentiert. Vielleicht bleibt dann der ein oder andere Gast bei Ihnen hängen.
Pflegen Sie Ihre Beziehungen auch im Small Talk. Trauen Sie sich dieses kleine Gespräch aufzunehmen und versuchen Sie, so oft es geht, diese Situationen zu üben.
13 goldene Regeln für den Small Talk
Small Talk gibt es meist nur zwischen fremden Menschen.
Stellen Sie sich sympathisch dar - denken Sie dabei an deren ersten Eindruck
Geben Sie Ihrem Gegenüber Raum zum Reden und nehmen Sie sich selbst zurück.
Stellen Sie offene Fragen und finden Sie Gemeinsamkeiten
Ort, Umfeld und Anlass sind Themen, die Sie als Gemeinsamkeit ansprechen können.
Vermeiden Sie Tabuthemen: polarisierende Themen, Negatives, Geld, Krankheit, Behauptungen, ...
Halten Sie keine Monologe.
Hören Sie aktiv und aufmerksam zu.
Halten Sie Blickkontakt.
Suchen Sie möglichst viele Gesprächspartner.
Beenden Sie das Gespräch positiv.
Nutzen Sie Small Talk zum Netzwerken.
Bereiten Sie sich auf Ihren Small Talk Partner im Geschäftsleben vor.