Big Data und mehr

10 Schlüsselfaktoren für erfolgreichen Cross-Channel-Commerce

03.07.2014 von Olaf Kleidon
Cross-Channel-Commerce ist für den Handel heute ein Muss: Kunden haben diesen Trend gesetzt und Unternehmen müssen folgen, um mit zielgruppengerechten Angeboten präsent zu bleiben, Marktanteile zu halten und zu erschließen.

Kunden lassen sich meist nicht mehr auf bestimmte Informations- und Vertriebskanäle festlegen: Sie nutzen Online- und Mobile-Shops, Ladengeschäfte sowie Printmedien nicht nur parallel, sondern wechseln auch innerhalb eines Kaufprozesses die Kanäle. Sie prüfen beispielsweise Waren in einer Filiale, lassen sich durch Produktbewertungen online beeinflussen, bestellen per Smartphone und tauschen möglicherweise wieder in der Filiale um. Unternehmen brauchen daher eine Strategie, wie sie sich dem Channel Hopping und der parallelen Nutzung der Customer Touchpoints stellen wollen.

Folgende Aspekte müssen berücksichtigt werden, um im Cross-Channel-Commerce nachhaltig erfolgreich zu sein:

1. Eine zentrale Commerce-Lösung ist die Basis

Die Integration aller Vertriebskanäle ist erforderlich, um eine Interaktion im Cross-Channel-Angebot zu ermöglichen und die Kanäle auch zentral steuern zu können. Parallel sollte im Rahmen der Cross-Channel-Strategie bestimmt werden, welche Produkte in welchem Kanal zu welchem Preis angeboten werden.

4 Tipps, wie man mit Multichannel den Verkauf ankurbeln kann -
Multichannel-Werkzeuge sinnnvoll einsetzen
Kanäle wie der eigene Onlineshop, Newsletter, soziale Netzwerke und die stationäre Filiale sollten konsequent miteinander verzahnt werden. Quelle: Prodware
Starke IT im Hintergrund
Unternehmen, die das Thema Crosschannel erfolgreich umsetzen möchten, müssen die Weichen in erster Linie mit einer optimalen IT-Infrastruktur stellen. Quelle: Prodware
Potential des stationären Handels nutzen
Geht es um Elektronik und Mode, kaufen Verbraucher ihre Produkte vorzugsweise im stationären Geschäft. Quelle: Prodware
Kanäle klug verzahnen
Mit der stetig wachsenden Zunahme an mobilen Endgeräten erwarten Kunden mehr denn je, Produktinformationen jederzeit und überall abrufen zu können und im besten Falle auch zu kaufen. Quelle: Prodware

2. Integration gehört dazu

Die Infrastruktur - angefangen von ERP-Systemen bis hin zu Fulfillment-Prozessen - muss mit der zentralen Commerce-Lösung verbunden sein. Dies ist gerade für Handelsunternehmen ein entscheidender Schritt, um neue Kundensegmente zu erschließen und die Umsätze zu steigern.

3. Big Data - den Überblick in der Datenflut bewahren

"Big Data" ist in aller Munde - jedoch ist die Umsetzung und der erfolgreiche Einsatz bei der Kundenansprache noch in den Kinderschuhen. Nur wenn die Systeme konsolidierte Informationen über Zielgruppen, Produkte, Preise, Verfügbarkeit etc. zentral bereitstellen, lassen sich gezielt Daten extrahieren, analysieren und nachhaltige Entscheidungen treffen.

4. Den Kunden im Fokus behalten

Nicht nur für den Vertrieb, sondern auch für das Marketing ist eine integrierte Planung und Umsetzung der Kommunikationsmaßnahmen unerlässlich. Hierzu gehört neben der klassischen Erstellung von relevantem Content ebenso eine konsistente Kundenansprache über alle Kanäle hinweg.

5. Content is King - Context is Queen

Content, selbst wenn er noch so hochwertig ist, ist nur im richtigen Context für Kunden interessant und sinnvoll. Nur durch gute Kontextualisierung und Personalisierung ergeben sich weitere Verkaufspotenziale.

10 Schlüsselfaktoren für erfolgreichen Cross-Channel-Commerce -
Channel Hopping
Kunden durch nahtlose Marken- und Einkaufserlebnisse beim Sprung über die Kanäle hinweg an sich binden. Quelle: ARITHNEA
Social Commerce
Dialog zwischen Kunden fördern. Quelle: ARITHNEA
Kein Abteilungsdenken
Konkurrenzdenken der Abteilungen und siloartige Strukturen müssen bereinigt werden. Quelle: ARITHNEA
Mitarbeiter als Botschafter
Mitarbeiter so geschult sein, dass sie auch Online-Kunden in der Filiale vor Ort beraten können. Quelle: ARITHNEA
Mobil
Unterstützung mobiler Endgeräte ist Kernfunktion. Quelle: ARITHNEA
Content is King – Context is Queen
Content, selbst wenn er noch so hochwertig ist, ist nur im richtigen Context für Kunden interessant und sinnvoll. Quelle: ARITHNEA
Kunde im Fokus
Konsistente Kundenansprache über alle Kanäle hinweg. Quelle: ARITHNEA
Big Data
Systeme stellen alle konsolidierte Informationen über Zielgruppen, Produkte, Preise, Verfügbarkeit zentral bereit. Quelle: ARITHNEA
Integration
Infrastruktur (CRM, ERP, etc.) mit der zentralen eCommerce-Lösung verbunden. Quelle: ARITHNEA
Zentrale eCommerce-Lösung
Integration aller Vertriebskanäle für die Interaktion im Cross-Channel-Angebot. Quelle: ARITHNEA

6. Ohne mobile geht nichts

Die Unterstützung mobiler Endgeräte ist keine Zugabe, sondern eine Kernfunktion: Künftig wird die Mehrzahl der Kunden über Smartphones und Tablets kommunizieren und einkaufen.

Cross Channel Steuerung
Foto: ClientLink, Management und Value Chain Consulting

7. Mitarbeiter sind die besten Botschafter

Die Mitarbeiter sollten für alle Kanäle geschult sein, um zum Beispiel auch Onlinekunden in der Filiale vor Ort beraten zu können. Auf diese Weise bietet sich einerseits dem stationären Handel die Chance für gezielte Cross- beziehungsweise Up-Selling-Maßnahmen, andererseits erhält der Kunde eine individuelle Beratung und weiterhin die Flexibilität zum Onlinekauf. Parallel dazu sind Anreiz- und Provisionsregelungen essenziell, die mit dem Channel Hopping der Kunden in Einklang stehen.

8. Weg vom firmeninternen Abteilungsdenken

Die Umsetzung einer Cross-Channel-Strategie ist eine organisatorische Herausforderung: Widersprüchliche Prioritäten, Konkurrenzdenken der Abteilungen und siloartige Strukturen können zum Kampf der Kanäle führen und müssen bereinigt werden. So sollte der Kunde im Fokus stehen - nicht die internen Strukturen und Prozesse.

ARITHNEA bei der Preisverleihung „Deutschlands Beste Arbeitgeber 2014“: v.l. Heiko Wilknitz (Mitglied der Geschäftsleitung, Business Unit Manager eCommerce & PIM), Stephanie Degen (HR Manager), Rosanna Mandra (HR Specialist), Olaf Kleidon (Geschäftsführer), Quelle: Great Place to Work®, März 2014
Foto: Arithnea

9. Social Commerce belebt das Geschäft

Handelsunternehmen sollten über soziale Mechanismen nicht nur eine Beziehung zu ihren Kunden aufbauen, sondern gerade auch den Dialog zwischen Kunden forcieren. Kunden wollen ihre Erfahrungen austauschen, sich in der vernetzten Welt mitteilen und Produkte bewerten. So sind gerade Produktbewertungen von Kunden für Kunden glaubwürdiger und ein wesentlicher Bestandteil im Kaufentscheidungsprozess.

10. Channel Hopping als Potenzial

Gegenüberstellung von Multi-und Cross-Channel aus Kundensicht
Foto: Steria Mummert Consulting

Händler müssen Channel Hopping nicht fürchten, wenn sie es schaffen, Kunden durch nahtlose Marken- und Einkaufserlebnisse beim Sprung über die Kanäle hinweg an sich oder die Marke zu binden. Unternehmen müssen nachhaltig neue Kanäle erschließen und konsistente Informations- und Kaufprozesse bieten, um Kunden langfristig zu binden, Umsatz im eigenen Unternehmen zu halten und Marktanteile zu gewinnen.

Zum Video: 10 Schlüsselfaktoren für erfolgreichen Cross-Channel-Commerce

Den Trend zum kanalübergreifenden Einkaufen haben die Kunden initiiert und sie sind den meisten Unternehmen hier noch immer um Meilen voraus. Umso dringender ist gerade für Händler eine nachhaltige Cross-Channel-Strategie - weg vom internen Kampf der Kanäle, hin zum Kunden. (rw)