Cloud, E-Book, Web 2.0

10 heiße IT-Trends für 2009

18.08.2009 von Wolfgang Herrmann
Folgende Marktsegmente sollten Reseller auf jeden Fall im Auge behalten: Cloud Computing, E-Book Reader, Social Software und Microblogging-Dienste wie Twitter. Das glaubt zumindest Gartner, In der "Hype Cycle for Emerging Technologies 2009" betitelten Studie stellt das Markktforschungsinstitut die wichtigsten Trends 2009 vor.
Einen Blick in die Glaskugel wagt Gartner und verkündet die 10 heißesten Trends 2009
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Folgende Marktsegmente sollten Reseller auf jeden Fall im Auge behalten: Cloud Computing, E-Book Reader, Social Software und Microblogging-Dienste wie Twitter. Das glaubt zumindest Gartner, In der "Hype Cycle for Emerging Technologies 2009" betitelten Studie stellt das Markktforschungsinstitut die wichtigsten Trends 2009 vor.

Jedes Jahr untersucht Gartner die Reife neuer Technologien und Trends in mehreren Themenfeldern und Branchen. Der diesjährige "Hype Cycle Special Report 2009" ist laut den Analysten der bisher umfangreichste, da er beispielsweise spezielle Hype Cycles zu Themen wie Cloud Computing, Energie- und Kühltechniken im Data Center oder auch Virtualisierung enthalte. Die am längsten laufende und am breitesten angelegte Untersuchung in diesem Kontext fasst Gartner im "Hype Cycle for Emerging Technologies" zusammen (siehe Grafik).

Am Anfang herrsche bezüglich neuer Technologien stets eine Aufbruchsstimmung, Begeisterung oder gar Euphorie, erläutert Gartner das Modell. Darauf folgten in der Regel das "Tal der Ernüchterung", der "Weg der Erkenntnis" und schließlich das "Plateau der Produktivität".

"Zu den Techniken auf dem Höhepunkt überzogener Erwartungen gehören Cloud Computing, E-Books (etwa solche von Amazon und Sony) und Internet TV", berichtet Gartner-Expertin Jackie Fenn. Social Software und Microblogging-Sites wie Twitter hätten dagegen den Höhepunkt bereits überschritten und befänden sich auf dem Weg ins "Tal der Ernüchterung".

Geht es nicht um Hypes und übertriebene Erwartungen sondern um den tatsächlichen Nutzen, sieht Gartner eine Reihe von Techniken, die in weniger als fünf Jahren zu grundlegenden Veränderungen in der Unternehmens-IT führen könnten. Fenn nennt etwa Web 2.0, Cloud Computing, Internet TV, virtuelle Welten und Service-orientierte Architekturen (SOA).

Cloud Computing

Wegen des anhaltenden Kostendrucks wächst das Interesse in den Unternehmen, IT-Dienste aus der Cloud zu beziehen. Dazu gehören etwa Rechenleistung im Data Center, Storage oder auch komplette Business Applications wie CRM, ERP oder SCM. Der Hype um Cloud Computing erzeuge mittlerweile einen "ohrenbetäubenden" Lärm in der IT-Industrie, kommentieren die Gartner-Auguren. Jeder Anbieter präsentiere seine Cloud Strategie und diverse Varianten, darunter etwa das Konzept der Private Cloud oder hybride Ansätze, die eine Kombination aus unternehmensintern vorgehaltenen und extern erbrachten Cloud-Diensten vorsehen.

E-Book-Reader

Der E-Book Reader von Sony und Amazons Lesegerät Kindle haben im laufenden Jahr große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dennoch sind die Gartner-Analysten skeptisch, ob sich solche Systeme auf breiter Front im Markt durchsetzen. Noch immer arbeiteten die Geräte mit proprietären Dateiformaten und Techniken für das Digital Rights Management (DRM). Hinzu kämen hohe Preise. Unterm Strich, so die Marktforscher, führten diese Faktoren zu einer sehr begrenzten Akzeptanz unter potenziellen Nutzern. E-Book Reader werden in der Gartner-Diktion allmählich ins "Tal der Ernüchterung" abrutschen.

Social Software Suites

In den Unternehmen wächst das Interesse für "soziale Techniken", beobachten die Marktforscher. Befeuert werde es von der Popularität einschlägiger Web-2.0-Dienste und Social Software im Consumer-Markt. Immer mehr Unternehmen experimentierten mit Social Software und ersten produktiven Installationen. Die Entwicklung von Stand-alone-Tools hin zu integrierten Paketen ("Suites") habe zu einer breiteren Akzeptanz, aber auch zu höheren Erwartungen geführt. Vor diesem Hintergrund sei in manchen Organisationen bereits eine gewisse Ernüchterung zu erkennen. Dahinter stecke die Erkenntnis, dass auch eine integrierte Suite Unternehmen nicht von der Arbeit befreie, die eine effiziente Social-Software-Installation mit sich bringe.

Microblogging - Twitter

Die Beliebtheit von Microblogging im Allgemeinen und Twitter im Besonderen ist im Laufe des Jahres geradezu explodiert. Der Absturz ins "Tal der Ernüchterung" ist im Modell der Gartner-Analysten deshalb fast schon programmiert. Weil Microblogging aber immer häufiger als Standardkomponente in Enterprise Social Software-Plattformen daherkomme, werde die Technik ihren Platz neben anderen Kommunikationskanälen wie E-Mail, Blogs oder Wikis finden. Die Vorteile von Twitter und Co. liegen für Gartner auf der Hand: Microblogging ermögliche neue Formen eines schnellen, geistreichen und einfachen Austausches. (Computerwoche/wh)